Nehmen Händler bei Neuwagenkauf Unfallauto in Zahlung?

A hatte einen Unfall und das Auto ist zwar fahrbereit, aber es sieht echt nicht schön aus. Vor allem ist die Motorhaube ziemlich eingedrückt und auch die Beifahrertür hat einiges abbekommen. Nun möchte A sich ein neues Auto kaufen. Da A selber am Unfall Schuld war und A auch keine Kaskoversicherung hatte, versucht A nun so viel Geld wie möglich aus dem Unfallwagen zu schlagen und will ihn nicht verschrotten lassen, weil das auch wieder Geld kostet.

Nehmen eigentlich Händler, wenn man bei ihnen ein Auto kauft so einen Unfallwagen in der Regel auch in Zahlung oder geben sich Händler mit so was gar nicht ab? Würdet ihr versuchen, dass ein Händler so ein Auto in Zahlung nimmt?

Ich hatte in diesem Jahr auch einen Unfall und die Raparatur hatte sich einfach nicht mehr gelohnt. Den Restwert habe ich schliesslich von der Versicherung ausbezahlt bekommen und sogar mein Autohändler hat das kaputte Auto in Zahlung genommen. Einige Teile waren ja noch unversehrt und können sicherlich noch in anderen Autos eingebaut werden. Dabei wäre es unerheblich gewesen, ob wir ein neues Auto auch bei diesem Händler gekauft hätten, denn er hätte das Unfallauto auf jeden Fall aufgekauft.

Gerade jetzt am Jahresende hat derjenige gute Karten. Die Händler müssen eine gewisse Quote erfüllen und lassen sich so auf mehr ein. Jedenfalls sieht es gut aus, wenn A. einen Neuwagen kaufen will, dass die Händler den alten in Zahlung nehmen. Allerdings wird in der Regel genau geschaut, wieviel der Wagen noch wert ist. Möglichst viel raus schlagen ist also recht relativ und A. sollte das Ganze auch realistisch betrachten. Wenn das Auto 2000 Euro wert ist, wird er eben keine 5000 Euro mehr dafür bekommen.

Bedenken kann man auch,dass Autohändler ganz andere Möglichkeiten haben, ein Auto zu reparieren. Das was für dich sehr teuer wird, sparen sich die Autohändler, die eine integrierte Werkstatt haben zum großen Teil, da sie ja die Arbeitsstunden nicht extra bezahlen. Dann würden sie ihr Personal ja doppelt bezahlen. Und gerade ausbeulen würde dann nichts extra kosten. Insofern wirst du vermutlich dort etwas mehr bekommen als bei jemandem, der die Reparatur auch noch zahlen müsste, um das Auto wieder ansehnlich zu machen.

Es kommt einfach auf die Händler an. Es ist kaum anzunehmen, dass ein Händler der nur Neuwagen anbietet und der eigenen Marke treu ist, werksfremde Wagen annimmt. Der wird, um freundlich zu sein, empfehlen, sich einen anderen Abnehmer zu suchen weil der einfach mehr bieten würde.

Wenn es aber beim Neukauf um einen Gebrauchtwagen handelt und dieser bei einem "gewöhnlichen" Händler gekauft werden soll, dann besteht schon die Möglichkeit, dass der den Wagen verrechnet. Wobei diese Variante sehr wahrscheinlich nicht dazu führt, dass du dann das Maximum bekommst, was möglich wäre. Um dem Ziel näher zu kommen, muss schon etwas arbeit investiert werden und dazu muss man sich verschiedene Angebot einholen. Es gibt allerdings zahlreiche "Autoverwerter" bzw. Händler, die solche Wagen für den Export suchen und wirklich gute Preise zahlen. Wobei das dann natürlich auf die Marke und die Beliebtheit des Wagens ankommt.

Würde es übrigens tatsächlich nur um das Verschrotten gehen, kann ich mir kaum vorstellen, dass z.Z. noch Geld dafür verlangt wird. Bei den aktuellen Preisen für Metall sollte sogar die Abholung "umsonst" sein und man kann den Wagen ohne Kosten entsorgen lassen.