Geschenk-Wert notieren und später gleich viel schenken
Ich kenne das nicht und würde Geschenke nie nach dem messen, was man mir geschenkt hat. Wenn mir jemand, der viel Geld hat, ein teures Geschenk macht, würde ich ihm trotzdem etwas Preisgünstigeres zurück schenken. Ich habe eine Bekannte, die sehr wenig Geld hat. Dieser bringe ich immer mehr mit als sie mir. Darin sehe ich aber kein Problem.
Bei der Kommunion bei uns früher war es so, dass die engeren Nachbarn mehr bekommen haben als die weiteren. Ich denke, das ist in jedem Dorf irgendwie traditionell geregelt. Der Fabrikbesitzer bei uns hatte damals immer mehr gegeben, als die anderen zurückgeben konnten, aber das war sozial so akzeptiert.
Bei Kindergeburtstagen würde ich grundsätzlich nicht nach dem Wert eines Geschenks gehen. Kinder freuen sich manchmal über billige Dinge mehr als über teure. Aber viele Leute schenken leider für die Eltern und nicht für die Kinder.
Ich kenne es auch hauptsächlich von Beerdigungen und runden Geburtstagen, wo sich dann die Leute aufschreiben, von wem sie was bekommen haben. Bei nicht so engen Freunden und Nachbarn finde ich es schon ok, wenn man sich so etwas merkt. Aber generell bin ich eben auch der Meinung, dass jeder geben sollte, was er eben kann.
Mit meiner Schwester und einer Freundin habe ich auch mal ein ungefähres Limit ausgemacht, in dem wir uns eben etwas schenken. Meistens bekomme ich von meiner Freundin viel mehr, mich freut es immer, weil sie immer meinen Geschmack trifft und ich immer ganz tolle Geschenke bekomme. Aber ich habe dann auch oft irgendwo ein etwas schlechtes Gefühl, weil ich ihr dann nicht so viel schenken kann. Ich kann meist nur kleinere Geschenke machen, weil bei mir mehr meistens eben nicht drin ist. Aber wie hier schon einige sagten, kommt es ja auch eigentlich auf das Geschenk selbst bzw. die Geste an und nicht wie viel es ist oder welchen Wert es hat.
Ich habe erst einmal eine solche Liste bei jemandem gesehen. Damals ging es um eine Beerdigung im Familienkreis und die nächste Angehörige kam da auch auf die Idee, die Beträge, die die einzelnen Leute den Karten beigelegt hatten, zu notieren. Was dann letztendlich aus der Liste geworden ist, weiß ich nicht. Ich fand das aber schon etwas merkwürdig. Auch im Zusammenhang mit Kindergeburtstagen oder Hochzeiten fände ich eine solche Liste mehr als unangebracht.
Ich vermute auch mal, dass die Leute, die eine solche Liste führen, so materialistisch eingestellt sind, dass sie es kaum ertragen könnten, ein wenig mehr Geld für den anderen auszugeben, sofern sie diesem zu einem bestimmten Anlass Geld oder ein anderes Geschenk überreichen. Auf der anderen Seite spielt da sicher auch noch die Überlegung eine Rolle, dass man auch nicht zu wenig schenken darf, weil der andere sich die Summe, die er verschenkt hat, sicher auch gemerkt hat und bloß nicht denken soll, dass man geizig wäre. Solche Listen dienen für mich also dazu, selbst bloß nicht zu viel zu verschenken und auf der anderen Seite auch nicht den Eindruck zu erwecken, man würde zu wenig verschenken.
Ich verschenke Dinge oder auch Geld lieber nach eigenem Ermessen. Dazu brauche ich keine Liste. Ich finde es auch seltsam, wenn man dann bewusst denselben Betrag zurück schenkt. Das ist eigentlich nur ein Nullsummenspiel, das man sich dann eigentlich auch komplett sparen könnte. Ich schaue lieber, was ich in der jeweiligen Situation für die entsprechende Person ungefähr aufwenden möchte und damit fahre ich ganz gut. Wenn man dann mal ein bisschen mehr oder auch etwas weniger schenkt, ist das doch egal. Es sollte eigentlich um das Geschenk an sich gehen und um die Geste als solche, aber manchen scheint es in erster Linie darum zu gehen, aus eigener Sicht nicht zu viel auszugeben, auf der anderen Seite aber auch nicht den Eindruck zu erwecken, man wäre geizig. Es ist erschreckend, dass sich scheinbar doch so viele Leute an konkrete Summen klammern.
Ich kannte solche Listen bisher noch nicht und bin ehrlich gesagt auch ein wenig schockiert, dass es so etwas überhaupt gibt. Für mich persönlich geht so etwas auch am Sinn des Schenkens vorbei. Wenn ich etwas verschenke, ist es mir total egal, wie hoch der Preis ist. Ich schaue nicht darauf, dass es den selben Wert hat wie das Geschenk, welches mir von der betreffenden Person geschenkt wurde. Es ist mir nur wichtig, dass die Person sich auch über das Geschenk freut und ich auch ihren Geschmack getroffen habe. Also für mich kämen solche Listen wirklich nie in Frage und kenne wie schon erwähnt auch niemanden, der das so handhabt.
In meiner Familie gibt es allerdings gewisse Limits, was den Wert der Geschenke angeht. Somit wollen wir auch verhindern, dass jemand sich total verschuldet, nur weil er irgendwelche hochwertigen Geschenke machen möchte. Das hört man ja auch immer wieder. Natürlich kommt es auch schon mal vor, dass man das Limit dann geringfügig überschreitet, aber es bleibt alles im Rahmen. Mein Bruder ist beispielsweise noch in der Ausbildung und da ist es ganz klar, dass man nicht so viel Geld hat. Er kommt dadurch auch nicht in Verlegenheit, viel Geld ausgeben zu müssen. Aber solche Listen finde ich total übertrieben. Die genaue Summe ist für mich echt nebensächlich.
