Wie lange Menschen in akuter Geldnot aushelfen?
In unserer Nachbarschaft wohnt eine Familie die pumpt uns gut und gern schon 10 Jahre und das zweimal im Monat nach Geld an. Immer kurz vor dem 15. und vor dem 30. eines jeden Monats. OK, das Geld bekommen wir, auch wenn mal mit ein paar Tagen Verzögerung, immer wieder - aber dennoch geht mir das mittlerweile derart auf den Senkel und überlege jetzt mal so langsam einen Schlussstrich zu ziehen.
Mittlerweile liege ich mit meiner Frau deswegen schon im Klinsch, aber dennoch wird sie immer wieder weich und gibt ihnen Monat für Monat eine bestimmte Geldsumme. Langsam komme ich mir ja schon vor wie ein zinsloses Dispo-Institut. Wie würdet ihr euch denn in einer derartigen Situation verhalten? Knallhart von jetzt auf gleich oder an einem bestimmten Stichtag den Geldhahn zudrehen? So kann es jedenfalls nicht weiter gehen, denn langsam entwickelt sich das Ganze für mich zu einem Albtraum.
Ich denke, dass das eine recht heikle Situation sein kann. Zum Einen wird man sich vielleicht schlecht fühlen, wenn man jetzt "Nein" sagt (Mitleid und so), zum Anderen kann es passieren, dass man weniger freundliche Erwiderungen auf seinen Standpunkt erhält ("Sei doch nicht so geizig, sonst ging es ja auch!"). Man sollte also meiner Meinung nach, mit ein wenig Fingerspitzengefühl an ein solches Gespräch herangehen. Schließlich möchte man keine Diskussionen und die betreffenden Personen auch nicht bloßstellen. Im Grunde ist es natürlich ein Unding, euch so zu "missbrauchen": Jeder kommt einmal in schwierige finanzielle Lagen, aber das Ganze eiskalt 10 Jahre lang durchzuziehen ist schon mehr als dreist. Man sollte in dieser Zeit ja durchaus bemerkt haben, dass das eigene Finanz-management unpassend ist und entsprechende, anderweitige Lösungen suchen.
Ich würde das Gespräch suchen und zwar am besten noch vor dem nächst erwarteten "Leih-Termin". So erspart man beiden Seiten Peinlichkeiten und das eventuelle Eskalieren der Gesprächssituation. So können sich deine Nachbarn auch direkt darauf einstellen und vielleicht sparen. Ich würde ihnen einfach sagen, dass ihr euch das Zukunft nicht mehr leisten könnt oder möchtet. Dass ihr es zwar durchaus als positiv empfindet, dass das Geld immer zurückgezahlt bekommt (obwohl das ja eigentlich eine Selbstverständlichkeit ist!), aber dass ihr entschieden habt, dass in Zukunft nicht mehr zu machen. So spart ihr euch auch Streitigkeiten untereinander als Ehepaar. Wenn etwas schon so weit geht, dass es die eigene Beziehung belastet, ist ein Schlussstrich definitiv vonnöten. Redet ruhig und sachlich mit ihnen, aber macht klar, dass es in Zukunft kein Darlehen von euch mehr gibt. Sollten die Nachbarn darauf unpassend reagieren, wisst ihr wenigstens, was an euch ihnen wichtig war.
Das ist aber wirklich eine verdammt schwere Situation, in der du dich da befindest, oder sagen wir Mal besser ihr, denn deine Frau gehört ja auch dazu. Ihr wisst somit, dass die Familie, die euch schon dreister weise seit 10 Jahren immer Mal wieder im Monat anpumpt, dies auch eigentlich machen müssen, weil eben das Geld sehr knapp ist. Weiterhin sagst du auch selber, dass man es schon immer wieder bekommt, sodass es zumindest diesbezüglich kein Problem mehr geben kann. Das Problem ist jedoch für mich alleine in dem Teufelskreis gegliedert sich Geld zu leihen, wenn es einem sowieso schon finanziell eher mäßig geht.
