Ist Töten wirklich etwas Schlechtes?
Ich finde es mehr als erstaunlich, dass du so eine Frage stellst, ob das Töten gut oder böse ist. Natürlich ist töten etwas schlechtes. Dazu gehört ja nicht nur, dass man einem anderen das Leben nimmt. Es gehört auch dazu, dass man so etwas mit seinem Gewissen vereinbaren kann, das finde ich moralisch verwerflich. Zudem frage ich mich, was daran gut ist, wenn sich jemand als Gott aufspielt und entscheiden möchte, wer wann zu sterben hat. Denn genau das tut jemand, der jemand anderen tötet, er entscheidet, dass dessen Leben nun zu Ende ist. Ist das richtig? Das hat niemand zu entscheiden!
Ich kann nicht verstehen, wie man das Töten an sich als etwas Gutes bezeichnen kann. Würde man das Töten eines anderen Menschen nicht bestrafen, würde doch jeder jeden töten, egal aus welchem Grund. Und jeder Grund einen anderen Menschen zu töten ist für mich ein niederer Beweggrund, denn so etwas macht man einfach nicht. Niemand hat das Recht, einem anderen das Leben zu nehmen, fertig.
Letztendlich ist doch vollkommen egal was uns nach dem Tod erwartet, damit kann man doch nicht rechtfertigen, wenn man jemanden tötet. Es könnte doch genauso gut sein, dass uns etwas schlechtes erwartet und dann? Ist es dann plötzlich nicht mehr gut jemanden zu töten? Deine Theorie hinkt an ganz vielen Stellen, findest du nicht auch? Und selbst wenn man sich nach dem Tod gut fühlt, ist das dann ein Grund jemandem das Recht einzuräumen, wieder jemand anderen zu töten? Das ist doch wirklich höchst schwachsinnig, allein die Überlegung.
Das Töten nichts gutes ist, das streitet doch auch niemand ab. Es soll auch weiterhin unter Strafe gestellt werden, aber es gibt halt Situationen, wo das Töten an sich ein Funken Verständnis besitzt. Gerade die Sterbehilfe oder bei Straftaten an den eigenen Kindern reagieren Menschen sehr anders und ich habe dafür auch ein Funken Verständnis. Das es dennoch nicht richtig ist, dass steht außer Frage. Doch erzähle mir Mal ein Elternteil, der nicht in dem Moment als er den Peiniger seiner Kinder getötet hat, es als richtig empfunden hat.
Ich würde jedoch kein Verständnis für jemanden haben der einen tötet mit der Aussage, wer weiß, ob danach alles besser ist. So etwas ist für mich ja Mal totaler Quatsch und kann ich nicht für gut heißen. Es gibt aber dennoch auch in meiner Auffassung Situationen, wo ich das Töten weiterhin schlecht finde, aber ein Stück Verständnis aufbringen kann für den Täter, weil z.B die Sicherrungen durchgebrannt sind. Ein Unfalltod ist auch töten, aber wird nicht so bestraft und deswegen kann ich noch lange nicht sagen „ du bist ein Mörder „.
Glasreinigerin hat geschrieben:Gerade die Sterbehilfe oder bei Straftaten an den eigenen Kindern reagieren Menschen sehr anders und ich habe dafür auch ein Funken Verständnis. Das es dennoch nicht richtig ist, dass steht außer Frage. Doch erzähle mir Mal ein Elternteil, der nicht in dem Moment als er den Peiniger seiner Kinder getötet hat, es als richtig empfunden hat.
Es mag sein, dass die Person es in dem Moment als richtig empfunden hat, das ist es deshalb aber noch lange nicht und auch da hätte ich kein Verständnis. So könnte man Selbstjustiz zulassen und legalisieren, deshalb ist das Töten von Menschen immer noch nicht richtig. Egal was ein anderer wieder einem anderen angetan hat, es gibt andere Wege, diesen Menschen zur Rechenschaft zu ziehen als ihn zu töten.
Ich finde, dass kann man nur situationsbedingt sagen. Töten aus jeglichen nichtigen Gründen ist sicherlich immer schlecht. Aber ich kann mir auch ein paar Gründe vorstellen, bei denen man das anderes bewerten mag.
