Wenn Eltern des Freundes "Du" anbieten......

vom 13.06.2012, 10:53 Uhr

Ich denke, dass man diese besondere Ansprache in dem Sinne dann auch nutzen sollte. Ich finde, dass es immer eine gewisse Ehre ist, wenn man von der Familie des Freundes oder der Freundin immerhin schon soweit akzeptiert wird, dass man ihn oder sie dutzen darf. Ich habe die Erfahrungen gemacht, dass das nicht selbstverständlich sind und meine Eltern bieten das "Du" auch nicht jedem ab.

Für mich persönlich ist es immer selbstverständlich, dass ich die Eltern von meinem Freund oder eben von einer Freundin in der ersten Zeit immer mit "Sie" anspreche und wenn mir das "Du" angeboten wird, dann benutze ich es auch. Vorher bleibe ich aber durchgängig bei der Ansprache "Sie", weil ich es sonst einfach dreist fände.

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Ich fand diesen Moment auch immer äußerst spannend und war äußerst verlegen und schüchtern, wenn es darum ging, das ausdrücklich erlaubte und sogar erbetene Du auch anzuwenden, bis ich dann irgendwann festgestellt habe, dass es eigentlich Unsinn ist, nach dieser ausdrücklichen Erlaubnis noch lange zu versuchen, dieses „Problem“ zu umschiffen. Das macht alles nämlich nur noch verklemmter und gehemmter, und irgendwann lässt es sich doch eh nicht mehr verhindern, dass man die Eltern des Freundes duzen oder eben mit ihren jeweiligen Vornamen ansprechen muss. Es ist auch eigentlich kein Problem, das über die Lippen zu bringen, sondern lediglich, wenn überhaupt, ein kurzer Augenblick der Überwindung, aber es ist nun nicht so, dass einen dabei jeder ansieht und das ganze Event auch noch gefilmt wird.

Man darf sich da einfach nicht in eine überzogene und unangebrachte Angst hineinsteigern, denn dieses Du ist weder ein Test noch ein schlechtes Zeichen, ganz im Gegenteil. Und je schneller man es umsetzen kann, dieses Du auch anzuwenden und in der Konsequenz die Eltern des Freundes auch bei ihren Vornamen zu nennen, desto schneller hat man dies einerseits hinter sich, andererseits ist es aber eben auch so, dass man diese Angst, die man vielleicht anfangs hat, eben nicht durch ein unnötiges Hinauszögern und Vermeiden der Situation noch künstlich steigert.

Ich habe bisher noch jedes Mal versucht, das angebotene Du jeweils direkt anzuwenden, weil ich es unhöflich gefunden hätte, dieses Angebot abzulehnen oder noch länger mit der Anwendung des Du zu warten, weil ich der Meinung war, dass ich damit eigentlich doch wiederum die Eltern meines jeweiligen Freundes in die Verlegenheit bringe, mir das Du irgendwann noch einmal ausdrücklich anzubieten, nachdem es ja auch einfach sein könnte, dass ich das erste Angebot nicht verstanden habe oder es irgendwie unterging. Das muss nun auch nicht sein, also habe ich es eben einfach getan. Und schwer war das nun nicht wirklich, obwohl es mich in den ersten Jahren tatsächlich immer wieder Überwindung gekostet hat, da über meinen eigenen Schatten zu springen. Aber dann fühlt es sich spätestens nach dem zweiten angewendeten Du auch schon gar nicht mehr komisch, sondern ziemlich normal an.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich denke, wenn du das "Du" angeboten bekommst, solltest du dich daran gewöhnen, denn sonst ist es schon unfair und vor allem auch unhöflich. Das du im ersten Momenten noch "Sie" sagen wirst ist durch die Gewöhnung völlig normal und dafür wird dir niemand den Kopf abreißen, aber wenn du das weiterhin beibehalten würdest, dann hast du in meinen Augen die Eltern deines Freundes ein Stück weit vor dem Kopf gestoßen, als sie sich dir mit dem "Du " annähern wollten.

» Glasreinigerin » Beiträge: 1008 » Talkpoints: 0,10 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Das Kennenlernen mit den Eltern des Freundes ist immer etwas sehr aufregendes. Man weiß nicht, ob sie sympathisch sind, man möchte höflich, freundlich und anständig wirken und weiß nicht, wie man sich verhalten soll.

