Seminaranmeldung zu bestimmter Uhrzeit

vom 21.10.2012, 13:21 Uhr

Ich studiere nun den Master of education und morgen beginnt wieder die Vorlesungszeit. In der Regel hätte ich bereits seit mehreren Wochen meinen Stundenplan komplett ausgearbeitet, so war es zumindest als ich noch den Bachelor studiert habe, denn damals konnte man sich schon sehr früh für seine Veranstaltungen anmelden und das habe ich auch gemacht, damit ich alles planen konnte so wie ich es wollte und damit ich auch frühzeitig meine privaten Termine so legen konnte, dass sie nicht mit meinen Vorlesungszeiten kollidieren.

Nun ist es aber der Sonntag vor Vorlesungsbeginn und mein Stundenplan ist nicht einmal zur Hälfte fertig. Das liegt ganz einfach daran, dass ich mich erst ab heute zu gewissen Uhrzeiten zu einem Großteil meiner Seminare anmelden kann - und zwar erst zu bestimmten Uhrzeiten! Ab 14 Uhr konnte ich mich für mein erstes Seminar eintragen und habe mit viel Glück auch einen Platz bekommen, denn um 30 Sekunden nach vierzehn Uhr waren alle Plätze bereits belegt. Das finde ich ganz schön heftig! Wären die Seminare schon früh zur Anmeldung frei gegeben, dann hätte ich jetzt noch einen schönen Sonntag und man hätte schon frühzeitig seine Seminare auswählen können. So muss man wirklich bangen, um irgendwo einen Platz zu bekommen.

Ich muss diese Aufnahmeprozedur heute noch drei weitere Male machen und ich hoffe, dass sie alle ähnlich gut ausgehen werden. Zur Sicherheit habe ich mich aber auch schon auf einer Warteliste eingetragen, damit ich zumindest ein Modul sicher belegen kann. Die letzte Anmeldung habe ich heute Abend um 22 Uhr. Das finde ich einfach unzumutbar! Nicht unbedingt, weil es doch schon eine eher fortgeschrittene Stunde ist, sondern deswegen, weil ich keine Lust habe für den Fall, dass ich dann keinen Platz erhalte, noch so spät eine Alternative für mein Modul zu suchen und mich dort auf eine Warteliste setzen zu lassen.

Ich halte von diesem Vorgehen ehrlich gesagt nicht viel, denn zum einen hat sie mir den ganzen Tag vermiest weil ich nicht zu meiner Reitstunde gehen kann, nicht zu meiner Großmutter zum Abendbrot und weil ich mir heute Mittag jemanden suchen musste, der mein Pferd füttert, weil ich nicht rechtzeitig um zwei zu hause gewesen wäre, wenn ich es selbst gemacht hätte. Außerdem nervt mich die Ungewissheit, die mein halb fertiger Stundenplan ausstrahlt. Ich werde alle meine Termine noch einmal anrufen müssen in der nächsten Woche, um erstens die Termine zu bestätigen die ich angegeben habe oder um sie zu verschieben. Das ist mir sehr unangenehm.

Gibt es bei euch an der Universität dieses Anmeldeverfahren ebenfalls? Vielleicht sogar in eurem Studiengang, oder habt ihr das Glück, euch ganz normal eintragen zu können? Was haltet ihr von diesem Vorgehen? Seht ihr vielleicht sogar Vorteile in diesem System gegenüber einem ganz normalen, offenen Anmeldeverfahren?

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» olisykes91 » Beiträge: 5370 » Talkpoints: 24,75 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Ich könnte mir vorstellen, dass die Anmeldeprozedur einfach ein Mittel ist, um auch wirklich die Teilnehmer im Kurs zu haben, die tatsächlich Interesse daran haben und auch teilnehmen werden. Oft ist es ja sicher so, dass man sich eben frühzeitig anmeldet um irgendwo untergebracht zu sein, dann aber doch kein Interesse mehr an dem Kurs hat und dort nicht auftaucht oder nur mit halbem Interesse seine Zeit absitzt. Man belagert aber möglicherweise einen Platz, den ein anderer sehr gerne besetzt hätte, der größeres Interesse gehabt hätte, was ja auch im Interesse des Professors oder Referenten sein dürfte.

Außerdem finde ich, wenn man sich für einen solchen Studiengang entscheidet, darf man ruhig ein wenig Initiative zeigen und auch ein wenig was einsetzen oder gar opfern. Immerhin ist man nicht mehr in der Grundschule, wo man alles vorgekaut bekommt, man studiert ja schließlich und hat entsprechende Jobaussichten nach erfolgreich abgeschlossenem Studium. Daher kann ich zwar verstehen, dass du etwas genervt bist, mit diesem Verfahren kämpfen zu müssen, aber es wird sicherlich einen bestimmten Grund haben, warum es so gehandhabt wird.

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» P-P » Beiträge: 3246 » Talkpoints: 1,58 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich habe im Sommer meinen Master of Education abgeschlossen und habe in den letzten beiden Semestern immer wieder in der Anmeldephase Beschwerden einreichen müssen. Bei uns war es so, dass sich über Wochen hinweg hunderte Studierende für ein Seminar eintragen konnte, das auf 40 Studierende begrenzt war. Mit Ablauf der Anmeldefristen wurde dann entweder gelost oder die höchsten Semester bekamen einen Platz. Auch konnte man sich zu so vielen Seminaren anmelden wie man wollte. Letzten Endes hatten dann einige Leute 10 Plätze bekommen, benötigten aber nur einen, andere hatten gar keinen Platz bekommen. Mich hat das maßlos geärgert. So musste man in der ersten Woche zu jedem Seminar hingehen, wo man hätte hingehen wollen und schauen, ob dort jemand abgesprungen ist. Ziemlich lästig. Für mich sogar noch lästiger als einen Tag damit zu verbringen mich anzumelden.

Mittlerweile wurde die Zahl der möglichen Anmeldungen begrenzt, sodass man sich maximal für 2 Seminare eines Moduls anmelden kann. Jetzt, wo ich nicht mehr da bin, haben sie es sogar geschafft, was ich immer vorgeschlagen habe, eine Vorabanmeldung zu machen, sodass man weiß wie viele Seminare ungefähr gebraucht werden. Im Fach Mathematik wurde das schon über einige Semester hinweg so praktiziert - und es lief gut. Es kamen kaum Klagen. In Erziehungswissenschaften aber war jeder Student unzufrieden. Ob es jetzt besser läuft, weiß ich nicht, da ich ja nicht zum Glück nicht mehr beteiligt bin.

Ich persönlich hätte das Verfahren bei euch aber besser gefunden, da man so sicher sein kann, dass man nicht aus dem Seminar fliegt, wenn man einer der ersten ist, der sich anmeldet.

» musicality » Beiträge: 809 » Talkpoints: 1,77 » Auszeichnung für 500 Beiträge



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