Mit „nur“ einem Einkommen Kinder in die Welt setzen?
Meine Cousine ist jetzt mittlerweile in einer doch schon beachtlichen 4-jährigen Beziehung und ist nun mal beim Thema Kinderplanung angelangt. Sie hat eine regelrechte Affinität zu Kindern und hat auch schon verlauten lassen das sie schon gern mindestens 2-3 Kinder hätte. Das Problem was sie jedoch beschäftigt ist, dass mit ihrem in Arbeit stehendem Partner nur 1 Einkommen in die Familienkasse einfließt.
Da ich jedoch selbst keine Kinder habe und auch nicht plane kann ich ihr bei ihren Kinderwünschen weder zu- oder abraten. Was meinen denn die gestandenen Muttis oder gern auch Vatis im Forum, würdet oder habt ihr auch mit nur einem Einkommen eure Familienplanung durchgezogen? Wie stark oder überhaupt haben euch denn materielle Hintergedanken bei der Familienplanung beeinflusst? Bekommt man 2-3 Kinder mit einem Nettoeinkommen von ca. 1.600€ ganz gut durch oder ist das schon eine leicht abenteuerliche Unternehmung?
Ich denke, dass es sich schon schwierig gestalten könnte und man sich vielleicht mal Gedanken darüber machen sollte, ob sie vielleicht halbtags arbeiten gehen kann. Immerhin kann man sich da ja auch die Zeit einteilen. Ich denke heutzutage hat man viele Ausgaben und da sind 1600 € schon schnell verbraucht. Man kann Kinder außerdem nicht als Ausrede nehmen, um nicht arbeiten zu gehen. Man kann, wenn man richtig gut verdient, einen 4- 5 Personen Haushalt von einem Gehalt versorgen, aber nicht mit 1600 €.
Da hängen ja noch andere Faktoren mit dran, außer dem reinen Einkommen. Jemand der ein Einkommen von 1600 Euro hat und für seine Unterkunft 1000 Euro Miete im Monat zahlt, hat logischerweise weniger Geld zur Verfügung, wie jemand der nur 300 Euro Miete bezahlt. Sprich die Mietkosten dürften hier der wichtigste Punkt sein. Klar braucht man mit mehr Personen auch eine größere Wohnung. Die Kosten verdoppeln sich aber nicht. Und da kommt es dann auch darauf an, wo man lebt. In München zahlt man sicherlich für eine Wohnung mehr, als in einer kleinen Ortschaft im Osten Deutschlands. Auch wenn die Wohnungen gleich groß sind.
Mit jedem Kind bekommt man auch Kindergeld. Ich weiß den genauen Betrag nicht mehr. Kann man aber relativ leicht in Erfahrung bringen. Also bleibt es mit Kindern nicht bei einem Einkommen von 1600 Euro. Außerdem kann man die Kinder auch steuerlich absetzen und hat somit auch mehr Gehalt Netto.
Wenn man als Vergleich nun mal eine Familie sieht, die von staatlichen Leistungen lebt, die haben wahrscheinlich weniger. Abhängig von den Kosten der Unterkunft. Mit zwei Kindern auf alle Fälle weniger. Trotzdem kann man durchaus von dem was man an Sozialleistungen bekommt leben. Nicht gut, aber es geht. Der von dir genannten Familie stünden aber wesentlich mehr finanziellen Mittel zur Verfügung. Und man kann noch dazu davon ausgehen, dass das Nettoeinkommen noch mal steigen wird, bis das zweite und das dritte Kind auf der Welt ist. Wobei es auch durchaus möglich ist, wenn das Einkommen zu gering ist, einen 400 Euro Job zu machen. Und die erste Zeit nach der Geburt gibt es ja auch noch Elterngeld.