Ich habe keine eigenen Kinder, aber ich kann mir diesen Fall wohl vorstellen und habe immerhin auch manchmal Gelegenheit, irgendjemandem aus meinem sozialen Umfeld etwas zu schenken, weil sich ein entsprechender Anlass bietet oder weil mir einfach mal danach ist, was für mich auch ohne speziellen Anlass möglich ist und was ich so auch ganz gern mal außer der Reihe tue. Generell würde ich ehrlich sagen, dass ich nicht auf die Idee käme, mir irgendwelche Werte von Geschenken zu notieren, um später etwas mit demselben Wert zurückzuschenken.
Zwar bin ich nicht der Meinung, dass dies ohnehin sinnfrei wäre, weil auf diese Weise ja jeder einfach sein Geld behalten könnte, niemand sich gegenseitig etwas schenkt und das dann auf das Gleiche rauslaufen würde, weil es ja immerhin auch noch um die Überraschung und die schöne Idee geht und Geschenke eben von Menschen gemacht werden, die einem vielleicht auch mal etwas überreichen, auf das man selbst für sich gar nicht gekommen wäre. Außerdem sind zu unterschiedlichen Zeiten unterschiedliche Dinge unterschiedlich teuer, sodass man heute für sein Geld sicherlich andere Dinge bekommt als das möglicherweise in zwei Monaten der Fall ist. Gleiches findet man ja nun auch vor, wenn man ein- und dasselbe Teil bei unterschiedlichen Händlern kauft und ich denke, dass insofern diese Aussage, dass jeder sein Geld behalten könnte, schon insofern unrichtig ist, jedenfalls mit dem Zusatz, dass man jedem, dem man etwas mit demselben Wert schenkt wie er einem selbst, sein Geld im Grunde genommen zurückgibt. Das halte ich für Unsinn.
Dennoch lege ich mich aber nicht sonderlich gerne von vornherein fest und ich möchte dazusagen, dass ich nicht in der Lage bin, Geschenke von großem finanziellen Wert zu machen, auch, wenn ich das gern möchte. Meine Mittel sind begrenzt und ich muss auf mein Geld achten, also kann ich nicht jemandem, der mir etwas im Wert von fünfzig Euro schenkt, ein Geschenk machen, das ebenfalls bei fünfzig Euro liegt. Gleichzeitig bin ich aber auch der Meinung, dass ich nicht etwas gleich Teures erwarte, wenn ich jemandem etwas im Wert von dreißig Euro schenke. Meine Freunde hängt nämlich in keiner Weise davon ab, wie teuer das jeweilige Geschenk genau gewesen ist, sondern von der Idee an sich, von der Geste, vielleicht auch von der genauen Umsetzung. Wenn ich etwas bekomme, das selbstgemacht ist, freue ich mich darüber nicht weniger als über etwas Gekauftes, sondern manchmal sogar deutlich mehr. Häufig sind selbstgemachte Geschenke aber eben deutlich günstiger als die, die man kauft.
Es geht mir persönlich also nicht um diese Form von exakter Vergeltung, weil ich sie nicht richtig finde, jedenfalls nicht für mich. Sicherlich mag das sinnvoll erscheinen, weil sich so niemand derjenigen, die ursprünglich mir etwas geschenkt haben, benachteiligt fühlt, aber ehrlich gesagt kenne ich nun keine Menschen, die wirklich gesteigerten Wert darauf legen, dass ich ihnen etwas schenke, das den gleichen Wert hat wie das Geschenk, das sie mir ursprünglich gemacht haben. Hinzu kommt, dass es manchmal unglaublich schwer ist, den Wert eines Geschenkes zu ermitteln, sofern es sich beim jeweiligen Geschenk nicht um einen Geldwert handelt. Mein Ex-Partner hat vor einigen Jahren von einem Kunden Pralinen geschenkt bekommen, die sehr teuer aussahen. Wir haben gerätselt, was diese wohl gekostet haben könnten und später spaßeshalber recherchiert, für welchen Preis diese Pralinen in wenigen Läden verkauft wurden. Dabei stellte sich heraus, dass wir in unserer Schätzung zwar schon einen für Pralinen unüblich hohen Preis angesetzt haben, die Pralinen im Endeffekt aber noch deutlich teurer gewesen waren als wir uns das träumen ließen. Dennoch wussten wir damit noch immer nicht, wo dieser Kunde die Pralinen ursprünglich gekauft hatte, ob er vielleicht als Gewerbetreibender in einem Großhandelsmarkt gekauft und von einem deutlich günstigeren Preis profitiert hat oder ob er möglicherweise sogar selbst diese Pralinen als Geschenk erhalten hat, bevor er sie weiter verschenkte.
Im Grunde genommen bringen solche Einschätzungen also reichlich wenig und schon aus diesem Grunde halte ich es für schwer umsetzbar, einem Schenkenden etwas zurückzuschenken, das denselben Wert aufweist wie das, was er ursprünglich mir geschenkt hat, sofern ich auf meinem erhaltenen Geschenk kein Preisschild entdecken kann. Mir ist das alles auch deutlich zu kompliziert und ich denke, ich werde es weiterhin so halten wie bisher und das schenken, was ich für angemessen und schön halte, in der Hoffnung, dass es trotz seinem vielleicht geringeren Wert eine sehr große Freude machen wird.
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