Günstig in Manhatten wohnen - wenig Platz in Kauf nehmen?

vom 23.10.2012, 14:23 Uhr

Letztens habe ich im Fernsehen eine Reportage gesehen, bei der eine Frau direkt in Manhatten in New York gelebt hat. Ich weiß nicht mehr, wo die Frau herkam und welche Arbeit diese Frau hatte. Jedenfalls war ihre Wohnung wirklich sehr klein, aber dafür natürlich nicht gerade billig. Meines Wissens nach war die Wohnung nicht größer als 15m², also wirklich sehr klein. Als Preis gab sie, soweit ich mich noch erinnern kann, um die 700Euro an, für New Yorker Verhältnisse würde ich das als günstig einstufen, für eine Wohnung an der Upper West Side direkt am Central Park (Upper West Side). Ich selbst, könnte mir vorstellen, dort zu leben.

Ich würde wahrscheinlich auch wenig Platz für eine Top Lage und einen "günstigen" Mietpreis dafür in Kauf nehmen. Aber das ist jetzt mal nur so gesagt, ich habe nicht vor in den nächsten Jahren dort zu wohnen. Könntet ihr euch vorstellen, dort zu wohnen, auf so geringem Platz, für einen solchen Preis? Würdet ihr wenig Platz für diese wirklich extrem tolle Lage in Kauf nehmen? Man hat ja wirklich alles um sich herum, ich denke, es ist sicherlich schön dort zu leben, es wird zwar laut sein, aber das ist es wahrscheinlich überall dort. Wie viel Platz würdet ihr mindestens brauchen? Sie hat wirklich knapp gelebt, aber es hat ausgereicht, sie wohnte übrigens alleine.

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» Dominik12 » Beiträge: 1689 » Talkpoints: 7,61 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Die 15 qm bedeuten vermutlich Zimmer, Kochnische und Bad. Im Grunde ist das auch alles, was man braucht, um es sich gemütlich einzurichten. Insbesondere, wenn man als Single lebt. Ich für mich könnte mich letztlich schon entsprechend einschränken, wenn der Verzicht auf viel Zeugs als Einschränkung gesehen wird. Man muss sich nur mal überlegen, was denn die größten Platzverschwender in der eigenen Wohnung sind, um selbst festzustellen, ob man nicht massiv weniger Platz verbrauchen würde, wenn man sich vom Krempel trennt.

Was den Preis angeht, hat man natürlich wenig Handlungsspielraum. Entweder man bezahlt den Preis oder aber man sucht sich eine Wohnung an anderer Stelle. Wenn in dem Beispiel die Frau trotz der Lage noch ewig zum Arbeitsplatz braucht, dann ist es wohl unpraktisch und das alles sollte nicht in Kauf genommen werden. Hat sie so aber nur wenige Minuten zum Arbeitsplatz, so spart sie sich ja sehr viel von ihrer Lebenszeit, was den Preis gerechtfertigt. Spätestens dann, wenn sie nicht mehr allein ist, wird sie sich wohl räumlich verändern.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Die Geschichte ist schon älter, hat die das deutsche Fernsehen erst jetzt entdeckt? Ich habe mal das Video dazu rausgesucht, da kann man auch sehen, dass das schon über zwei Jahre alt ist. Aber kurios bleibt die Geschichte auf jeden Fall. Mein Kleiderschrank ist wahrscheinlich fast genauso groß wie die ganze "Wohnung" dieser Frau.

Als Experiment auf Zeit finde ich das schon mal ganz interessant, denn die meisten von uns haben einfach viel zu viel Zeug und wenn man den Platz nicht hätte um alles unterzubringen müsste man sich einfach mehr auf das wesentliche konzentrieren und hätte einen Grund sich von den Sachen zu trennen, die man eigentlich eh nicht braucht.

