Was sind Tiernebenprodukte?
Derzeit versorge ich für eine Bekannte, die im Urlaub ist, ihre Katzen bei sich zu Hause. Das heißt, ich fahre dort hin, spiele ein wenig mit den Katzen, reinige das Katzenklo und füttere sie mit dem Futter, was meine Bekannte mir bereits zur Verfügung gestellt hat. Ich habe mir das Futter mal genauer angeschaut und bin dabei auf Tiernebenprodukte bei den Inhaltsstoffen gestoßen.
Was genau kann man darunter verstehen? Gibt es Katzenfutter, was auch ohne Tiernebenprodukte auskommt? Ist dies ansonsten auch qualitativ wertvoller als das Katzenfutter mit Tiernebenprodukten? Achtet Ihr beim Kauf von Katzenfutter auf die Inhaltsstoffe oder ist es für Euch nur wichtig, dass es der Katze auch schmeckt?
Tiernebenprodukte kann so ziemlich alles sein. Eben alles, was bei der Verarbeitung von Tieren für das eigentliche Produkt nicht mehr gebraucht werden kann.
Beim Schlachten eines Tieres möchte man ja meistens bestimmte Teile des Tieres gewinnen, manche andere Teile kann man auch noch verwerten, der Rest kommt in eine Kiste und wird als Tiernebenprodukt deklariert. Alles, was in z.B. Lebensmittel nicht hinein darf oder soll, kann so doch noch genutzt werden.
Hahnenkämme z.B. kann keiner gebrauchen, also ab in die Kiste mit den Nebenprodukten. Die Liste kann man unendlich weiter führen, ist aber nicht sehr appetitlich, daher lasse ich mal dabei. Diese ganzen Teile werden dann zerkleinert oder gemahlen und z.B. dem Tierfutter oder Kosmetikartikeln beigefügt. Günstiger kann man diese Sachen nicht entsorgen und der Verbraucher zahlt am Ende sogar noch Geld dafür.
Ich achte nicht darauf was in dem Futter drin ist. Hauptsache meinem Hund und meiner Katze schmeckt es.
Tiernebenprodukte sind Reste, die wir Menschen meist nicht essen oder nur selten. Das können Innereien sein, Hirn, Herz und so weiter. Inwieweit Kopf, Augen oder Ohren noch mit reinkommen, weiß ich nicht. Das kann aber auch noch gut sein. Sonst wird es ja weggeworfen und Tiere fressen es halt. Eine Katze frisst eine Maus ja auch ganz (außer die Galle).
Mich hat es beim Hundefutter mal interessiert, was da eigentlich drin ist, und ich bin auch auf die tierischen Nebenprodukte gestoßen. Ich bin dann wie auch Squeeky auf alles andere als appetitliche Sachen gestoßen. Unter anderem verstecken die Hersteller darunter solche Dinge wie Federn oder Vogelschnäbel. Erst hab ich mich geekelt und wollte es meinem Hund nicht mehr unbedingt geben.
Dann hab ich mich aber wieder dran erinnert, dass unsere Haustiere ihn freier Wildbahn ja vermutlich auch nicht nur das Filet futtern würden. Ich habe beim Kauf von Hundefutter mal drauf geachtet, wo diese Nebenprodukte überall drin sind und musste feststellen, dass man die kaum vermeiden kann, da sie in allen verarbeiteten Tierfuttersorten enthalten sind, wenn man mal von getrocknetem Pansen oder so absieht.
Zum Beispiel werden auch kleine Küken aussortiert. Die weiblichen Küken werden später zu Legehennen. Da die männlichen Küken nicht produktiv sind, werden Sie zu Tiernebenprodukten weiterverarbeitet. Klingt vielleicht hart, ist aber so.
Lady86 hat geschrieben:Ich achte nicht darauf was in dem Futter drin ist. Hauptsache meinem Hund und meiner Katze schmeckt es.
