Kaufen / Shoppen als Ersatzdroge gegen dauernden Frust
Bekannterweise gibt es Frustesser, es gibt Leute, die sich ihren Ärger mit Alkohol runterspülen, andere, die „fixen“ … und es gibt Leute wie mich, die shoppen gehen, wenn ihnen alles über den Kopf wächst und sie total frustriert sind. Tja, erst gestern flanierte ich wieder durch die Stadt, ging von einem Laden in den Nächsten, und kam mit zwei Riesentüten beladen nach Hause. Mein Freund machte dazu sein zitronensaures Gesicht und knirschte mit den Zähnen (darin ist er richtig gut!).
Dann kamen auch die Vorwürfe: Ich solle mit dem Geld haushalten, ich hätte doch schon viel zu viele Klamotten und unnützen Krempel, der ganze Sermon eben. Natürlich hat er Recht! Ich müsste sparen, und tatsächlich brauche ich kein zwanzigstes Abendkleid oder den vierzigsten Keramikfrosch.
Es ist nur an dem, dass mich das Shoppen beruhigt. Das klingt für Außenstehende total crazy und bekloppt, es stimmt aber. Statt mich mit Rotwein abzufüllen, brause ich durch die Shopping-Meilen und kaufe wie verrückt. Vielleicht sollte ich mich wirklich einmal nach einer Therapiemöglichkeit umsehen. Was meint ihr?
Mach etwas gegen den Frust, denn der macht dir wirklich echte Probleme. Du wirst mit Sicherheit auch noch ganz andere Auffälligkeiten so an den Tag legen, denn der Frust wird dir ja mit Sicherheit über einen längeren Zeitraum am Tag so beschäftigen. Du muss eben einmal in Ruhe nach den genauen Ursachen dafür forschen, denn ansonsten können dir auch keine Ärzte dabei helfen. Nur du kennst die wirklichen Auslöser dafür. Vielleicht kannst du dann auch einige davon sofort abstellen.
Wenn ich Frust habe, stürze ich mich prinzipiell auch in das Getümmel. Ich sehe daran ehrlich gesagt nun nichts Ernsthaftes, solange du dich dadurch nicht auch noch finanziell ruinierst. Vielleicht solltest du einfach nur versuchen, den Frust noch anders loszuwerden. Ich befinde mich momentan in einer Trauerphase und ich mache momentan jeden Abend bis zu zwei Stunden Sport zum Gefühlabbau. Vielleicht kannst du deinen Frustabbau ja irgendwie mit einer anderen Aktivität und dem Shopping vereinbaren und zuerst versuchen den Frust mit Sport, Zeichnen oder irgendwie anders abzubauen ehe du die Einkaufsmeilen stürmst.
Ich bin mittlerweile soweit, dass ich keine exzessiven Frust Shoppingtouren mehr veranstalte. Ich fahre in die Stadt und kaufe mir Kleinigkeiten für maximal 15 Euro. Größere Anschaffungen hebe ich mir für andere Zeitpunkte auf. Mein Partner sieht das recht locker, aber er merkt schon, dass ich mir selbst mittlerweile Grenzen setze und unterstützt mich dabei. Ob du nun einen Therapeuten brauchst, kann hier wahrscheinlich niemand entscheiden. Aber ich kann es zumindest auch bestätigen, dass Shoppen mich auch beruhigt. Hier ist Grenzen setzen einfach wichtig und auch ein wenig Disziplin ist von Nöten. Anstrengend aber möglich.
Richtige Frusteinkäufe unternehme ich nicht, einfach, weil ich nicht die Möglichkeiten vor Ort, aber auch nicht die finanziellen Mittel dazu habe. Dass ich mir manchmal etwas kaufe, um mir etwas zu gönnen, ja, aber aus Frust gehe ich nicht einkaufen. Selbst in Onlineshops mache ich es nicht, meistens packe ich mir zwar schon etwas in den Einkaufswagen hinein, aber dann verlasse ich die Seite, ohne die Bestellung abzuschicken oder wenn ich doch etwas geschickt bekomme, sende ich es dann doch zurück.