Die Frage ist aber, wie sich so eine Wohnsituation dauerhaft auf das Leben auswirken würde. Wenn ich mal von mir ausgehe - ich habe eine Familie, ich habe einen Partner und ich habe Freunde und die besuchen mich auch alle gerne. Und ich lade gerne ein und koche oder backe dann etwas für meine Gäste. Das wäre ja in so einer "Wohnung" überhaupt nicht möglich und man müsste sich dann irgendein Café oder Restaurant suchen, wenn man zum Geburtstag einladen wollte. Das finde ich schon ungemütlich und auch irgendwie unpersönlich. Und allzu oft kann man das auch nicht machen, weil es ja sehr schnell ins Geld geht. Und Hobbys, die etwas Platz in Anspruch nehmen oder Haustieren kann man natürlich auch vergessen.

Ich verstehe auch generell nicht, warum jemand jetzt unbedingt in Manhattan leben will, der es sich offensichtlich nur unter erschwerten Bedingungen leisten kann. Es gibt ja selbst in New York City Stadtviertel, die billiger sind und trotzdem nicht am Ende der Welt liegen.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Ich wohne in einer Stadt, mit relativ hohen Mietpreisen. In Bestlagen zahlt man für ein Zimmer in einer Wohngemeinschaft auch ab 400 Euro aufwärts. Die Zimmer sind zum Teil auch nicht viel größer, als das von dir genannte Zimmer. Ok da geht es dann auch nur um den Wohnraum, da Küche und Bad gemeinschaftlich genutzt wird.

Kleinere Wohnung an exklusiven Standorten kostet hier auch um die 300 Euro aufwärts und dann auch nur recht klein. So ab 15 Quadratmeter aufwärts. Für größere Wohnungen legt man locker 800 bis 1000 Euro an Miete hin. Wenn man damit hinkommt. Und auch hier ist dann nicht alles wirklich luxuriös ausgestattet.

Generell denke ich, es kommt auch immer darauf an, was für Ansprüche man selber hat. Ich bevorzuge an meinem Wohnort auch die Innenstadtnähe und zahle dafür durchaus auch mehr, als zum Beispiel in einem Vorort oder einem Randgebiet. Dafür fallen aber die Kosten für öffentliche Verkehrsmittel weg. Ich komme mit meinem Mietpreis damit immer noch günstiger weg. Habe allerdings eine sehr günstige Wohnung für den Standort.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge



Wenn ich in Manhattan wohnen würde, dann würde ich ebenfalls mittendrin wohnen wollen, aber das ist jetzt in Berlin auch nicht anders. Es gibt schöne Wohnungen in Berlin, die ein wenig aus der Innenstadt raus sind und die man schon für 8-10 Euro den Quadratmeter bekommt - doch ich zahle lieber mehr, beziehungsweise habe ein bisschen weniger Wohnung und wohne dafür mitten drin. Es ist zwar schön, draußen zu wohnen, wo es Familien gibt, es sehr ruhig und auch grün ist, aber mir ist es wichtiger mobil zu sein, kurze Wege zu haben und auch ein großes kulturelles Angebot zu genießen.

Das lässt sich auch direkt auf Manhattan beziehen. 700 Euro für 15 Quadratmeter sind wirklich sehr viel - für unsere Verhältnisse, in Japan wäre es wie in Amerika eine recht günstige Wohnung, je nach Lage natürlich. Da die Frau aus der Reportage in Amerika lebt, würde ich aber eher denken, dass du 700 US-Dollar meinst, was dann um die 550 Euro wären und das wäre realistisch, davon ausgehend, dass du meinst, es wäre eine günstige Wohnung. Mir wären diese 15 Quadratmeter viel zu wenig. Auch, wenn ich lieber mittendrin wohnen würde, würde ich mir eine Wohnung kosten, die zur Not auch 2000 Dollar kostet und dann lieber auf ein paar andere Dinge verzichten, aber die Wohnung ist ein Rückzugsort, den ich einfach brauche und ohne den ich null Entspannung finden würde. Da könnte ich aus dem kleinen Loch heraus noch so lange in den Central Park hinunter schauen, ich würde damit nicht glücklich werden.