Das ist aber eine traurige Einstellung, die du den Tieren gegenüber hast, denn Tiere müssen das fressen, was der Besitzer ihnen hinstellt. Sofern Katzen keine Freigänger sind, haben sie nicht mal die Auswahl an Mäusen oder Vögeln. Du achtest sicher auch auf deine Ernährung, würde ich jetzt mal behaupten. Und da kann ich erwarten, dass man als pflichtbewusster Halter eines Tieres nicht nur Abfall kauft und es verfüttert.
Um auf die Eingangsfrage zu kommen, was tierische Nebenprodukte sind, so kann da eigentlich so ziemlich alles einschließen, was einem einfällt. Hufe, Hörner, Hahnenkämme, Borsten und Federn und was einem noch so einfallen möchte. Allerdings können dies auch "normale" Lebensmittel sein, die eigentlich für den Verzehr gedacht sind, aber aus irgendwelchen Gründen nicht mehr für diesen hergenommen werden können. Also sollte eine Palette Bratwurst vom LKW fallen und die Verpackung aufplatzen, so kann ich als Verbraucher diese nicht mehr nutzen, allerdings käme so etwas zum Beispiel in ein Tierfutter.
Es ist im Übrigen gesetzlich geregelt, was als tierisches Nebenprodukt genutzt werden darf, und was nicht. Man kann also nicht mal eben durch die Schlachthöfe kehren und es zu Tierfutter verarbeiten. Man sollte trotzdem darauf achten, dass der Anteil im Tierfutter so gering wie möglich ist, denn das Tier braucht ja Nährstoffe und soll satt werden, das wird es nicht von gemahlenen Abfällen oder Füllstoffen.
Tiernebenprodukte - oder auch manchmal tierische Nebenerzeugnisse genannt - sind die Überbleibsel eines Schlachttieres, die bei der Fleischverwertung übrig bleiben, weil dafür im "Menschenfutter" kein Bedarf besteht. Das können minderwertige Teile wie Blase, Schnäbel, Haut oder gar Urin sein. Oder aber es sind hochwertigere Teile, die die Katze auch für ihre ausgewogene, artgerechte Ernährung braucht. Herz, Magen und in geringeren Teilen auch Leber. Die Anteile und Qualität dieser Erzeugnisse hängt sehr von der Qualität des Futters ab. Minderwertige Sorten verwenden auch minderwertige Erzeugnisse, oft sind diese auf der Dose nicht speziell aufgeschlüsselt. Da steht dann nur "Nebenerzeugnisse". Bei höherwertigen Katzenfuttersorten weiß man meist genau, welche Erzeugnisse enthalten sind und vor allem auch wieviel. Das ist oft der Knackpunkt bei Katzenfutter: Fleisch und Nebenerzeugnisse werden als Gesamtgewicht angegeben, wieviel davon Fleisch und wieviel davon Nebenerzeugnisse sind, kann man da nicht sagen.
Auch, wenn die artgerechte und ausgewogene Ernährung von Katzen schon fast eine Wissenschaft für sich ist, achte ich sehr darauf, was meine Katzen essen. Ich habe mich längere Zeit damit beschäftigt, mich in dem Wust zwischen Ernährungsempfehlungen, Werbeversprechen und Preislisten zurechtzufinden. Mittlerweile gibt es bei uns viel höherwertigeres Nassfutter, Trockenfutter nur noch minimal zum Naschen, keine Marken, die im TV groß beworben werden und auch nur eine spezielle Supermarktsorte. Die anderen Supermarktsorten kann man leider nicht als artgerechte Ernährung bezeichnen, ebenso wenig wie Trockenfutter, weswegen es dieses nur als "Bonbon" mal abends im Fummelbrett gibt. Ich habe allerdings oft die Erfahrung gemacht, dass sich Katzenhalter mit diesem Thema nicht auseinander setzen und einfach kaufen, was die Werbung vorgibt, oder was es gerade günstig und leicht zu erreichen gibt. Ich finde das traurig, denn schließlich ist die Gesundheit der Tiere auch zum großen Teil auf die Ernährung zurückzuführen.
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