Bei den Eltern meines Freundes war es eigentlich relativ entspannt. Sie haben mir gleich das Du angeboten, was es eigentlich noch einfacher gemacht hat und man fühlt sich auch wohler. Ich hab es trotzdem umgangen, sie mit Du am Anfang anzusprechen, hab extra so formuliert, dass ich sie nicht persönlich ansprechen muss, weil es einfach ein sehr komisches Gefühl ist. Mittlerweile ist das kein Problem mehr, und ich fühle mich in ihrer Umgebung auch sehr zu Hause.

Als meine Eltern seinen Eltern dann kennen gelernt haben, da war es ähnlich: sie haben sich noch im Hauseingang entschieden, sich gegenseitig zu duzen. Das hat es auch erleichtert, die Stimmung war von Anfang an gut und auch für mich war es sehr erleichternd. Natürlich ist es eigenartig, wenn man wildfremde Menschen nach nur wenigen Augenblicken duzt, aber man hat ja auch vor, lange Zeit mit ihnen gut aus zukommen, und ein freundschaftliches oder familiäres Verhältnis kann halt auch nur entstehen, wenn man nicht dieses "Sie " dazwischen stehen hat.

» MissCuriosity » Beiträge: 566 » Talkpoints: 25,44 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Bei meinen Schwiegereltern war das erste Treffen sehr entspannt. Meine Schwiegermutter ist mir zur Begrüßung gleich in die Arme gefallen und hat sich auch gleich mit Vornamen vorgestellt und mir das "du" angeboten, noch bevor ich sie das erste Mal richtig angesprochen hatte. Auch der Vater hat das sofort getan und dann habe ich mich auch gleich wohl gefühlt und meine Bedenken waren weg.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Seinerzeit haben die Eltern meines Freundes mich sofort geduzt, ich habe sie aber mit "Sie" angesprochen, um die Distanz ein wenig zu wahren. Sie sind mir nämlich vom ersten Augenblick an unsympathisch gewesen und ich hatte nicht das Bedürfnis, sie zu duzen. Obwohl sie mir dies direkt angeboten haben.

Ich habe dann eine Zeit lang eben immer, wenn ich bei ihnen gewesen bin, "Sie" gesagt, aber da die Mutter meines Freundes darüber sehr gelästert hat immer wenn ich weg gewesen bin und mein Freund mir, taktvoll wie er eben war, immer gleich am nächsten Tag alles erzählt hat, was seine Mutter an mir auszusetzen hatte, habe ich mich bemüht, es zu vermeiden, die Eltern meines Freundes zu siezen. Ich habe sie allerdings auch nicht geduzt, sondern ich habe versucht zu vermeiden, "du" oder "sie" zu sagen. Statt "Können sie mir bitte die Zeitschrift geben?" habe ich dann zum Beispiel einfach gefragt, ob ich die Zeitschrift die auf dem Tisch liegt vielleicht einmal bekommen könnte, um sie mir anzusehen. Das hat ganz wunderbar funktioniert.

Ich hätte diese Menschen nicht direkt duzen können. Gut, den Mann vielleicht schon, der war eigentlich gar nicht einmal so verkehrt. Aber mit dieser Frau möchte ich in meinem Leben nicht per Du sein. Dieses Wort wäre mir nur sehr schwer über die Lippen gekommen und ich hätte vermutlich unwillkürlich immer wieder das "Sie" benutzt, um mich von ihr abzugrenzen und die Distanz aufrecht zu erhalten.

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» olisykes91 » Beiträge: 5370 » Talkpoints: 24,75 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Also bei den Eltern meiner Freundin war es so, dass ich die Eltern von Anfang an gesiezt habe. Ich habe die Eltern zwar nicht so oft gesehen, aber manchmal war ich bei meiner Freundin zu Hause oder man hat sich halt zufällig draußen getroffen oder so. Ich habe dann immer "Sie" gesagt und ich habe auch gemerkt, dass es die Eltern sehr gut fanden. Meine Freundin hat mir auch öfters gesagt, dass ihre Eltern mich sehr sympathisch finden und sie fanden es auch gut, dass ich sie gesiezt habe.

Irgendwann war es dann so, dass ich öfters auch bei meiner Freundin gegessen habe und dann hat irgendwann der Vater gesagt, dass sie mich echt nett finden und sie froh sind, dass ich mit ihrer Tochter zusammen bin. Das hat mich natürlich glücklich gemacht und als der Vater auch noch gesagt hat, dass ich sie jetzt duzen darf, war das etwas sehr Schönes. Ich bin immer noch mit meiner Freundin zusammen.

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» CandyBoy » Beiträge: 130 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 100 Beiträge



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