Was haltet ihr von gecoverten Songs?
little_ned hat geschrieben:Aber in letztes Zeit sind die Coverversionen schon ziemlich grausam geworden. besonders der Trend, dass Lieder gecovert werden die gerade mal ein Jahr alt sind, geht mir tierisch auf den Keks.
Das finde ich auch bemerkenswert, wahrscheinlich will man solang den Leuten das Lied noch irgendwo im Kopf hängt nochmal schnell an einem Remix, der früher bequem auf die Single gepasst hätte verdienen bevor es total verschwindet. Aber da gab es ja schon Spzialfälle wo ein Lied teilweise schon gecovert wurde als es noch in den Charts stand, das fand ich mal echt dreist!
Es gibt beim Covern einfach unterschiedliche Qualitäten - totale Flops, aber auch recht erfolgreiche, die nichtsdestotrotz an das Original nicht mal ansatzweise heranreichen und nur des Profits wegen aufgenommen werden.
Eine positive Ausnahme sei hier aber auch mal genannt - Cat Power hat vor ein paar Wochen ein reines Coveralbum rausgebracht, "Jukebox", mit Songs von zB Frank Sinatra, Janis Joplin und anderen. Und das ist wirklich sehr gelungen. Die Songs haben zwar einen Wiedererkennungswert in Bezug auf das Original, sind aber von Cat auf ihre ganz eigene Art und Weise interpretiert und arrangiert worden. Wirklich toll.
Wenn man sich also mal abseits der Charts nach Coverversionen umschaut, kann man durchaus einige Perlen finden.
Ich finde es eigentlich auch nicht so gut, wenn Songs gecovert werden. Es gibt zwar einige Titel, bei denen ich das Cover besser finde, das ist aber sehr selten. Es stört mich auch, dass die Interpreten, die das Lied covern oftmals mehr Geld verdienen, als die Menschen, die das Lied geschrieben/komponiert haben. Ich finde, dass ein anderer Künstler ein Lied von jemand Anderem nicht zu 100% nachempfinden kann. Der Künstler, der es geschrieben hat wollte mit seinem Song etwas sagen, oder einfach etwas verarbeiten, was er erlebt hat. Das nachzuempfinden ist fast unmöglich.
Ihr kennt sicherlich das Lied "Sunny", welches unzählige Male gecovert wurde, so oft, dass viele warscheinlich gar nicht wissen von wem es ursprünglich stammt. Es ist von Bobby Hebb. Genau das Gleiche bei dem Track "Ain't No Sunshine When She's Gone". Das haben auch so viele Künstler gecovert, wie zum Beispiel Sting (The Police). Es ist ursprünglich von Bill Withers.
Ich mag keine gecoverten Songs. Schlimm finde ich es , wenn die gecoverten Versionen mehr Umsätze erzielen, als das ursprüngliche Original. Ich finde, wenn man schon Musik machen will, dann sollte man auch kreativ genug sein, sich seine eigenen Songs schreiben zu können, denn das zeichnet doch einen guten Musiker erst aus.
Wer nicht selbst schreiben kann, kann ja schreiben lassen, aber covern ist arm.
Hmm, also im allgemeinen habe ich nichts gegen gecoverte Songs, wenn man sich zum Beispiel mal die Elekro- House Szene anschaut kommen da ständig alte Lieder vorbei, nur mit Beat und allem modernen darum und dran, und das ist meistens echt gute Musik.
Andererseits muss man sagen, dass einige Sänger auch nur berühmt sind weil sie covern und irgendwie finde ich es beschämend wenn sie sich dann mit dem Erfolg anderer Leute rühmen, wie schon patterchen sagt, geht da irgendwie gehörig die Kreativität flöten.