Ich leihe mir jetzt als Beispiel von dir 50,- und muss diese am Anfang des Monats wieder geben, somit fehlen mir diese 50,- ja direkt wieder und womöglich sitzt dieser Teufelskreis bei Ihnen auch. Möglicherweise weiß die Familie aber auch, dass ihr nie „nein „ sagt, und nutzt dies aus, ohne einen böswilligen Gedanken jetzt Mal dahinter zu stellen? Sondern wird einfach damit gerechnet, dass wenn man Mal nicht gerade sparsam lebt, dass man dann sowieso zu euch kommen kann! Dies sind meine direkt Vermutungen und diese würde ich auch der Familie, wenn es um mich selber gehen, würde sofort mitteilen.
Ich verleihe schon Mal Geld, aber entschuldige mit Sicherheit nicht ständig an der selben Familie und das Ganze über 10 Jahre lang. Ihr seit ganz schön gutmütig, denn ich würde mir so langsam auch verarscht vorkommen, weil normal ist, das nicht, dass in 10 Jahren die finanzielle Situation sich nicht verbessert hat und der selbe Trott einfach weiter stattfindet. Man möchte natürlich auch nicht der/die „Böse“ sein, weil eben womöglich finanzielle Nachteile durch das nicht Leihen von Geld entstehen könnten, aber wenn es um Mittagessen etc geht, dann würden die Damen und Herren bei mir essen dürfen. Ich denke das ist doch wohl fair oder etwa nicht? Zumal ich mich auch einfach an deiner Stelle fragen würde, was die immer mit dem Geld machen?
Wenn es wirklich um Lebensmittel geht, dann sollte man der Familie eventuell Mal mit einem Sparkurs unter die Arme greifen, denn ich musste schon Mal mit 150,- im Monat nur für Lebensmittel auskommen. Dies hat wunderbar funktioniert und verzichtet habe ich auf gar nichts. Ich habe Süßigkeiten gehabt, Obst, Gemüse und auch Fleisch. Ich habe ja auch immer frisch gekocht und manchmal auch für zwei Tage. Wenn man will, dann geht das schon. Meine Bekannten und Freunde konnten das bei mir gar nicht glauben, bis ich für 150,- das selbe Mal für sie gemacht habe. Natürlich musste ich dann auch auf Angebote achten, aber wenn man es muss, dann geht es eben!
Ich würde somit die Familie erst ein Mal zu einem Gespräch bitten. Dort setzt ihr euch gemeinsam hin und fragt Mal, was das Ganze soll. Hinterfragt, wofür das Geld ist, wieso eigentlich das ganze Problem seit 10 Jahren besteht. Das man vielleicht gemeinsam helfen kann, aber dies nicht zwangsläufig immer mit Geld sein muss, dass ihr euch auch ein wenig ausgenutzt vorkommt und vor allem es euch auch nervt, weil nach 10 Jahren sollte man gewisse Probleme doch wirklich Mal behoben haben. Du wirst die Reaktion, das Verhalten und die Gründe dann wahrscheinlich erfahren und kannst dann aus dem Bauch heraus auch entscheiden.
Ich kann wirklich nicht verstehen, wie man so etwas über Jahre mitmachen kann. Da seid ihr aber auch kräftig mit an der Situation Schuld, dass diese Leute sich ständig von euch Geld leihen. Wenn man immer und immer wieder etwas gibt, muss man sich nicht wundern, wenn die Leute das irgendwann als selbstverständlich ansehen. Auch wenn ihr das Geld immer wiederbekommt, würde ich so langsam doch mal aufhören, dieses Spielchen mitzuspielen.
Wenn sich Leute regelmäßig Geld leihen, lernen sie nie einen vernünftigen Umgang mit Geld. Dass die Menge des Geldes nicht das Problem ist, sieht man daran, dass ihr das geliehene Geld immer zurückbekommt. Hätten sie zu wenig Geld, würden sie auch das geliehene Geld nicht zurückbezahlen können. In der Summe scheinen die Leute also durchaus mit dem Geld auszukommen, nur wird es vermutlich falsch verteilt. Vermutlich wird in den ersten Tagen, nachdem das Geld auf dem Konto eingegangen ist, kräftig alles ausgegeben, so dass dann später nichts mehr da ist.