Bei drei Kindern würde deine Cousine 558 Euro Kindergeld pro Monat erhalten und damit wäre dann schon ein Familieneinkommen von 2.158 Euro vorhanden. Allerdings muss man dabei eben auch sehen, dass mit jedem Kind auch die Ausgaben steigen. Das fällt besonders im Bereich Lebensmittel und Mietnebenkosten ins Gewicht.
LittleSister hat auch schon den Aspekt der Miete angesprochen. Da wir nicht wissen, was da aktuell an Ausgaben vorhanden ist, kann man weder zu- noch abraten. Aber nur mal so als Beispiel von mir. Wir haben knapp 80 Quadratmeter und zahlen 350 Euro an Kaltmiete. Wäre also bei dem oben genannten Einkommen machbar, weil dann noch immer rund 1.700 Euro für die Mietnebenkosten und die sonstige Lebenshaltung zur Verfügung stünden.
Ich verdiene zwar etwas mehr als die 1600 Euro, aber ich bin auch nur Alleinverdiener. Es kommt immer darauf an, was man im Monat so für Fixkosten hat und wie viel am Ende übrig bleibt.
Aber auch bei Kindern kann man eine Menge Geld einsparen, wenn man z.B. für Spielzeug und Bekleidung Flohmärkte besucht. Hier kann man schon eine Menge Geld sparen und das meiste haben wir für unseren Sohn eben auf Flohmärkten gefunden. Es ist schon ein gravierender Unterschied, wenn man es gebraucht oder neu kauft. Gerade bei Kindern scheinen einige Hersteller besonders die Hände aufzuhalten.
Trotzdem finde ich es gut, wenn man sich überlegt, eigene Kinder zu bekommen. Es geht dabei ja auch nicht um das Finanzielle, sondern dass einem das Kind anlächelt und da schmilzt man als Eltern einfach dahin. Unser Sohn ist jetzt zwei Jahre alt und ich habe den Schritt bis heute nicht bereut.
Solange man keine Zwillinge oder Mehrlinge erwartet, wird man eben nur erst einmal ein Kind bekommen. Zumindest kommen dann im ersten Jahr noch dieses Elterngeld dazu, auch, wenn die Frau nicht arbeitet oder gearbeitet hat, aber wie hier schon mehrfach gesagt wurde, kommt es auch darauf an, welche Fixkosten man im Monat so hat. Ein Gehalt von 1600 Euro netto kann sich unterschiedlich gestalten, je höher die Miete und andere Fixkosten sind, desto schwieriger kann es werden. Sind die aber allesamt in einem gewissen Rahmen, kann man dennoch zumindest ein Kind mit ernähren. Manche Familien kommen mit etwas weniger aus und es funktioniert auch da.
Die Frage ist halt, ob die Frau nun praktisch für immer vorhat, nicht arbeiten zu gehen oder auch, warum sie jetzt im Moment nicht arbeitet. Im Grunde wäre es ja dann auch möglich, sollte sie jetzt einen Verdienst haben, solange etwas zurückzulegen, bis das erste Kind da ist. Danach ist es dann etwas anderes, aber scheinbar arbeitet sie nicht im Moment, oder? Und ehe es mit einer Schwangerschaft klappt, kann sie die Zeit doch dafür nutzen, wenn nichts dagegen spricht.
Als ich damals schwanger war, haben wir beide gearbeitet. Somit war das Familieneinkommen also erst einmal gesichert. Allerdings verlor mein Mann dann kurz vor der Geburt seine Arbeit. Wie man sieht, kann man das Ganze nicht so planen, denn man weiß nie, was letztendlich passiert. Wir hätten auch niemals damit gerechnet, dass die Firma meines Mannes Arbeitsplätze abbauen muss und dann eben die kündigt, die als letztes dazu gekommen sind. Wir sind aber dann trotzdem über die Runden gekommen und jetzt ist auch alles wieder in Butter. Man braucht eben auch ein gewisses Organisationsgeschick, wenn man eine Familie hat.
