Kann man seine Lebenseinstellung einfach mal so ändern?
Kann man eigentlich seine Lebenseinstellung einfach so ändern? Man verbindet doch damit eine Lebensführung, die für einen selber eben richtig ist und wenn man diese ändert, dann ist man doch im Prinzip sich selber nicht mehr treu, oder? Habt ihr eure Lebenseinstellung schon oft geändert? Warum habt ihr sie geändert? Was war der Anlass zu der Änderung? Was habt ihr geändert und wie habt ihr dann auf eure alte Lebenseinstellung zurück geschaut? Habt ihr bereut eure Lebenseinstellung geändert zu haben?
Ich finde, dass man seine Lebenseinstellung nicht ändern sollte, das kommt aber auch wieder ganz auf den einzelnen Fall an. Man sagt ja immer, man soll man selbst bleiben, da stimme ich auch voll und ganz zu. Wenn ich beispielsweise meine Lebenseinstellung zum Outfit ändere, finde ich das nicht so schlimm. Wenn ich beispielsweise mein ganzes "Denken" umstrukturiere finde ich das grenzwertig.
Im Grunde kann man das aber nicht genau sagen, jeder sollte das tun, was ihm am besten gefällt. Ich habe meine Lebenseinstellung nie geändert, lediglich kleinere Dinge: Früher hatte ich immer Hemden an und habe mich etwas unwohl gefühlt, ich habe seitdem kaum noch welche an und das gefällt mir persönlich. Kleine "Änderungen" sind meines Erachtens nach in Ordnung, aber mehr sollte man auch nicht machen. Außer man ist jetzt beispielsweise ein Mensch, der gehänselt wird. Dann ist es natürlich ratsam auch an sich zu arbeiten, bis zu einer gewissen Grenze, das ist der wichtige Punkt. Aber das ist auch wieder ein anderes Thema. Im Endeffekt sollte es jeder selbst entscheiden, ob er es tun möchte oder nicht.
Ja, man kann seine Lebenseinstellung ganz plötzlich ändern. In Filmen wird so etwas meist dargestellt durch einen Geistesblitz und den Durchblick, den man hat und im Nachhinein dann ein komplett anderes Leben führt und ein anderer Mensch ist. Das klingt immer sehr mystisch und auch kurios, doch es ist möglich, ich habe es nicht nur einmal miterlebt, sondern war selbst davon betroffen.
Man darf es sich nicht so Vorstellen, wie es in Filmen immer stattfindet, es ist zwar eine Art "Durchblick", den man plötzlich hat, aber weder wird dieser von Engelschören begleitet, noch strahlt dabei ein helles Licht auf einen herab. Nachdem ich einige Jahre lang durch diverse Rückschläge ein wenig abgedriftet war und meine Ziele aus den Augen verloren hatte, mich hab gehen lassen und einfach nicht wirklich gut drauf war, hatte ich eines Nachts auf einmal den Gedanken "So willst du doch nicht weitermachen". Da war vor meiner Ausbildung, mit Zigarette und Longdrink in der Hand auf einer Party, von Leuten, die ich nicht mochte und nur mit zwei Freunden mit war.
Von jetzt auf gleich hörte ich auf zu rauchen. Ich hatte die Jahre zuvor fast schon Kette geraucht und hörte von einem Tag auf den anderen auf. Ich hörte auch auf regelmäßig Alkohol zu trinken, wobei regelmäßig nicht heißt, täglich, sondern auf Partys am Wochenende immer an der Bar zu finden. Auch stand ich statt in den Tag hinein zu schlafen, früh auf, machte Sport und änderte meine Ernährung. Mein Verhalten änderte sich, ich wurde ausgeglichener und fing keine unwichtigen Diskussionen mehr an, ich wurde erträglicher und ertragender. Das alles geschah wirklich innerhalb eines Tages durch einen Moment, in dem ich alles hinterfragte, was gerade in meinem Leben aktueller Stand war.
Das habe ich bis heute so durchgehalten und die engeren Freunde, die mich damals auch schon kannten, wissen genau welchen Wandel ich durchgemacht habe. Sie konnten das nie nachvollziehen, wie ich das so problemlos schaffen konnte und ich kann auch keinen Grund nennen, aber ich weiß, dass man sich innerhalb von kürzester Zeit ändern kann, bei mir hat es einen Tag und einen ernsthaften Gedanken gebraucht.
