Hamburger Mattenfilter - Erfahrungen damit?

vom 15.10.2012, 17:19 Uhr

Ich benutze für all meine Aquarien nur selbstgebaute Hamburger Mattenfilter für die gesamte Rückwand oder nehme sie als Bodenfilter, wenn ich nur gröberen Kies für darüber verwende. Die Vorteile sind sehr einfach. Die Filterwirkung ist enorm und bessere Wasserwerte habe ich noch nie gehabt. Man hat eine große Oberfläche für lebende Bakterien und man kann den Filter bepflanzen und so den Hintergrund auch noch mit Moos oder ähnlichem wunderschön gestalten.

Ich tendiere aber eher zu einem Einsatz als Bodenfilter, da dieser zusätzlich den Vorteil hat, dass alles, was im Wasser herum schwebt, in Richtung Boden gesaugt und dort von den Schnecken und Pflanzen wiederum aufgenommen wird, was wiederum eine erhöhte Filterwirkung hat und außerdem noch Dünger spart. Diese Art Mattenfilter ist zudem auch noch wartungsfrei und muss jahrelang nicht ausgetauscht werden. Mein ältester Mattenfilter ist schon zwölf Jahre alt und wird in einem 800 Liter-Becken eingesetzt. Das Becken musste ich zwar leider abgeben, aber der Filter läuft immer noch beim neuen Besitzer des Beckens, der auch total begeistert ist.

Zur Herstellung eines solchen Hamburger Mattenfilters nehme ich die Matte und ritze dort, wo die Luftheber rein sollen, einfach einen kleinen Keil heraus. So kann ich die Luftheber komplett darin versenken, ohne dass diese jemals sichtbar werden. Ich nehme am liebsten russische Luftheber (so heißen die), da sie bei gleicher Luftdurchflussmenge mehr Wasser transportieren und somit noch mehr sparen. Man geht davon aus, dass man ungefähr so viel Liter pro Stunde filtern sollte, wie das Becken groß ist. Pro 100 Liter nehme ich dann ein Watt oder 50 Liter Luft als Leistung für die Luftpumpe.

Diese Art der Filterung ist extrem Energiesparend, da vergleichbare Pumpen pro 100 Liter in der Stunde sieben bis zehn Watt benötigen. Dies ist zwar zu viel, aber so arbeitet die Pumpe nicht auf voller Leistung, was wiederum dafür sorgt, dass sie länger hält und dass sie zudem noch leiser arbeitet. Dann werden die Luftheber eingesetzt in die Matte. Da, wo das Wasser rein kommt, wird Richtung Boden verlegt. Der Rest des Rohrs geht (entweder in einer Ecke bei einem Bodenfilter, oder bei einem Mattenfilter hinter der Matte) gerade nach oben. Die Matte wird nun an die Rückwand oder an den Boden so angeklebt mit Aquariensilikon, dass kein Wasser an den Rändern vorbei zu den Lufthebern dringen kann, was nicht durch die Matte gefiltert wurde.

Die Funktion ist sehr einfach. Die Luft drückt das Wasser durch den Luftheber nach oben sodass das Wasser-Luft-Gemisch dann oben wieder austritt. Somit muss Wasser wieder nach fließen. Dies geht natürlich nur durch den Filter, da ansonsten ja kein Wasser an die Luftheber kommt. Somit wird das Wasser einfach durch den Filter wieder nach oben gesaugt.

Wie kann man einen Filter am besten gestalten? Habt ihr vielleicht eine bessere Idee? Einen Bodenfilter kann man vollständig verstecken, indem man Kies drüber schüttet, der nicht feiner als 3mm sein sollte, und ihn bepflanzt. Bei der Rückwand habe ich meistens Moose oder Gräser benutzt. Jedoch stört mich noch, dass die Wand dann immer noch vollkommen gerade ist. Kennt von Euch jemand eine Lösung für dieses kleine Problem?