Natürlich kommt es auch immer auf die Fixkosten an, da kann ich den anderen nur Recht geben. Wir leben in einem Wohnviertel, in dem die Mieten nicht ganz so teuer sind. Das haben wir dann ganz gut hinbekommen. Zudem bekommt man ja auch noch 184 Euro Kindergeld monatlich und in den ersten 12 Monaten nach der Geburt habe ich auch noch Elterngeld bekommen. Die Höhe hängt vom Lohn ab, den man vor der Geburt erhalten hat. Hat man nicht gearbeitet, bekommt man pauschal 300 Euro, wenn ich mich richtig erinnere. Somit wär man dann schon bei einem Einkommen von über 2000 Euro. Das müsste absolut ausreichen, zumal man auch keine riesige Wohnung benötigt, wenn man nur ein einziges Kind hat.
Ich verstehe aber nicht so ganz, warum deine Cousine es anscheinend kategorisch ausschließt, arbeiten zu gehen. Mit war es auch sehr wichtig, dass ich mein Kind selbst erziehen kann und auch viel Zeit mit ihm gemeinsam verbringe (deshalb habe ich auch ein Jahr Elternzeit beantragt, da ich stillen wollte), aber ich bin nach einem Jahr wieder arbeiten gegangen. Ein 400-Euro-Job war auf jeden Fall drin. Den habe ich auch immer noch und ich kann nur sagen, dass es einen großen Unterschied macht, ob man 400 Euro mehr oder weniger zur Verfügung hat. Ich arbeite 14 Stunden die Woche - das ist doch wohl für jeden machbar. Zudem sind wir auch noch recht sparsam. Es hängt halt von vielen verschiedenen Faktoren ab, ob 1600 Euro für eine kleine Familie reichen oder nicht. Manche kommen sehr gut damit klar, anderen wäre das viel zu wenig. Das kann man pauschal gar nicht wirklich beantworten.
Aus Geldgründen würde ich mir keine Kinder zulegen oder nicht zulegen. Wenn dies denn wirklich ein Kriterium sein sollte, dann sagt das Nettoeinkommen nichts aus.Wenn man für die Miete und Nebenkosten 1500 Euro zahlen muss, dann kommt man wohl ohne zusätzliche Leistungen nicht hin, aber wenn die Wohnung nur 500 Euro kostet, dann reicht das mit dem Kindergeld zusammen aus.
Abenteuerlich sind Kinder immer. Es kann immer etwas Schlimmes passieren, Krankheiten oder Todesfälle. Der Mann könnte auch arbeitslos werden. Wenn man einen starken Kinderwunsch hat, dann sollte man dem auch nachkommen, dann bringt man die Kinder auch durch und verzichtet gerne auf einen Urlaub auf den Malediven.
Von einem Nettoeinkommen von 1600 können viele, die Kinder haben nur träumen. Warum sollte das nicht auch mit drei Kindern funktionieren? Ich komme momentan mit der Hälfte des Einkommens aus, mit einem Kind und es geht auch. Was ich nicht selber habe, bezahlt der Staat anteilsmäßig. Zum Beispiel bekomme ich Zuschuss zu meiner Wohnung und bin von der GEZ (bei uns heißt es GIS) befreit.
Wenn ich arbeiten gehe und mein Einkommen bei der Gemeinde angebe, bekomme ich auch Zuschüsse zu eventuellen zusätzlichen Betreuungsgeldern. Es geht doch immer irgendwie. Ich denke einfach, dass wir heutzutage einen zu hohen Lebensstandart haben und uns deshalb immer so sorgen, ob dies geht und das geht. Man muss eben auf einiges verzichten, wenn man Kinder hat, aber meiner Tochter fehlt es an nichts. Ich bin übrigens alleinerziehend und gehe arbeiten.