Ich schätze schon, dass eine Änderung der Lebenseinstellung möglich ist, aber dann wohl eher auf eine langfristige Basis und nicht von heute auf morgen. Das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, denn wenn z.B ein rechtsradikaler jahrelang als diesen gelebt hat, dann hat er auch die Einstellung vertreten. Diese ändert sich eben nicht zwangsläufig von heute auf morgen. Ich kenne ehemalige Rechtsradikale, die sich zwar zurück gezogen haben, aber den Gedankengang auf heimlich weiterführen.
Man bekommt halt gewisse Dinge nicht raus. Ich sehe das auch immer als sehr kritisch an, wenn Menschen ihre Lebenseinstellungen wirklich verändern. Es muss dafür ja auf ein Mal einen Grund geben. Der Grund darf jedoch nicht sein, dass man es für die Partner macht, sondern es muss für sich selber passieren, weil erst dann kaufe ich einem die Änderung einer Lebenseinstellung ab. Alles andere wäre auf Zwang, weil der Partner oder die Freunde es wünschen, sodass man dies einfach nur macht, um Menschen nicht zu verlieren.
Ich selber kann als Beispiel meine Frau nehmen, denn diese ist eben in der schwarzen Szene. Sie hat diese Einstellung in den letzten 14 Jahren noch nie geändert und wird dieses auch niemals tun. Weiterhin sieht sie jedoch ein, dass auf der Arbeit der Kleidungsstil natürlich nicht möglich ist, aber das ist ihre ganz persönliche Meinung. Sie ändert diese somit nur auf der Arbeit, aber auch nur, was die eigene Kleidung angeht. Im Allgemeinen hat sie bereits immer gesagt, dass sie diese nicht ändern würde und das merkt man auch.
Ich merke jedoch auch, dass wenn sie nicht ihre Sachen tragen kann, die Musik regelmäßig hören kann, dass sie sehr schnell aus der Haut fährt. Ihre Lebenseinstellung ist ein Teil ihres Lebens und die darf man ihr auch nicht nehmen. Genau so sehe ich das auch bei anderen Menschen, dass man denen die Einstellung niemals zwanghaft nehmen sollte. Wenn diese Menschen es freiwillig machen, dann sehe ich es anders, weil das kommt, ja dann von einem selber.
Dennoch glaube ich nicht ob nun freiwillig oder gezwungen, dass jemand von heute auf morgen die Einstellung zum Leben verändern kann. Es ist egal, ob es sich um jemanden aus der Szene handelt oder eine Gruppe wie Veganern, Vegetariern oder Fleischfressern. Eine Lebenseinstellung verbindet man mit allem, was vorab gewesen war, und kann daher meiner persönlichen Meinung nach nicht von heute auf morgen beendet werden. Ich denke so etwas geht erst nach und nach, bis man es wirklich geschafft hat, auch die eigene Einstellung zu verändern. Dies ist jedoch nur meine persönliche Meinung.
Es ist die Frage, was du unter Lebenseinstellung verstehst. Wenn du damit die Lebensführung meinst, ändert sie sich oft im Leben. Gestern noch Gothic im geschützten Schulbereich, wird man als Sachbearbeiterin in einer Versicherung bieder und ordentlich. Kommen dann Kinder, wird man vielleicht chaotisch und im Alter vielleicht abenteuerlustig.
Mein Sohn hat sich vom blassen, unsportlichen Computerfreak mit Jeans, T-Shirt und langen Haaren innerhalb von ein paar Jahren zuerst in einen Satanisten mit schwarzer Kleidung und entsprechendem Accessoire und dann in einen kurzhaarigen, sehr sportlichen und normal gekleideten Taekwondo-Sportler mit braunem Gürtel verwandelt, der gerade an seiner Aura arbeitet.
Mein anderer Sohn hat die Devise gehabt, dass man nur einmal lebt, die Schule abgebrochen, weil Schule ja so unnötig ist, ausgiebigst Party gemacht, getrunken und geraucht und macht jetzt brav sein Abitur nach.
Man kann gerade als Jugendlicher seine Lebenseinstellung oft ändern. Es gibt ja genügend Beispiele für Aussteiger aus bestimmten Szenen. Aber auch alte Leute machen noch Erfahrungen, die sie ändern, wie beispielsweise eine schlimme Erkrankung oder einen neuen Partner.
Ehrlich gesagt kann ich mir auch gar nicht vorstellen, dass man seine eigene Einstellung einfach so von heute auf morgen ändern könnte. Die Frage liegt hier jedoch, was du persönlich unter Lebenseinstellung verstehst. Meinst du damit z.B einen Veganer, einen Rechtsradikalen oder was genau meinst du? In beiden Fällen sehe ich es klar als ein „nein „ an, dass man von heute auf morgen seine Einstellung zum Leben und die eigene Lebenseinstellung nicht ändern kann.
