Taufgespräch: Sollte man sich darauf vorbereiten?
Als meine Kinder getauft wurden, war ich mit dem Pfarrer befreundet und er hat in einem kurzen Gespräch mit einer Tasse Kaffee dieses Taufgespräch gemacht. Den Pfarrer kannte ich schon aus Kindheitszeiten und deswegen wurde das ziemlich formlos gemacht.
Nun hat eine Bekannte von mir in ein paar Tagen das Taufgespräch für ihren Sohn. Der Mann ist evangelisch und sie ist katholisch und das Kind soll katholisch getauft werden. Mit welchen Fragen hat sie zu rechnen und sollte sie sich auf dieses Gespräch mittels der Bibel irgendwie vorbereiten? Was sollte sie wissen und was wird gefragt und was sollte sie antworten, damit der Pfarrer keine Bedenken hat?
Sie sollte eigentlich nur die wichtigen Sachen wissen, welche für die Taufe von großer Bedeutung sind. Dazu muss sie weder in einer Bibel noch in anderen Büchern Sachen nachschlagen und lesen. Falls der Pfarrer Fragen haben sollte auf denen sie keine Antwort weiß, dann kann sie dies dem Pfarrer auch sagen und ihm um Unterstützung bitten. Allerdings sollte sie wissen, ob das Kind evangelisch oder katholisch getauft werden soll. Da sie dies aber schon weiß, braucht sie sich keine weiteren Gedanken zu machen.
Der Pfarrer wird nichts biblisches oder etwas dergleichen fragen. Er wird wissen wollen, wer die Taufpaten sind und gegebenenfalls deren Adresse wissen wollen. Er hat nach der Geburtsurkunde gefragt und wie der bzw. die Vornamen unserer Söhne lauten. Ansonsten wird er den Ablauf der Taufe besprechen und entweder selber Lieder und Texte vorschlagen, die man an der Taufe singen bzw. lesen könnte oder er wird die Eltern bitten, sich darüber Gedanken zu machen. Er hat uns darauf hingewiesen, was wir an welche Stelle sagen mussten, was im Übrigen gar nicht schlimm ist und leicht zu merken ist.
Bei dem Gespräch zur Taufe unserer Söhne hatte der Pfarrer ein kleines Büchlein, worin die Feier der Taufe aufgeführt war. Er hat dann im Beisein von mir und meinem Mann hineingeschrieben, wo der jeweilige Teil der Taufe stattfindet, also am Taufbecken, vorne oder vor dem Hochaltar. Weiter gab es dort Fürbitten, die man übernehmen konnte oder auch nicht, wenn man eigene mit in die Tauffeier einbringen wollte.
Weiter wollte der Pfarrer von uns nur wissen, ob wir ein Taufheftchen/Liederblatt planen, wer es gestaltet und ob das auch an die andere Familie, die mit uns Taufe hatte, verteilt werden dürfte. Der Pfarrer wollte von uns nichts wissen, was wir nicht wussten und schon gar nicht unser biblisches Wissen testen. Er besprach lediglich, wie die Tauffeier ablaufen soll.
Das ist kein Testgespräch, in dem der Pfarrer prüft, ob die Eltern bibelfest sind. Es werden keine Wissensfragen gestellt, sondern der Pfarrer wir nur die Leute in seiner Gemeinde etwas besser kennen lernen oder ein paar Dinge erfragen, die er dann in seine Predigt bei der Taufe einbauen kann (z.B. zum Leben der Familie).
Es geht hier nicht um eine Befragung, ob man die Bibel komplett kennt und wie oft man die Kirche besucht. Er will mit Sicherheit nur die Eltern kennenlernen und sich mit ihnen über das Kind unterhalten. Schließlich muss er über das Kind und die Familie reden können und dazu braucht er eben ein paar Informationen. Auch wird die Taufe an sich und deren Ablauf beredet, es soll ja nur dazu dienen sich besser kennenzulernen und den Eltern ein gutes Gefühl zu geben, denn nichts ist schlimmer, als unvorbereitet zur Taufe zu gehen und den Ablauf nicht zu kennen. Man muss sich also nicht vorbereiten.
Wir hatten letzte Woche auch unser Taufgespräch für die Taufe unseres Sohnes. Mein Mann ist ebenfalls evangelisch, bzw. war evangelisch, da er aus der Kirche ausgetreten ist. Ich bin katholisch. Wir trafen uns mit mehreren Elternpaaren im Pfarrhaus, da noch drei weitere Kinder am gleichen Tag getauft werden. Im Gespräch fragte der Pastor in die Runde, warum wir unsere Kinder taufen lassen möchten. Hören wollte er jedoch eigentlich nur den für ihn wichtigsten Grund "damit das Kind in die Gemeinschaft aufgenommen wird". Anschließend frage er nur noch was die Eltern beruflich machen.
Ansonsten ging er Schritt für Schritt den Ablauf der Taufe durch, beantwortete Fragen und gab erklärte wie eine Taufe früher ablief. Alles in allem war das Treffen sehr unspektakulär und eine Vorbereitung war nicht wirklich nötig.
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