Diese Leute haben ihr eigenes System entwickelt und die Leihgaben von euch sind da sicher fest eingeplant. Ich finde das an sich schon richtig schäbig und würde nie auf die Idee kommen, irgendwelche Nachbarn anzuschnorren. Das ist einfach unterste Schublade, vor allem in dem Ausmaß. Wenn das Ganze dann regelmäßig stattfindet, finde ich das mehr als unmöglich. Normalerweise sollte man denken, dass die Leute das selbst auch merken und sich aus Scham nicht durch die Nachbarschaft betteln. Aber das scheint ja nicht der Fall zu sein, so dass ihr nun handeln müsst.
Ich würde einfach von heute auf morgen jegliche finanziellen Leihgaben stoppen. Ich persönlich hätte den Leuten nun von vornherein nichts geliehen, weil ich eigentlich nur wenigen Familienmitgliedern und einer sehr guten Freundin etwas leihen würde. Aber wenn man das einmal begonnen hat, sollte man zumindest damit so schnell wie möglich aufhören. Es ist zu erwarten, dass die Leute dann die Mitleidsmasche aufziehen. Davon würde ich mich nicht beeindrucken lassen und einfach sagen, dass es keine weiteren Leihgaben gibt. Für euch ist damit alles gesagt und mehr Zeit würde ich an eurer Stelle dann auch nicht mehr in dieses Thema investieren.
Ich kann gut verstehen, dass du diese Situation nicht mehr so weiterführen und einen Schlussstrich ziehen möchtest. Ich finde, dass ihr da zu der Familie sehr gutmütig gewesen seid, wenn ihr ihnen schon seit zehn Jahren zwei Mal im Monat immer wieder Geld leiht. Ich wäre sicher nicht so gutmütig gewesen und hätte schon viel früher gesagt, dass es so nicht weiter gehen kann. Je länger man dabei mitmacht und immer wieder Geld verleiht, um so schwieriger ist es dann auch, irgendwann zu sagen, dass es so nicht weiter geht.
Bei mir würde es darauf ankommen, ob ihr mit dieser Familie, abgesehen von dem Verleih des Geldes, noch Kontakt und eine gute Beziehung habt. Wenn das der Fall ist, würde ich auch mal einfach das Gespräch mit ihnen suchen und ihnen erklären, dass sie mit ihrem Geld besser haushalten müssen und ihr ihnen nichts mehr leiht, von gewissen Notsituationen vielleicht mal abgesehen.
Wenn diese Familie immer nur zu euch kommt, um sich Geld zu leihen, dann hätte ich wohl auch kein Problem damit, einfach bei dem nächsten Mal zu sagen, dass es nichts mehr gibt, weil diese Situation einfach so nicht auf Dauer geht. Wenn die Familie dann sauer ist, ist es ziemlich klar, dass ihr immer nur eine Möglichkeit für sie gewesen seid, ein zinsloses Darlehen zu erhalten.
Ich kann deine Frau ja verstehen, dass sie Mitleid hat und dann doch wieder weich wird, aber sie muss es doch auch verstehen, dass es keine Dauerlösung sein kann. Obwohl es ja schon sehr nach einer dauerhaften Sache aussieht, weil es schon zehn Jahre so geht. Es kann aber wirklich nicht sein, dass ihr beide euch wegen dieser Sache noch streitet, deswegen denke ich auch, dass ihr unter diese Verleihgeschichte schnell einen Schlussstrich ziehen solltet, damit wieder Ruhe einkehrt.
Mir ist ganz gut verständlich, dass Du damit aufhören willst, immer wieder Geld an Deine Nachbarn zu verleihen und ehrlich gesagt wird mir auch nicht ganz schlüssig, weshalb sich dieses Procedere nun schon seit zehn Jahren hinzieht. Ich habe nicht wirklich viel Verständnis dafür, wenn jemand über so lange Sicht ein offenbares Problem hat, das er nicht einmal versucht, zu lösen, wobei ich die Lösung nicht darin sehe, dass man zu den Nachbarn geht und sich ständig Geld leiht. Solche Abhängigkeitssituationen sind für mich keine Lösung und ich denke, dass es wohl in zehn Jahren gut und gerne machbar gewesen sein dürfte, dass Eure Nachbarn sich einen anderen Weg suchen, ihr Geld vernünftig einzuteilen, sodass sie am Ende doch damit auskommen, wenn auch meinetwegen nur knapp, das ist ja wiederum recht egal.
