Aufgeribbelter Hosensaum - Vorstellungsgespräch

Ich bin auch der Meinung, dass es auf das Ausmaß ankommt, wie kaputt die Hose wirklich ist. Wenn die Hose, wie geschrieben, nur wenige Male getragen wurde, dürfte es doch gar nicht wirklich auffallen, dass der Saum durch die Reibung auf dem Boden kaputt ist, oder? Ich würde, an Stelle der Bewerberin einfach mal die Hose einer Freundin vorführen und sehen, was diese sagt. Wenn es nicht auffällt, denke ich eigentlich, dass es nicht so ein großes Problem sein sollte, die Hose bei einem Vorstellungsgespräch zu tragen.

Sollte man es aber doch schon sehen können, dass der Saum kaputt ist, würde ich mir auch etwas anderes überlegen. Dann macht es nicht den besten Eindruck bei einem Vorstellungsgespräch. Bei meiner Chefin weiß ich genau, dass es ihr sofort auffallen würde. Sie bemängelt das Problem auch immer bei einer Kollegin, auch wenn es noch nicht so gravierend ist. Vielleicht besteht ja die Möglichkeit, dass der Saum umgenäht wird. Dann hat man wieder einen ordentlichen Abschluss und die Hose ist auch nicht mehr zu lang. Außerdem muss dann auch keine neue Hose angeschafft werden.

@Nettie, ja, hier wurde aber auch von Respektlosigkeit gegenüber dem Arbeitgeber gesprochen, wenn man als Bewerber eine solche Hose anziehen würde. Mir stellte sich daher die Frage, ob es auch respektlos sei, wenn eben ein Dienstleister sich mit einer solchen Hose vorstellen würde und die Person eben beraten würde. Ich denke, es würde so auch keinen Unterschied machen, ob man nun einen Kunden da hat oder eben zu einem Vorstellungsgespräch geht.

Ich sehe dies etwas anders als einige meiner Vorposter. Ein aufgeribbelter Saum bedeutet nicht unbedingt, dass eine Hose klar ersichtlich kaputt ist, sondern dass ein minimaler Verschließ durch Alltagsaktivitäten stattgefunden hat. Das bedeutet in meinen Augen meistens, dass keine Fetzen herabhängen und dass man keine Löcher im Saum findet. Und ja, ich würde eine solche Hose zu einem Vorstellungsgespräch tragen.

Es gibt Menschen, die können zum Beispiel keine ganz kurzen Hosen tragen, weil es nicht zu ihnen passt. Ich habe es selbst einmal ausprobiert und eine Hose, die nicht mal über den Boden schleift, weist je nachdem nach zwei bis drei Stunden erste minimale Verschleißerscheinungen auf. Hierbei handelte es sich um eine Hose der mittleren Preisklasse, wie sie zum Beispiel C&A anbietet. Es lässt sich nicht immer vermeiden, dass die Hose immer perfekt aussieht und selbst ich hatte damals zum Vorstellungsgespräch eine Hose mit einem leicht aufgeribbelten Saum und man hat es absolut kaum gesehen. Und es war nichts Schlimmes dabei.

Ich würde nicht mit einer solchen Hose zu einem Vorstellungsgespräch gehen. Das liegt aber nicht an den bisher so oft genannten Gründen. Bei mir ist es einfach so, wie wahrscheinlich bei sehr vielen Menschen, dass ich von Fehlern, die mir bewusst sind, denke, dass diese Fehler auch anderen Menschen auffallen. Da ist es dann so, dass ich unsicher werde und damit sicher auch im Vorstellungsgespräch weniger souverän auftrete, auch wenn vielleicht meine Gesprächspartner nichts von meinem eigentlichen Problem merken. Deswegen würde ich eben eine solche Hose nicht zu einem Vorstellungsgespräch tragen.

Und wenn Frau A schon Zweifel hat, ob sie die besagte Hose nun tragen sollte oder aber nicht, dann ist Frau vielleicht auch eher der Typ, den solche Kleinigkeiten unsicher machen. Daher sollte Frau A schauen, ob sie nicht eine Alternative findet. Sollte das nicht der Fall sein, dann kann die Hose vielleicht umgeschlagen werden, es gibt auch Saumbänder zum Aufbügeln, die den nötigen Halt geben.

Ich würde wahrscheinlich auch eine Alternative suchen, weil ich mich mit einer solchen Hose einfach unwohl fühlen würde und das ist bei einem Vorstellungsgespräch nicht gerade sehr förderlich. Es kommt natürlich auch immer darauf an, wie stark die Hose nun beschädigt ist. Wenn sie wirklich sehr stark aufgeribbelt ist, dann würde ich sie im Schrank hängen lassen und eine neue Hose kaufen. Ist der Hosensaum aber noch intakt und man sieht nur ganz leichte Abschürfungen, die eigentlich kaum auffallen, dann kann man diese durchaus noch zu einem Vorstellungsgespräch anziehen. Es ist ja ganz normal, dass der Hosensaum auch mal in Mitleidenschaft gezogen wird.

Ich würde also sagen, dass A auf jeden Fall eine neue Hose kaufen sollte, weil sie dadurch wohl auch viel mehr Souveränität ausstrahlen wird. Da A ja auch schon darüber nachdenkt, ob die Hose bei einem Vorstellungsgespräch überhaupt noch tragbar ist, zeigt ja eigentlich schon die Unsicherheit. Mag sein, dass sie dann die ganze Zeit darüber nachdenkt, ob der aufgeribbelte Saum wohl auffallen wird, oder nicht. Zu einem Vorstellungsgespräch sollte man immer etwas anziehen, in dem man sich wohl fühlt. Die Hose mit dem aufgeribbelten Saum kann man dann ja noch im Alltag tragen.

Es kommt natürlich darauf an, die sehr der Hosensaum beschädigt ist und für welchen Beruf sich Frau A. bewirbt. Für einen Gärtner oder Maler ist es bestimmt nicht so zwingend notwendig, gut auszusehen wie für eine Bürokauffrau. Natürlich kommt es auch auf die ganze Situation ringsum an und wie sehr der Saum beschädigt ist. Ist er natürlich schon richtig ausgefranst, kann Frau A. die Hose vergessen. Manchmal lässt sich ein beschädigter Saum auch ein nähen, wenn sie über die erforderlichen Kenntnisse verfügt. Am Besten wäre es natürlich, sich eine neue Hose zu kaufen, auch wenn Ordentliche nicht gerade billig sind.

Ob hier nun unbedingt eine so große Unsicherheit vorlag, kann ich nicht sagen. Laut Frau A war die Hose eben wirklich nur mit leichten Gebrauchsspuren versehen, nicht aber mit heraushängenden Fäden oder so, dass man schon Fetzen in den Hosensaum hineingelaufen hätte. Sie war weder komplett kaputt oder ungepflegt, sondern lediglich minimal beschädigt und mit kleinen Gebrauchsspuren versehen. So, wie es eben der Fall ist, wenn man eine Hose trägt, zumindest meinte das Frau A selbst. Gesehen habe ich diese Hose nicht, aber ich schätze Frau A da schon so ein, dass sie selbst beurteilen kann, wie sehr die Hose nun schon beschädigt gewesen ist.