Tiere nicht füttern wenn es zum Tierarzt geht?
Ich bin der Meinung mal irgendwo gelesen zu haben, dass man ein Tier morgens nicht füttern soll, wenn man am Vormittag einen Tierarzttermin hat. Das Tier könnte sich nämlich vor Aufregung bereits auf der Hinreise übergeben. Aber gilt dieser Tipp eigentlich für alle Tierarten? Beziehungsweise für alle Charakter? Sollte man ein Tier, das keine Angst vor dem Tierarzt hat, morgens hungern lassen? Sollte man ihm trotzdem nichts geben, auch wenn die Chance, dass es sich unterwegs übergibt, klein ist?
Als ich das letzte Mal zusammen mit unserer Katze beim Tierarzt zur alljährlichen Impfung war, saß im Wartezimmer eine Frau, die ihren Hund die ganze Zeit über beruhigen musste, weil dieser mächtig aufgeregt war. Er zitterte am ganzen Körper, tappte wild durch die Gegend und winselte was das Zeug hält. Die Frau erzählte uns, dass er angeblich schlimme Erinnerungen mit der Tierarztpraxis verbinden würde, weil er hier schon einmal von einem anderen Hund gebissen wurde.
Auch unsere Katze verkroch sich im hintersten Eck der Transportbox - weniger aus Angst vor dem Tierarzt, sondern viel mehr aus Angst vor dem großen Hund. Eine andere Frau im Wartezimmer hatte ihre Katze dagegen aus der Transportbox genommen und konnte sie seelenruhig in den Arm nehmen und eine halbe Stunde am Stück streicheln, ohne dass die Katze von ihrem Arm hüpfen wollte. Der Katze machte die fremde Umgebung anscheinend überhaupt nichts aus.
Wie macht ihr das bei euren Tieren? Füttert ihr sie morgens, wenn ihr wisst, dass ihr im Laufe des Tages einen Tierarzttermin habt oder entwickelt euer Tier auf der Fahrt zum Onkel Doktor so viel Panik, dass es das Frühstück sofort wieder ausspucken würde?
Ich füttere meinen Hund vor längeren Autofahrten nicht. Dazu zähle ich allerdings die 25 km zur Tierklinik nicht. Ich habe meistens nie direkt morgens einen Termin, so dass ich meinem Hund dann doch morgens seinen Hundekuchen gebe.
Ich habe jedoch die Erfahrung gemacht, dass sich Hunde auch übergeben, wenn sie einen leeren Magen haben. Meinem Hund wurde am Anfang bei jeder Autofahrt schlecht und er hat dann eben Schaum und Magensäure gebrochen, wenn er vorher nichts zu fressen bekam. Das war dann natürlich auch nicht viel besser. Daher gebe ich ihm eine Reisetablette wenn wir wir größere Strecken fahren müssen. Vor einem Tierarztbesuch sollte man das jedoch nicht machen, weil das die Untersuchungsergebnisse verfälschen könnte. Wenn man weiß, dass der Hund einen empfindliche Magen hat, dann würde ich ihn vor dem Tierarzttermin nicht füttern. Allerdings hat das weniger mit der Aufregung der Tiere zu tun, sondern eben eher mit der Autofahrt.
Meine Katzen schreien immer laut, wenn sie mal Auto fahren müssen. Aber das haben die meisten Katzen, weil sie die Fahrten nicht gewöhnt sind. Man sollte sein Tier beim Tierarzt auch nicht verhätscheln oder eben trösten, wenn es Angst hat. Damit bestärkt mein sein Verhalten nur. Ich versuche dann auch immer, meinen Hund normal zu behandeln, der dann auch ziemlich Angst hat. Wenn ihn dann auf meinen Schoß lasse, bestärke ich das ja nur und zeige ihm, dass es wirklich einen Grund gibt, Angst zu haben.
Generell haben unsere beiden Stubentiger eher die Tendenz, in die Transportbox zu pinkeln. Futter spucken sie eigentlich bei der Gelegenheit nicht aus, habe ich in den 14 Jahren, in denen wir sie jetzt haben, noch nicht erlebt. Aber früher, als noch ein bisschen mehr Kraft in den Knochen war, waren sie richtige Kampfmonster und haben die Tierärtzte dermaßen terrorisiert, dass man teils 5 Mann brauchte, um einen Kater festzuhalten, damit dann der Tierarzt ins Maul schauen konnte. So etwas scheint nicht der Normalfall zu sein, unsere Katzen sind zumindest in unserer Praxis eine Berühmtheit.
Ich würde eher sagen, es kommt zum einen auf das Temperament des Tieres an und vor allem auf die Untersuchungsart, die ansteht. Wenn bekannt ist, dass das Tier vor Angst sein Futter nicht bei sich behalten kann, dann sollte man eben auch nicht direkt vor der Fahrt füttern. Genauso, wenn man weiß, dass ein Blutcheck etc ansteht- vor so etwas soll man ja auch als Mensch nüchtern kommen, sonst ist ja das ganze Ergebnis (Blutzucker etc) verfälscht.
So eine Verallgemeinerung finde ich persönlich also schwierig. Man sollte das Tier da immerhin als Besitzer besser kennen, und dann weiß man auch, was zu tun ist. Einfach aus Prinzip nicht zu Füttern, finde ich unnötig. Außerdem, wieso sollte man einen Vogel oder einen Hamster nicht füttern. Die haben doch vor dem Besitzer fast genauso viel Angst wie vorm Tierarzt, zumindest, wenn sie nicht wirklich zahm sind. Wie gesagt, da muss man individuell entscheiden.