Es gibt die verschiedensten Meinungen zum Covern von Songs. Manche behaupten, es sei Klugheit, bestimmte Songs zu Covern, andere meinen, es sei Diebstahl vom Schreiber des Originals. Ich selbst vertrete den Standpunkt, dass gecoverte Songs einfach nur schwach und einfallslos sind. Oft hören sich solche Lieder zwar gut an, aber man muss bedenken, dass die Interpreten den Song nicht komplett selbst erstellen haben.
Wie hier schon erwähnt, muss ich eingestehen, dass immer öfter die gecoverten Songs besser als die ursprüngliche Version werden. Das finde ich nicht so gut, da sie die Sänger dann nicht so viel Mühe machen mussten, den Song zu produzieren, wie der Originalsänger. Eigentlich ist das Covern von Songs meines Erachtens geistiger Diebstahl (Diebstahl des Copyrights) und somit eine Straftat. Doch das wird heutzutage nicht so streng gesehen, da der Rhythmus die Melodie oder etwas anderes am Lied verändert worden ist, und somit nicht mehr unter dem Copyright des Originalinterpreten steht.
Firebird hat geschrieben:Eigentlich ist das Covern von Songs meines Erachtens geistiger Diebstahl (Diebstahl des Copyrights) und somit eine Straftat. Doch das wird heutzutage nicht so streng gesehen, da der Rhytmus die Melodie oder etwas anderes am Lied verändert worden ist, und somit nicht mehr unter dem Copyright des Originalinterpreten steht.
So ein Quatsch, wirklich Covern ist keine Straftat und auch kein Diebstahl, höchstens moralisch! Denn bevor ein Lied gecovert werden darf werden vom Originalinterpreten oder sonstigen Rechteinhaber entweder die Rechte gekauft, was eher nicht der Fall ist da zu teuer, oder es wird eine Beteiligung vereinbart in der geregelt ist, wieviel von den Einnahmen des Covers der Urheber bzw. dessen Rechteinhaber erhält.
Und wo soll das bitte sehr Diebstahl sein? Cover sind ganz einfach gesagt vertraglich geregelte Reproduktionen von alten Liedern wo meist der alte und der neue Interpret ordentlich dran verdienen.
Ich mag Coversongs in der Regel nicht. Es gibt nur ganz wenige, vereinzelte Songs, die an das Original herankommen. Ich finde z.B., dass Killing me Softly von den Fugees sehr gut war. Aber in der Regel sind Coversongs billige Kopien, die sich meist nur über eine Spannbreite von mittelmäßig bis Grottenschlecht erstrecken.
Es gibt nachgeklimpertes und es gibt Covers. Nachgeklimpertes ist es wenn eine elektronisch aufgemotzte Nullstimmemit einem nervigen Beat unterlegt wird, um dann bei einem wesentlich besseren Song das zu betreiben, was mit "Leichenschändung" noch verdammt freundlich umschrieben ist.
Coversongs hingegen haben durchaus den Anspruch eine eigene Kunstform zu sein und wren eigentlich auch schon immer üblich. Jeder Musikus hatte die Liedchen der anderen Reimeschmiede und versequäler mit im Angebot, das war nicht nur zu Zeiten der Rittersleut, sondern auch als die Platten aufkamen gang und gebe (googelt man spaßeshalber nach wer die groén Hits von echten Größen wie Elvis und Co geschrieben und teilweise zuerst veröffentlich hat).
So gibt es auch immer wieder Fälle, wo die Coverversion - welche im günstigen Falle immer eine eigenständige Interpretation sein sollte (und eben nicht nachgeklimpert) - die Originalversion in den Schatten stellt oder dem Song ganz neue Seiten abgewinnt. Mal ein paar dastische Beispiele wie eine Interpretation einen Song von Grund auf ein neues Element zufügt:
- American Pie in der Version von Killdozer: Madonna klimperte hier nach, aber sie klimperte nett nach, weshalb sie da dem Lied nur eine alternative Singstimme zufügte. Killdozer kamen, zerpflückten und bauten die ganze Choose so radikal um, das es kaum jemanden gibt der nicht entzückt grinsend American Pie lauscht, als höre man es zum allerersten mal. Zumindestens gewinnt der Song auf einmal ungeahnte Partykracher Qualitäten.