Ich war schon in Manhattan, habe dort aber logischerweise in Hotels gewohnt, die auch alle sehr zentral lagen und muss sagen, von der Lage würde es mir zwar mittendrin gefallen, aber Manhattan ist so groß, hoch und so belebt, dass auch an anderen Orten richtig was los ist. Nur möchte man natürlich so hoch wie möglich wohnen und das ist teuer. Ich würde diesen Preis dennoch in Kauf nehmen, aber auf keinen Fall eine Wohnung unter 60 Quadratmeter bewohnen wollen, was dann vermutlich im Glücksfall 2000-2500 Dollar kosten würde - kostspielig, aber sicherlich machbar. Weniger sind einfach nicht möglich, weil ich Platz haben muss mich zu entfalten, ich brauche einen Schlafraum zum Zurückziehen, einen Arbeitsbereich und einen Bereich, an dem ich morgens mal sitzen kann, lese und frühstücke. Zu jeder Zeit immer an dem gleichen Fleckchen zu sitzen würde mich auf Dauer einfach nicht erfüllen, da könnte die Aussicht und die Lage noch zu perfekt sein.

» benutzer7 » Beiträge: 2116 » Talkpoints: 49,80 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Für mich kommt zukünftig nur noch eine Wohnung mitten in der Stadt in Frage und dann auch nur in einer Stadt, in der wirklich etwas los ist. Ich kann kleine Städte und das Leben auf dem Land absolut nicht ausstehen, sondern würde so etwas als Höchststrafe empfinden. Für Familien mag es auf dem Land und in den äußeren Stadtbezirken ganz nett sein. Ansonsten finde ich ein Leben mitten in der Stadt absolut erstrebenswert. Das betrifft im Allgemeinen auch Deutschland, aber selbst in New York City würde ich mir wünschen, mitten in Manhattan zu wohnen. 

Ich habe vor ein oder zwei Jahren auch schon einmal spaßeshalber geschaut, was man für eine Wohnung in Manhattan auf den Tisch legen muss. Auch wenn ich eigentlich kein großer USA-Fan bin, könnte ich mir gut vorstellen, zumindest zeitweise in einer Stadt wie New York City zu leben. Natürlich sind die Mieten dort in Manhattan sehr hoch und wenn man nicht so viel bezahlen möchte oder kann, bleibt einem höchstens übrig, eine entsprechend kleine Wohnung zu nehmen. Ich sehe das aber eigentlich nicht als Nachteil. Schließlich wohnt man dann in einer absolut tollen Gegend und das sollte doch für einiges entschädigen. Ich wäre auf jeden Fall bereit, eine kleine Wohnung in Kauf zu nehmen, wenn sie mitten in einer tollen Stadt liegt. Im Falle einer Mietwohnung würde ich sogar gezielt nach einer möglichst günstigen Bleibe schauen, die dann auch entsprechend klein sein dürfte. In eine solche Wohnung würde ich nämlich nicht mehr als nötig investieren wollen. 

Deine Frage kann man auch auf deutsche Städte beziehen. Auch hier gibt es in einigen Lagen relativ teuren Wohnraum. Ich würde auch eher eine kleine Wohnung in sehr zentraler Lage bevorzugen als eine größere und günstigere, die weiter außerhalb liegt. Mir reicht im Grunde genommen auch ein einziges kleines Zimmer. Viel Platz ist ganz nett, aber letztendlich braucht man ihn nicht. Ich denke, dass ich mich mit wirklich sehr wenig Platz zufrieden geben könnte. Dabei ist es natürlich klar, dass ich alleine in einer solchen Wohnung wohnen würde. Mit einem Partner würden mir vermutlich 250 Quadratmeter immer noch nicht reichen, weil ich das Gefühl hätte, dass man sich auf der Pelle hockt. Wenn man aber alleine lebt und seine Ruhe hat, ist auch eine kleine Wohnung gut tragbar. 