Wenn man weiß, dass dem Tier von der Autofahrt übel wird, dann ist es selbstverständlich nicht schlau, wenn man es vorher füttert. Aber wenn es die Autofahrt gut veträgt, wieso soll es dann nüchtern bleiben? Ich meine, unmittelbar vor einer Autofahrt würde ich es nicht füttern, aber wenn es eine Stunde vorher seine Zeit hat, dann sollte das kein Problem sein.
Ich erinnere mich noch gut an einen Tierarztbesuch. Da haben wir sehr lange warten müssen und die Wartezeit fiel in die Fütterungszeit meines Hundes hinein. Jedenfalls ist ihm vor lauter Hunger ganz schlecht geworden und er hat erbrochen. Da waren wir auch kurz davor zu gehen, weil es einfach zu lang gedauert hat. Ich meine, er war natürlich nicht komplett nüchtern, aber er hat eben einen empfindlichen Magen und weiß genau, wann es Futter gibt.
Ich denke, es kommt immer auf das Tier selbst an, wenn man sich entscheidet, zu füttern oder eben nicht. Ich weiß von meinen Tieren, dass sie -wie die meisten anderen Tiere wohl auch- wenn sie satt sind, viel ruhiger sind. Würde ich sich hungrig zum Tierarzt bringen, wären sie noch aufgeregter und hätten schlechtere Laune. Ich halte es sowieso grundsätzlich so, dass ich bis kurz vor Abfahrt die Tiere möglichst nicht spüren lasse, dass es am betreffenden Tag zum Arzt geht. Ich gehe meinem Alltag nach und behandle sie völlig normal, erst eine Viertelstunde vor Abfahrt hole ich die Transportkiste hervor und bewege sie langsam dazu, sich dort hineinzulegen. Sie sind auch nicht unbedingt begeistert von Tierarztbesuchen, jedoch ist die Autofahrt meist das Schlimmste. Im Warte- oder Sprechzimmer ist die Aufregung dann nicht mehr so groß. Ich spreche ruhig mit ihnen und beruhige sie nicht allzu auffällig. Meine Erfahrung hat gezeigt, dass zu extreme Versuche, das Tier zu beruhigen, ihm noch mehr Angst machen.
Wenn meine Tiere sich natürlich beim Arztbesuch dermaßen aufregen würden, dass sie sich übergeben, dann würde ich grundsätzlich nur morgendliche Termine ausmachen und ihnen vorher nichts zu fressen geben. Denn nicht nur für den Tierarzt und mich ist es sehr unangenehm, wenn das Tier erbricht, sondern vor allem für das Tier selber. In manchen, sehr extremen Fällen kann man auch leichte Beruhigungsmittel lange vor Abfahrt zum Arzt verabreichen. Das ist vielleicht sinnvoller, als das Tier seiner Angst auszusetzen. Das Verhalten in Panik verlängert den Tierarztaufenthalt nur und macht es für alle Beteiligten zu einem wahrhaft unvergesslichen Ergeignis -im negativen Sinne. Das würde ich meinen Tieren nicht zumuten wollen. Ein solches Trauma kann die ganze Beziehung zum Tier zerstören.
Wenn es mit unseren beiden Katzen zum Tierarzt geht, dann bekommen beide ganz normal ihr Futter den Tag über. Meist sind die Termine am Nachmittag, da ich nach der Arbeit einfach am meisten Zeit habe und keinen Druck, dass ich noch dringend zur Arbeit muss. Wenn es sich natürlich um einen Notfall handelt, dann fahre ich auch vor der Arbeit (wenn es sich um Spätschicht handelt) zum Tierarzt, das ist gar keine Frage.
Unsere beiden bekommen in ihre Transportbox jeweils ein Spielzeug und ein paar Leckerchen. Einfach zur Beschäftigung und als Belohnung, wenn sie freiwillig in die Box gegangen sind. Unterwegs zum Tierarzt, was für uns eine Strecke von ungefähr 20km bedeutet, wird dann ein wenig miaut, geschrien und gejammert. Aber das ist weniger die Aufregung vor dem Arzt, als vor´m Autofahren. Sie kennen es eigentlich nur in Verbindung mit dem Tierarzt und ich denke, dass sie deswegen auch immer nervös sind.
Meine Tierärztin meinte, man kann seine Tiere auch mal einfach so ein wenig spazieren fahren, also ohne Tierarzttermin. Wenn die Tiere verinnerlicht haben, dass nicht jede Autofahrt mit dem Tierarzt in Verbindung steht, dann werden sie ruhiger und müssen sich nicht übergeben. Das wäre natürlich auch eine sehr gute Lösung, wenn ein Tier sich zum Beispiel auch ohne zu Fressen übergibt. Unsere beiden machen das zum Glück nicht, sie schreien dann eben nur.
Wir geben unserem Hund vor dem Tierarzt kein Futter. Wenn er erst am Nachmittag zum Tierarzt muss, bekommt er schon etwas, aber müssen wir die nächsten 2-3 Stunden los, lassen wir es lieber bleiben, bis wir wieder da sind. Unser Hund hat panische Angst vor dem Tierarzt und dreht immer fast am Rad, wenn wir nur den Kreisverkehr vor der Praxis mit dem Auto verlassen.
Es kam schon mal vor, dass sich unser Hund dann vor Aufregung im Wartezimmer der Tierarztpraxis übergeben hat. Das kam aber auch nur einmal vor. Aufgrund seines Alters und der Gefahr, dass er einen Herzkasper bekommt während der Wartezeit, warten wir nun eh immer draußen an der frischen Luft, wo er sich mit Schnüffeln ablenken kann und zuvor gibt es ein homöopathisches Mittel Zuhause für die Beruhigung. In dem Alter muss man leider mit allem rechnen, daher riskieren wir lieber nicht, dass er uns da umkippt vor Angst.
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