Wer hat im Kindergartenbus die Aufsicht?

Familie A. wohnt mit ihren Kindern in einem Dorf. Dort gibt es keinen Kindergarten. Der Kindergarten ist ein paar Ortschaften weiter und täglich pendelt ein Kindergartenbus zwischen den Ortschaften, um die Kinder abzuholen und wieder nach Hause zu bringen. Bis vor kurzem fuhr eine Erzieherin aus einer der Ortschaften täglich mit und hat die Kinder somit auch beaufsichtigt. Die Erzieherin hat sich nun beruflich verändert und arbeitet nicht mehr in dem Kindergarten. Nun fährt keine Aufsichtsperson mehr mit.

Immer wieder kommt es zu Rangeleien zwischen den Kindern. Der Busfahrer sagt zwar mal was, aber an sich sollte er ja den Bus steuern. Muss in einem Kindergartenbus eine Aufsichtsperson dabei sein? Wer haftet, wenn was passiert, durch Rangeleien der Kinder? Wie viel Aufsicht kann man dem Busfahrer zumuten?

Meine Tochter fährt auch mit dem Kindergartenbus in den Kindergarten, da wir auch auf dem Land wohnen. Bis jetzt ist noch nie eine Aufsichtsperson mitgefahren, sondern der Fahrer hat die Aufsicht übernommen. Das sehe ich bei uns eigentlich als kein so großes Problem, da die Fahrerin sehr gut mit Kindern umgehen kann und die Kleinen sie deswegen sehr respektieren.

Allerdings glaube ich, dass ich als Elternteil dafür verantwortlich bin, dass die Kinder im Bus angeschnallt sind. Zumindest mache ich es so, dass ich das Anschnallen immer kontrolliere Somit, wenn die Kinder angegurtet sind, kann gar keine Rangelei entstehen.

Aber ich gebe dir schon Recht, wenn es im Kindergartenbus immer sehr lustig zugeht und der Busfahrer die Kinder nicht im "Griff" hat, finde ich schon, dass man den Fahrer nicht die Verantwortung geben kann. Dieser sollte sich ja in erster Linie auf den Verkehr konzentrieren und wäre durch die tobende Kinderschar nur sehr abgelenkt. Aber wie gesagt unsere Fahrerin hat dabei keine Probleme.

Bei mir damals gab es im Kindergartenbus noch keine Aufsicht, da musste dann auch der Busfahrer ran. Da waren aber immer alle brav, weil der Fahrer so gemein war und jeder Angst vor ihm hatte.

Zwei Jahre später, als mein Bruder in den Kindergarten kam, wurde es dann eingeführt, dass eine Mama oder ein Papa der Kinder die Busaufsicht machen muss. Es gab dann verschiedene Zeitpläne und man musste im Normalfall zweimal im Jahr ran. Wenn man wegen Arbeit oder aus anderen Gründen verhindert war, dann haben andere Eltern ein paar Wochen mehr gemacht. Das Elternteil ist daheim vom Bus abgeholt worden, dann sind sie zum Kindergarten gefahren und haben die Kinder abgeholt. Nachdem alle Kinder wieder daheim waren, wurde das Elternteil auch wieder zum Wohnort heimgefahren, so dass wenigstens keine Fahrkosten für die Aufsicht aufgekommen sind. Als ich damals in der 10. Klasse Praktikum in diesem Kindergarten gemacht habe, habe ich dann auch eine Woche lang Busaufsicht gemacht.