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Das "Problem" der hohen Mietpreise ist ja nicht nur ein amerikanisches Problem, sondern auch ein deutsches Problem. Hast Du mal geschaut, was ein Zimmer oder eine kleine Wohnung in einer Stadt wie Frankfurt am Main, München oder auch Hamburg und Köln kostet? So viel unterscheiden sich die Preise dann nicht mehr von den Preisen in Manhattan. Aber eine andere Auswahl hat man wohl kaum, wenn man in einer Großstadt arbeitet und nicht pendeln mag.

In einigen Gegenden ist Wohnraum sehr stark gefragt und da kann eben der Preis noch so hoch sein, wenn man ihn zahlen kann, ist man auch eher gewillt, ihn zu zahlen. Ob ich solche Mietpreise in Kauf nehmen würde? Keine Ahnung. Ich bin an sich ein Landei und kann es mir nicht vorstellen, mitten in einer sehr dicht besiedelten Gegend und dann womöglich auch noch in einem Wohnklo zu leben. Sollte es sich mal so ergeben, sähe es schon anders aus, aber solange ich die Wahl habe, nein, ich würde es nicht freiwillig "für immer" ausprobieren. Für eine gewisse Zeit jedoch wiederum schon, eben auch als Experiment, ob ich es so aushalten könnte.

Ich denke mal, dass man je nach Stellung sowieso kaum zu Hause ist oder man viel auswärts unternimmt. Da macht die Größe der Wohnung, egal, wie viel sie kostet, nicht so viel aus, aber so für einen eher häuslichen Typ ist so etwas sicherlich mehr als eine Qual. Allein deshalb kann ich es für mich kaum vorstellen, auch, wenn ich mir vorstellen kann, in einem WG-Zimmer in einer Großstadt zu wohnen, einfach, um mal einen Vergleich anzustellen. Bislang ist es bei mir nicht der Fall gewesen, da ich immer nur ländlich gelebt habe.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Als sonderlich teuer erachte ich diesen Mietpreis nicht, wenn man die Stadt und die dortige Lage bedenkt. Ich habe gute Freunde im britischen London, die in einem der hipperen Stadtviertel deutlich mehr für die gleiche - oder geringere - Zahl an m² zahlen. Meiner Meinung nach sollte jeder für sich selbst entscheiden, ob er mit diesem Umstand, beziehungsweise dieser Wohnsituation klarkommen kann und möchte - oder eben nicht.

Für mich persönlich wäre es nichts, auf so engem Raum wohnen - und schließlich ja auch leben - zu müssen. Zwar war mein Zimmer damals in der Studentenbude auch nicht viel größer, aber heute - da ich mir mehr leisten kann - kann ich es mir definitiv nicht mehr vorstellen und möchte das auch gar nicht mehr. Wenn die Umstände einen dazu bringen, beziehungsweise man es für einen gewissen Zeitraum einfach so machen muss, als Übergangslösung sozusagen, wäre es schon auszuhalten. Wirklich freiwillig aussuchen möchte ich es mir so aber nicht.

Lieber würde ich ein wenig abseits vom Geschehen wohnen, nicht direkt in Manhattan, und dafür für den gleichen Preis ein paar Zimmer mehr mein Eigen nennen dürfen. Aber wie gesagt: Das kommt auf die eigenen Vorlieben an und auf das, was man sich vom Leben erhofft. Wenn das für diese Frau okay ist - warum nicht? Könnte ja auch sehr gut sein, dass sie selbst Studentin ist oder gerade erst in eine Karriere startet und sich aus diesem Grund noch keine größere Wohnung leisten kann.

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» Paul Smith » Beiträge: 416 » Talkpoints: 2,05 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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