Ich habe nun eine Familienplanung noch nicht umgesetzt, aber auch schon in diese Richtung Überlegungen angestellt. Vor einigen Jahren gab es in meinem Leben auch eine Situation, in der ich selbst nicht berufstätig war und Kinder ein aktuelles Thema wurden. Wir hätten das damals auch mit nur einem Einkommen in Betracht gezogen, allerdings denke ich mittlerweile, dass das keine wünschenswerte Situation sein sollte. Schon damals war ich der Meinung, dass es sicherlich kein Dauerzustand sein sollte, dass nur ein Gehalt in die Familienkasse fließt, allerdings war ich der Meinung, dass sich diese Situation irgendwann ändern würde. Mittlerweile hätte ich ungern eine solche Situation, in der eine Familie zunächst gegründet und auf ein Gehalt zurückgegriffen wird, sondern ich hätte zumindest gern die Sicherheit von eineinhalb Gehältern. Insofern wäre es für mich deutlich eher denkbar, wenigstens meinem Teilzeitjob weiter nachzugehen, während ich mich an die Familienplanung heranwage. Allerdings sehe ich nun auch kein Problem darin, weiterhin meine nebenberufliche Selbstständigkeit zu betreiben, während mein Partner weiterhin seinem Vollzeitjob nachgeht und wir insofern wiederum zwei Gehälter haben, die uns zur Verfügung stehen, wenn wir dann eine Familie gründen.
Sicherlich ist es ziemlich riskant, eine Familie mit nur einem Gehalt zu finanzieren und ich hätte wohl im vorliegenden Fall die Befürchtung, dass das Gehalt von 1.600 Euro auch nicht ausreichen könnte, denn ich finde nun nicht, dass das wirklich ausreichend viel Geld ist, wenn man damit eine Familie ernähren will, jedenfalls eben nicht nur damit. Ich kann mir insofern auch nicht vorstellen, dass Deine Freundin mit ihrem Partner allein mit diesem Gehalt sonderlich gut klarkommt, denn wenn die beiden eine Miete zu zahlen und die üblichen Fixkosten zu stemmen haben, dürfte hier schon nicht mehr allzu viel zum Leben übrig bleiben. Solche Leistungen wie Kindergeld würde ich nicht ernsthaft in die Überlegungen miteinbeziehen, denn hierbei handelt es sich nicht um Summen, die sonderlich viel ausmachen und die Gegebenheiten vollkommen zum Positiven verändern. Vielmehr entstehen wohl durch Kinder eben noch weitere Kostenfaktoren, die schwer kalkulierbar sind, wenn man noch keine Kinder hat.
Dennoch kann ich verstehen, wenn Deine Freundin nicht auf die Umsetzung ihres Kinderwunsches mit ihrem Partner verzichten will, sofern es sich bei dieser Planung auch um seinen konkreten Wunsch handelt, nur, weil eben nur ein Gehalt zur Verfügung steht, denn das fände ich auch falsch. Ich würde also in ihrem Fall wohl, wenn wirklich keine Änderung dieser finanziellen Gegebenheiten möglich und greifbar erscheint, alles sehr gut kalkulieren oder das wenigstens versuchen und so sicher wie möglich stellen, dass ich das Unternehmen Familie dann auch wirklich bewerkstelligen kann, auch, wenn das Geld knapp wird. Wenn Deine Freundin also eher jemand ist, der einmal im Jahr in den Urlaub fahren will und auch ansonsten dazu neigt, das Geld, das ihr zur Verfügung steht, auszugeben, würde ich vermutlich eher schwarz sehen, dass das alles klappen kann. Wenn sie aber mit ihrem Geld hinkommt und es schafft, sparsam zu leben, ohne dabei das Gefühl zu haben, viel zu entbehren, dann klappt es möglicherweise auch, wenn noch ein Familienmitglied hinzukommt. Mir wäre es mittlerweile aber, wie gesagt, zu unsicher für eine ganz konkrete Planung in dieser Richtung, denn wenn das eine Gehalt wegbrechen sollte, wird es erst recht problematisch.
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