Hat eigentlich schon mal jemand mit mehreren Filtern gearbeitet in verschiedenen Becken und kann mir eventuell noch sagen, welcher Filter besser sein könnte? Also Außenfilter haben, soweit ich herausgefunden habe, nur Nachteile im Gegensatz zum Hamburger Mattenfilter. Zudem können auch keine Jungtiere angesaugt werden, da eine große Fläche da ist und somit kaum Saugkraft entsteht. Außerdem verhindert ja die Filtermatte selbst, dass kein Tier durch kommen kann. Garnelen und Schnecken lieben den Filter, weil sie dort unendlich viel feines Futter finden.

Seht ihr irgendwelche Negativpunkte an dieser Filterart? Welche Filter benutzt Ihr und wie sind Eure Erfahrungen damit? Kanntet Ihr den Hamburger Mattenfilter vorher schon? Habt Ihr noch weitere Tipps für mich, wie ich die Vorrichtung weiter verbessern kann?

» SonjaB » Beiträge: 2698 » Talkpoints: 0,98 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich kenne den Hamburger Mattenfilter schon länger, hatte ihn in einem früheren Aquarium auch schon in Betrieb. Allerdings bin ich auf die Methode, ihn als Bodenfilter zu verwenden, nicht gekommen. Ich hatte ihn immer als Eckfilter im Einsatz. Aber die Idee, ihn unter den Bodengrund zu setzen ist wirklich gut. Diese Art Filter ist ja sehr langlebig, auch die bei normalen Filtern übliche regelmäßige Reinigung entfällt. Somit man muss man keine Angst haben, den kompletten Bodengrund ein- oder zweimal im Monat komplett aus dem Becken holen zu müssen. Ich denke, ich hätte trotzdem Bedenken, weil ich wohl Angst hätte, bei einem möglichen Defekt des Lufthebers oder für den Austausch der Filtermatte das komplette Aquarium ausräumen zu müssen. Allerdings bietet der Einsatz als großflächiger Bodenfilter den Vorteil, dass es mehr Besiedelungsfläche für Bakterien gebe, die den Filterprozess ja unterstützen.

Manche Aquarianer nutzen ja die Fläche des Hintergrundes, um dort einen großflächigen Mattenfilter einzubauen. Das wäre wohl ein Kompromiss, nimmt aber auch etwas mehr Platz weg, wenn man ihn nicht entsprechend baut. Ich habe auch schon gelesen, dass zusätzlich ein Hintergrund davor gesetzt wird. So sieht es vielleicht schon am Anfang schöner aus, ist aber meiner Meinung nach wegen dem enormen Aufbau auch immer eine Platzfrage. So wie du sagst, kann man die Filtermatte ja auch ganz normal bepflanzen, wenn sie im Hintergrund steht. Nach einer gewissen Weile ist sie dann so zugewachsen, dass man die eigentliche Matte nicht mehr sieht. Der Nachteil ist dabei eben, dass sie vollkommen gerade ist und die Wurzeln und Pflanzen wichtigen Durchlass behindern. Wenn dich Letzteres nicht stört, könntest du vielleicht versuchen, dickere Matten mit einem Teppichmesser oder einem Lötkolben (vielleicht auch einem Heißluftfön) etwas zu formen. So, dass etwas Struktur und ein paar Einbuchtungen hinein kommen.

Normale Filter und Außenfilter sind für mich keine Alternative zum Mattenfilter. Zum Einen können, wie du auch schon sagst, Kleinfische eingesaugt werden, zum Anderen haben gerade Außenfilter das Risiko, dass bei einem Defekt Wasser außerhalb des Aquariums ausläuft. Außerdem sind sie deutlich wartungsintensiver und man stört bei jeder Reinigung das Wachstum und die Population der Bakterien. Ich denke, wenn man die Bepflanzung vor einem im Hintergrund betriebenen Mattenfilter entsprechend interessant und plastisch gestaltet, stört auch die vollkommen gerade Matte nicht. Ich habe meist mit Terrassen gearbeitet, die nicht parallel zur Hinterscheibe aufgebaut sind. Zur Hinterscheibe hin habe ich sie ansteigend gebaut. So sieht das Becken tiefer aus und die Matte im Hintergrund oder in der Ecke findet kaum Beachtung.Natürlich muss man das in einem weniger bepflanzten Aquarium anders lösen.

» TheDutchess » Beiträge: 537 » Talkpoints: 0,67 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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