- Gimme, Gimme, Gimme von Sisters of Mercy: Existiert nur in Form weniger Bootleg Liveaufnahmen, weil sie es nicht sehr oft gespielt haben (O-Ton "Zu schwer zu spielen"), ist aber eine echte Offenbarung. Jedenfalls wird einem schlagartig klar, WAS so ein Man after Midnight alles sein könnte und warum after Midnight eindeutig die einzige Zeit ist in der er sich blicken lassen kann. Und so abgrundtief düster wie es gespeilt und gesungen ist - das swingende Element von ABBA bleibt dennoch erhalten - und das ist dann die echte Kunst.
- die komplette El baíle aleman von Senor Coconut: Vielleicht erinnert sich der eine oder andere an den Witz mit "Kraftwerk unplugged" - Senor Coconut geht einen Schritt weiter und spielt Kraftwerk in der Radikalmamboisierung-Fassung. Das liest sich erst einmal nach "Geht ja wohl gar nich" ist aber überraschend gut anzuhören und man entdeckt an den Kraftwerknummern einige überraschende neue Aspekte die man nun echt nicht da vermutet hatte.
- Bloody Sunday Bloody - in der Mambo-Las-Vegas-Lounge Version von Richard Cheese. Wenn man sich darüber streitet wer den größeren grundlegenden Knall hat - Senor Coconut oder Richard Cheese (eine Auseinandersetzung die zumindestens in MEINEM Freundeskreis immer mal wieder aufkommt), würde ich sagen: Richard Cheese und einer der Gründe ist diese Mamboversion von dem U2 Klassiker. Nebenbei: Der Mann hat eine richtig gute Sängerstimme, welche seinen Las Vegas Style durchaus glaubwürdig tragen kann und er hat echten Swing im Blut. Inzwischen muß ich gestehen höre ich seine Versionen von Songs wie "Come Out an Play" (Offspring, "Rape me" (Nirvana) oder "Closer" (Nine Inch Nails - und ja: Es funktioniert beängstigend gut) lieber als die Originale.
The Bosshoss - Say a little Prayer (was die meisten hier bestimmt schonmal gehört haben) - und die meisten anderen Songs die sie bisher aufgenommen haben und im Countrystyle gespielt haben. Dadurch das sie bekanntes Material in ein ungewohntes Medium (Country) übertragen kommen da meistens recht witzige, mitreissende Sachen bei raus, denn Country kann durchaus mitreissen wenn es richtig gespielt wird und nicht zu nöliger Rednec-Drama-Verwurstung verkommt.
Eläkeläiset - eine finnische Band, die bekannte Rocksongs im Humpaastil spielt. Wie sich Humpaa so anhört? Nun, im wesentlichen so wie man es ausspricht... irgendwie nach durchgedrehten Polka. Dadurch das die Jungs die Texte dann auch noch alle ins Finnische übersetzen, wird es manchmal etwas zumratespiel was sie da grad singen, aber WIE sie es singen macht alles wieder wett. Ist allerdings nichts für Leute die ein chronisch ernsthaftes Weltbild haben,wirklich nicht ...
Vielleicht gelingt es ja dem einen oder anderen einiges von dieser Liste aufzutreiben (bei You Tube wird man durchaus erstaunlich fündig!) und sich in eine bisdahin vielleicht noch fremde Welt der echten Coverversionen reinzuhören und dann doch Spaß daran zu finden. Es lohnt sich!
Also, ich höre Coversongs überhaupt nicht gern, aber es macht verdammt viel Spaß, selbst welche zu covern. Das ist auch immer wieder eine gute Übung für meine Band, aber livewürde ich nie mehr als 1 bis 2 Coversongs im Set haben...
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