Ich denke, dass ich nun in Deiner Situation nicht einfach den Geldhahn zudrehen würde, sondern das nächste Mal, wenn die Nachbarn wieder zum Geldholen kommen, mal um ein persönliches Gespräch bitten würde. Bei dieser Gelegenheit würde ich ihnen dann erklären, dass es so nicht weitergehen kann und ich nicht mehr bereit bin, diese Leihgaben zu leisten. Je nachdem, in welchem Verhältnis Ihr zu Euren Nachbarn steht, ist es vielleicht sogar denkbar, dass Ihr Eure Hilfe anbietet, um die Situation einmal grundlegend zu klären und Lösungswege zu suchen, damit diese Nachbarn eben nicht mehr darauf angewiesen sind, sich von Euch Geld zu leihen. Ich denke jedenfalls mit fester Überzeugung, dass ein solches Angebot das deutlich bessere Hilfsangebot mit der größten Aussicht auf Erfolg ist. Ob Eure Nachbarn ein solches Angebot annehmen würden, kann ich natürlich wiederum schwer einschätzen, aber ich denke, dass ihnen in all den Jahren wohl klar geworden sein muss, dass es für sie nicht darum geht, hier irgendwelche falschen Schamgefühle vorzuschieben, denn dass sie sich in chronischer Geldnot befinden, ist Euch allein durch die Leihgabe ja nun bestens bekannt. Wer weiß also, ob sie sich nicht doch darauf einlassen würden, sich mal auf eine vernünftige Weise helfen zu lassen.
Den Geldhahn einfach zuzudrehen, fände ich in dieser Situation, an der Ihr nun durch Euer jahrzehntelanges Verhalten nicht ganz unschuldig seid, ehrlich gesagt etwas zu hart und ich würde mich nun an Eurer Stelle bei einer solchen Vorgehensweise nicht wundern, wenn Eure Nachbarn anschließend mit Euch ein Problem hätten, weil sie sich ins offene Messer gelaufen lassen fühlen würden. Ich könnte mir jedenfalls vorstellen, dass sie das so empfinden würden, weil Ihr eben um ihre Not wisst, denn das ist ja offenbar ein offenes Geheimnis, das sich über all die Jahre so deutlich dargestellt hat. Es wäre meiner Meinung nach nicht richtig, nun plötzlich einfach „Nein“ zu sagen, weil Ihr durch das ständige Geben nach meiner Ansicht eine Mitverantwortung übernommen habt, aus der Ihr Euch zwar abrupt entziehen könnt, aber ich fände das nicht wirklich richtig. Versuch es doch mal mit einem Gespräch und der Ankündigung, diese Geldleihgaben in Zukunft einstellen zu wollen, dafür aber eine andere Form von Hilfe anzubieten, die es den Nachbarn ermöglicht, auf die Leihgaben gar nicht mehr zurückkommen zu müssen. Wenn das nicht funktioniert, könnt Ihr immer noch den Geldhahn zudrehen, denke ich, denn dann kommt diese Maßnahme nicht überraschend und man kann Euch dann sicherlich auch nichts vorwerfen.
Link dieser Seite https://www.talkteria.de/forum/topic-199641.html
Ähnliche Themen
Weitere interessante Themen
- Palmen Pflanzen - brauche Tipp / Empfehlung 1085mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Triops · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Palmen Pflanzen - brauche Tipp / Empfehlung
- Gartenbambus im Treppenhaus überwintern? 1136mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: ZappHamZ · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Gartenbambus im Treppenhaus überwintern?
- Intimrasur - Bekomme immer Pickel! 1521mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Wifey · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Fingernägel, Haut & Haare
- Intimrasur - Bekomme immer Pickel!
- Anleitung für Star Frisur 1147mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Osterhasi · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Fingernägel, Haut & Haare
- Anleitung für Star Frisur
- Ist Sprühwachs für die Haare schädlich? 2336mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: winny2311 · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Fingernägel, Haut & Haare
- Ist Sprühwachs für die Haare schädlich?