Ich für meinen Teil kann mich halt bei Einkäufen schon bremsen, meinen Frust bewältige ich leider auch gern mal anders, aber ich denke, es hält sich die Waage. Bist Du denn oft frustriert oder sind es eher selten Phasen? Solange Du Dich finanziell nicht ruinierst und gegebenfalls die Sachen auch wieer zurückbringen kannst, es auch tust, sehe ich an sich kein Problem. Sicherlich kann ich Deinen Freund verstehen, aber dazu stehen mir zu wenige Fakten zur Verfügung, nämlich, ob Ihr zusammen lebt, gemeinsam für den Lebensunterhalt aufkommt, Ihr auf das Geld achten müsstet beziehungsweise es eben für etwas anderes benötigt und so weiter.
Ob es gleich eine Therapie sein muss, weiß ich nicht. Vielleicht kannst Du noch andere Ventile an Deiner Person entdecken, die Dir dazu helfen, den Frust abzubauen. Wenn Du dann nichts anderes gefunden hast, was Dir eine gewisse Befriedigung gibt oder sich Deine Gedanken stets nur um den Einkauf kreisen, dann denke ich, sollte man sich wirklich professionelle Hilfe suchen.
Bei mir wäre der klassische Frusteinkauf ziemlich kontraproduktiv. Ich weiß sehr genau, was mir gefällt und was mir nicht gefällt und das führt dann schon mal dazu, dass ein Einkauf zu einer recht frustrierenden Angelegenheit wird, weil nichts so wirklich meinen Vorstellungen entspricht. Wenn ich nun schon frustriert wäre, bevor ich überhaupt einkaufen gehen würde, würde es meine Laune mit Sicherheit nicht heben, wenn ich wie letzte Woche zum Beispiel feststellen würde, dass von zehn Geschäften kein einziges ein schwarzes Shirt mit langen Ärmeln und rundem Halsausschnitt vorrätig hatte.
Auch diese ganzen Begleiterscheinungen von Einkäufen würden mich nicht in gute Laune versetzen. Unaufmerksame oder überaufmerksame Verkäufer, andere Kunden, die sich nicht benehmen können, keine freie Umkleidekabinen, warten an der Kasse und so weiter. Mir hilft Sport bei Frust wirklich wesentlich besser und das ist auch gesünder und billiger. Vielleicht solltest du das auch mal ausprobieren.
Generell finde ich aber auch, dass es meinem Partner völlig egal sein kann, was ich mit meinem Geld mache. So lange ich mich nicht von ihm aushalten lasse kann es ihm ja egal sein, wenn ich ein ganzes Zimmer voller Kleidung oder Keramikfrösche hätte.
Ich selbst gehe auch immer shoppen, wenn ich gefrustet bin. Wenn ich dann mit vollen Tüten nach Hause komme, fühle ich mich meistens nicht nur besser, sondern gleich richtig gut. Das Shoppen macht mir einfach unglaublich großen Spaß und bringt mich auch auf andere Gedanken. Auch über die Sachen selbst bin ich meistens sehr glücklich.
Dass man das ganze Zeug das man kauft, nicht unbedingt braucht, ist wohl war. Trotzdem finde ich es nicht so schlimm, wenn man es trotzdem kauft. Man fühlt sich in dem Moment einfach besser und wird die Sachen früher oder später wohl trotzdem nutzen. Solange man solche Frustkäufe nicht täglich macht, finde ich das nicht sonderlich schlimm. Dass man ab und an aus Frust shoppen geht, ist meiner Meinung nach, völlig normal. Ich kenne viele Leute, die das auch so machen. Und solange das Konto diese Shoppingtouren auch zulässt, ist doch alles in Ordnung.
Mir hilft Shopping nach stressigen Tagen auch mich zu entspannen. Es ist aber bei mir weniger das Besitzen der Dinge, sondern das Flanieren durch die Läden und die vielen Menschen um mich herum. Ich befasse mich während der Zeit einfach mit nichts ernsthaftem und das tut mir ab und zu ganz gut. Allerdings komme ich auch nicht beladen mit mehreren Tüten nachhause, sondern ich kaufe nur ein bis zwei Dinge, das war es dann auch. Finanziell wird das so auch nicht zum Problem, eher empfinde ich es als Platzproblem zuhause weil ich es nicht mag, wenn sich die Dinge unnütz stapeln und ich von allem mehrere Variationen habe.
Wenn du aber mit dem Geld haushalten müsstest und mit vielen Dingen von deinen Touren zurückkommst, dann muss ich deinem Freund zustimmen und du solltest etwas daran ändern. Vielleicht kannst du ja ein festes Budget pro Monat einplanen, das du für Kleidung und Krimskrams ausgeben kannst. Wenn dieses Budget aufgebraucht ist, dann gibt es eben für den Rest des Monats nichts mehr.
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