Auch schon schlechte Erfahrungen mit Providern gemacht?

Habt ihr auch schon schlechte Erfahrungen mit Providern sammeln können? Habt ihr euren Provider aus diesen Gründen vielleicht sogar schon mal gewechselt? Oder nutzt ihr euren Provider schon seit Jahren und kommt prima mit diesem klar? Ich muss sagen, dass wir mit unserem Internetprovider die letzten Jahre über auch wunderbar klar kamen, doch momentan tendieren wir eher dazu einen neuen Vertrag bei einem anderen Provider abzuschließen.

Hier bei uns wurden nämlich dieses Jahr neue Glasfaserleitungen verlegt, die unserem Ort zukünftig zu bis zu 16.000 kbit/s verhelfen sollten. Wir, bisherige Nutzer einer 2.000er DSL Leitung, haben uns kurz nachdem in unserem Gemeindeblatt stand, dass die Glasfaserleitungen ab sofort freigeschaltet sind, bei unserem Provider nach einer schnelleren Leitung erkundigt. Am Telefon wollte ein Mitarbeiter unsere Straße, Hausnummer und Postleitzahl wissen, um die an unserem Standort mögliche Höchstgeschwindigkeit so genau wie möglich zu ermitteln. Uns wurde dann auch gesagt, dass für unseren Haushalt 16.000 kbit/s möglich wären. Also wechselten wir mündlich am Telefon unseren Tarif. Von DSL 2.000 zu DSL 16.000. Das Ganze sollte uns 10 Euro im Monat mehr kosten.

In dem Schreiben, das wir wenige Tage später von unserem Internetprovider erhielten, stand jedoch, dass uns momentan leider noch nicht die vollen 16.000 kbit/s zur Verfügung gestellt werden können. Deshalb werden monatlich 5 Euro weniger berechnet. Sollte es irgendwann möglich sein, uns mehr Geschwindigkeit einzuräumen, würde dieser Rabatt entfallen.

Nun nutzen wir unseren neuen, angeblich schnelleren Tarif schon einen guten Monat lang und surfen trotzdem nicht viel schneller im Internet als zuvor. Während wir früher mit DSL 2.000 mit ungefähr 80 kbit/s Dateien aus dem Web herunterladen konnten, stehen uns jetzt circa 120 kbit/s zur Verfügung, also gerade einmal rund 40 kbit/s mehr. Und sind wir mal ehrlich: 120 kbit/s kann man an guten Tagen auch mit einer 2.000er Internetleitung locker erreichen. Wir bezahlen also 5 Euro mehr wie für eine 2.000er Leitung und 5 Euro weniger wie für eine 16.000er Internetleitung. Dabei wird uns nicht mal der Speed geboten, den man von einer 6.000er Leitung erwarten könnte.

Kürzlich haben wir von einem Bekannten aus dem Ort, der denselben Anbieter wie wir nutzt, erfahren, dass ihm genau wie uns anfangs 16.000 kbit/s versprochen wurden. Anscheinend nur um Kunden anzulocken und einen neuen Vertrag abschließen zu können. Denn letztendlich bekam er genau wie wir nicht mehr Speed als zuvor bereit gestellt. Als er sich telefonisch beschweren wollte, legte der nette Herr am anderen Ende der Leitung während des Gesprächs einfach auf. Derjenige aus dem Ort bekam lediglich die Information, dass die Glasfaserleitungen der Telekom gehören würden, die einem als einziger Anbieter die vollen 16.000 kbit/s zur Verfügung stellen könnte. So wie wir hat er nun anscheinend einen Vertrag mit 24 Monaten Mindestlaufzeit am Hals.

Ich denke, dass die Mitarbeiter solcher Internetfirmen ähnlich wie Bankkaufleute unter immensen Druck von oben stehen und täglich eine Mindestanzahl an Verträgen abschließen müssen, um ihrem Job gerecht zu werden. Werden einem deshalb anfangs falsche Versprechungen gemacht, die später nicht eingehalten werden? Wie denkt ihr darüber? Welche Erfahrungen habt ihr diesbezüglich gemacht?

Mein alter Provider, bei dem ich vor etwa 3 Jahren noch war, hat eine ähnliche Masche, allerdings noch etwas dreister bei mir durchgezogen. Monatelang hatte man mir nur einen Tarif bereitgestellt, der weniger Geschwindigkeit brachte, als ich bezahlte. Man hat das auf meine Geräte geschoben. Als ich sie dann habe checken lassen und einen Techniker des Providers zur Rede stellen wollte, hat er meine Anlage manipuliert, um einen Fehler bei mir vorzutäuschen. Nachdem sich das dann alles geklärt hatte, bin ich umgezogen und der Provider hat sich geweigert, die Einrichtung des Anschlusses in meiner neuen Wohnung durchzuführen. Ich hab monatelang mit sämtlichen Stellen verhandelt, bis schließlich der Provider klein bei gab und den Vertrag rückgängig gemacht hat.