Was mir als erstes in den Sinn kommt, ist Töten aus Notwehr. Wenn man selber in Gefahr schwebt, dann finde ich es nur richtig und natürlich sich auch dagegen zu wehren. In solchen Fällen, wenn es wirklich notwendig war, empfinde ich Töten nicht als schlecht. Dann ebenso in Fällen der Sterbehilfe. Wenn man einen Menschen auf dessen eigenen Wunsch von seinen Schmerzen befreit, dann kann das doch nicht schlecht sein. Ich würde sagen, dass man dann eher aus Menschenliebe handelt.
Ich bin mir allerdings unschlüssig darüber, ob ich das Töten "schlechter" Menschen als schlecht empfinde. Wenn z.B. ein Kinderschänder getötet wird. Einerseits denke ich mir dann, dass die Welt ohne ihn ein besserer Ort ist, aber andererseits kann so was natürlich nicht gut geheißen werden, weil man sonst theoretisch das Töten jeder Person rechtfertigen könnte.
Leider ist es so, dass du nicht einfach jemanden töten kannst und ihn anschließend befragen, ob es ihm so recht war, ob es ihm jetzt besser geht, als noch vor ein paar Minuten. Er wird dir nicht mehr antworten können und du stehst mit deiner Frage immer noch da und wartest auf Antwort. War es nun eine schlechte Tat von dir oder hast du ihm keinen Gefallen getan? Wie willst du das jemals ergründen?
Seine Freunde und Verwandten werden bestimmt traurig sein und dich zum Teufel wünschen und zum Kadi schleppen.
Du hast recht, das Töten wird als etwas Schlechtes betrachtet. Aber leider nur das Töten von Menschen. Tiere sind auch Lebewesen und sie müssen die schlimmste Folter erleiden und werden getötet. Niemand fragt danach, ob es gut oder schlecht ist. Menschen tun dies nicht, um zu überleben, sondern sie mästen und schlachten wahllos. Was zu viel ist, kommt in den Müll.
Wenn dich nun jemand bitten würde, ihn zu töten, würdest du es tun, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben, oder würdest du ihm den Gefallen nicht tun? Was ihn oder jemanden nach dem Tod erwartet, weiß man nicht, aber Tiere erwartet der Kochtopf.
Wie bereits geschrieben habe ich ja auch im Groben bereits gesagt, dass Töten selbstverständlich nicht legal werden soll und auch weiterhin als schlecht im Rechtssystem verankert bleiben sollte. Wir sind nun ein Mal nicht im Wilden Westen oder wo die Selbstjustiz Vorrang hat und das ist auch im Prinzip gut so, denn sonst würde es hier nach jedem seiner Nase tanzen. Dennoch bleibt mein Standpunkt klar, dass ich auf jeden Fall einen Vater oder auch eine Mutter verstehen kann, wenn Sie den Mörder des Kindes das gleiche Leid angetan haben, indem sie ihm das Leben nahmen. Es ist dennoch nicht richtig und auch gesetzlich weiterhin verboten, doch die Strafen sind für eine solche Tat noch lange nicht mehr 15 Jahre, wie bei einem Mord aus Habgier und anderen niedrigen Beweggründen.
Aus solch einem Mord lassen Richter und Richterinnen oftmals Gnade verweilen und geben dann z.B „nur „ 10 Jahre, wegen der schweren Vorgeschichte. Dies ist zwar nicht richtig, weil Mord eben Mord ist, aber ich kann wie bereits gesagt Eltern verstehen, die so reagieren. Ich wäre womöglich nicht anders, aber das kann ich jetzt schwer beurteilen, denn dazu bin ich glücklicherweise nicht in der Lage und werde es niemals kommen. Mord ist etwas Schlechtes und soll weiterhin rechtliche Konsequenzen haben, das bleibt für mich natürlich auch außer Frage.
Dennoch sehe ich es auch so wie mein Vorredner, wir Menschen werden im Falle von Mord an einem anderen Menschen lange dafür bezahlen. Wir sind uns wieder ein Mal am nächsten, denn Tiere töten gibt gerade Mal eine Geldstrafe. Zumal man sagen muss und dies wurde von Wissenschaftlern und Straftätern gleichermaßen bestätigt, dass Mörder oftmals vor ab an Tieren experimentiert haben, sodass auch die Tötung eines Tieres zu einer Strafe führen sollte. Weiterhin geht es mir einfach auch darum, dass niemand irgendwem töten darf und somit auch keine Tiere, es handelt sich schließlich auch um Lebewesen, die einen Schutz erhalten sollten. Doch wie schon immer wird der Mensch sich am nächsten bleiben und natürlich keinerlei Rechte für Tiere einfordern.
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