Dies braucht viel Zeit und selbst dann bedeutet es nicht, dass man es zwangsläufig schafft, sodass ich davon überzeugt bin, dass nur ein Mensch der es selber ändern, möchte dies auch langfristig schaffen wird. Wenn jemand dies jedoch verlangt von einem Veganer oder einem anderen Menschen mit einer Lebenseinstellung, dann glaube ich, dass man das Ändern nicht schaffen wird.
Man kann seine Lebenseinstellung ganz bestimmt verändern, aber nicht einfach so nach dem Motto "Ab heute bin ich mal ganz anders.". Das klappt bestimmt nicht, denn der Mensch ist zu gewissen Maßen ein Gewohnheitstier und seine Gewohnheiten kann er nicht immer einfach von heute auf morgen verändern.
Bestimmte Gewohnheiten lassen sich ganz sicher schnell und einfach verändern und wenn man über ein ausreichend hohes Maß an Disziplin verfügt, dann kann man bestimmt auch größere Teile seiner Persönlichkeit einigermaßen schnell und gut verändern, aber dafür muss man wirklich sehr diszipliniert sein, damit man nicht wieder in alte Verhaltensweisen zurück verfällt.
Ich denke, dass man sich nicht selber verrät, wenn man seine Lebenseinstellung verändert. Schließlich macht man das dann doch ganz bewusst weil man es will und man wird bestimmt auch ganz gute Gründe dafür haben, sich und seine Einstellung zu verändern. Warum also sollte man sich hintergehen? Es ist doch eher im Gegenteil so, das man sich selber damit einen Gefallen tut und sich - hoffentlich - zum positiven verändert.
Wenn man seine Lebenseinstellung verändern möchte, dann sollte man sich damit ein wenig Zeit lassen und nicht von heute auf morgen von sich selber verlangen, sofort ganz anders zu sein, so wie man es sich vorgenommen hat. Ich denke, dass eine kurze "Eingewöhnungsphase" bei so einer Sache notwendig ist. Dann sollte man aber seine Einstellung in einer relativ überschaubaren Zeit verändert haben können.
Man müsste sich - zumindest meiner Meinung nach - erst einmal überlegen, was genau man unter einer Lebenseinstellung versteht. Mitunter ist die Bedeutung einer solchen in verschiedenen Kulturkreisen deutlich differenziert, die Wichtigkeit verändert sich mit dem persönlichen Individuum. Ich selbst kann nicht von mir behaupten, dass ich eine in dicken Lettern in Stein gemeißelte Lebenseinstellung habe - nach der ich mich immer und in jeder Situation richte, die also mein Leben mitsamt den kompletten Handlungssträngen, bestimmt. Gleichzeitig sollte aber auch hervorgehoben werden, dass es durchaus von praktischen und ideellem Nutzen sein kann, sich ein paar Richtlinien und Werte zu definieren, die man durchaus auch als Lebenseinstellung ansehen könnte.
Ich war und bin der festen Überzeugung, dass es etwas geben sollte, worauf der Mensch vertrauen und woran er sich orientieren kann. Immerhin gibt einem das ein Gefühl von Geborgenheit, wenn man dieses in bestimmten Situation sehr gut gebrauchen könnte - und man es gerade aus keiner anderen Quelle beziehen kann. Solche Situation gibt es ja immerhin häufig. Hat man dann ein - sozusagen vorgefertigtes - Verhaltensmuster auf Lager, das sich an einer Art Lebenseinstellung orientiert, kann dies deutlich zum persönlichen Vorteil ausgelegt werden. Gleichermaßen schwierig bis unglücklich erachte ich es aber, wenn aus dieser Lebenseinstellung ein vollkommen festgefahrenes Weltbild wird, an dem nicht einmal die logischsten Argumente und dergleichen noch rütteln können. In nicht wenigen Fällen kann sich das zu einer ausgewachsenen Kurzsichtigkeit entwickeln, die alles anderes als gesund enden kann.
Im selben Moment ist es aber nur logisch und natürlich, dass sich so etwas wie eine Lebenseinstellung im Laufe der Jahre verändern kann - mitunter auch dramatisch und möglicherweise in die vollkommen entgegengesetzte Richtung. Schicksalsschläge, neue Erkenntnisse - es gibt unzählige Beispiele für solche möglichen Auslöser und nicht immer muss ihnen eine negative Natur zugrunde liegen. Es ist nicht falsch, sich selbst und seine Lebenseinstellung von Zeit zu Zeit zu überdenken, sozusagen auf den neuesten Stand der eigenen, persönlichen Erkenntnisse zu bringen. Nur so hat man eine Chance, im Leben der heutigen Zeit zu bestehen.
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