Ich denke, dass solche Fälle nicht unbedingt eine Seltenheit sind, schließlich sind die meisten Kunden keine Experten, was das Anschließen, Warten und Überprüfen eines Netzwerks angeht. Es stimmt, dass die Leitungen nur von der Telekom gemietet werden und die Kunden der Telekom den vollen Service bekommen. Kunden von Dritt-anbietern werden manchmal benachteiligt, auch das stimmt. Letztlich kommt die Geschwindigkeit einer Internetleitung auf viele Faktoren an. Auch zum Beispiel auf die Länge der verlegten Kabel oder den eigenen Geräten zum "Empfang". Oftmals wird aber wissentlich mehr versprochen, als tatsächlich geliefert werden kann. Da wird dann die Formulierung "bis zu XY MBit" verwendet. Sind es dann weniger als angegeben, kann man sich immer noch herausreden. Manche Kabel sind veraltet und können gar nicht die versprochene Leistung bringen, auch das ist den Providern bekannt, aber verkauft wird trotzdem.

Je nach Region, Anschlüssen und Geräten kann also die Geschwindigkeit sehr stark von der Versprochenen abweichen. Da es aber genügend schwammige Formulierung (zugunsten des Providers) in den Verträgen gibt, kann man glaube ich nicht viel machen. Außer den Tarif wieder offiziell herunter zu setzen, weniger zu bezahlen und unter Umständen die gleiche Leistung wie vor der Hochstufung zu bekommen. Allerdings verlängert sich dann wohl auch meist die Vertragslaufzeit. Mittlerweile bin ich bei einem Anbieter, der Internet, Telefon und Fernsehen über Kabelnetz anbietet und habe keine Geschwindigkeitseinbusen mehr. Zudem ist es auch preiswerter als mancher "nur-Internet-und-Telefon-Anbieter".

Natürlich habe auch ich, wie eigentlich jede Person mit der ich mich schon darüber unterhalten habe, ebenfalls schon negative Erfahrungen mit Providern gemacht. Bei unserem ersten Internetanschluss hat es erst einmal eine Ewigkeit gedauert, bis dieser überhaupt installiert wurde. Wir mussten damals viel länger als versprochen warten, bis es dann endlich funktionierte.

Mittlerweile haben wir den Anbieter gewechselt. Jedoch aus einem anderen Grund. Mit dem aktuellen Anbieter sind wir überhaupt nicht zufrieden. Dieser ist wirklich so schlecht, dass es schon eine Frechheit ist. Wir bezahlen monatlich um die 50 Euro für eine Telefonflatrate und einer Internetflatrate mit einer 6.000er Leitung. Das allein ist schon viel zu teuer.

Zu dem kommt dann jedoch noch, dass das Internet andauernd unterbricht und einfach für kurze Zeit nicht verfügbar ist. Leider haben wir die Kündigungsfrist gerade erst verpasst, sonst hätten wir den Vertrag definitiv gekündigt.

Ich selbst habe bisher eigentlich keine schlechten Erfahrungen mit meinem Provider gemacht. Natürlich kam es schon mal zu kleineren Störungen, aber diese sind immer recht schnell behoben worden. Ich muss dazu aber auch sagen, dass ich in Bezug auf Internet-Provider eher konservativ bin und da praktisch nur auf die Telekom vertraue. Damit fährt man eigentlich ganz gut und ich habe auch niemanden in meinem Umfeld, der Probleme mit der Telekom hat. Es kann zwischendurch mal dazu kommen, dass das Internet etwas langsamer ist, aber ich sitze da auch nicht gierig hinter dem Rechner und prüfe die Geschwindigkeiten dauernd nach. Wenn ich das zwischendurch mal gemacht habe, lag die Geschwindigkeit meistens im guten Durchschnittsbereich.

Wirkliche Probleme habe ich eigentlich nur bei Leuten erlebt, die auf Freenet, Alice, 1&1 und solche Provider gesetzt haben. Da kam es dauernd zu Problemen und ich kenne tatsächlich keinen einzigen Kunden von solchen günstigen Providern, der keine Probleme hat. Oft ist die Geschwindigkeit niedriger und bei vielen gibt es häufig Verbindungsabbrüche und Totalausfälle.