Auf andere angewiesen sein - für Menschen lebensnotwendig?

vom 11.10.2012, 11:15 Uhr

Man sagt ja immer, dass der Mensch ein Umfeld braucht, ohne ein Umfeld würde er nicht zurechtkommen. Es ist natürlich unumstritten, dass es mit ein paar Leuten um sich rum im Leben besser läuft. Schließlich können andere einem helfen und man selbst kann natürlich auch helfen. Ohne andere Menschen würde man vielleicht sogar krank werden, vielleicht auch sterben.

Trotzdem stellt sich die Frage, ob der Mensch wirklich auf andere angewiesen ist. Denn es ist ja so, dass der Mensch ein Individuum ist, niemand anders ist so, wie man selbst. Außerdem denkt und fühlt jeder Mensch anders als andere, deswegen kann man manche Gefühle auch gar nicht anderen beschreiben. Hinzu kommt auch, dass der Mensch ein Egoist ist, also sowieso nur an sich denkt.

Es ist vielleicht doch gar nicht so leicht zu beantworten, wie man vielleicht denkt, aber ich würde trotzdem meinen, dass der Mensch auf seine Mitmenschen angewiesen ist. Wie steht Ihr dazu?

» flopost » Beiträge: 594 » Talkpoints: 5,93 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Nach der Geburt ist jeder Mensch natürlich erstmal auf seine Mitmenschen angewiesen. Ich glaube in seiner Kindheit gewöhnt man sich also schon daran, dass es einfacher ist, nicht alleine durch das Leben zu gehen.

Meiner Meinung nach würde ich ohne mein Umfeld wirklich sterben. Es gäbe keine neuen Eindrücke, keinen Erfahrungsaustausch und mein Leben wäre sterbenslangweilig. Und wie soll es im Alter funktionieren, wenn man keine Mitmenschen zur Hilfe hat? Ich bin da also ganz deiner Meinung.

» Sunaika » Beiträge: 323 » Talkpoints: 3,50 » Auszeichnung für 100 Beiträge


"mache niemanden zu deiner Priorität, der dich zur Option macht". Dieser Satz ist mir bei deiner Frage sofort eingefallen. Ich glaube schon, dass wir unsere Mitmenschen brauchen, aber einfach, um unsere Bedürfnisse zu befriedigen. Wir wollen kommunizieren, lieben, geliebt werden, Emotionen erleben, Erlebnisse teilen und uns mitteilen, und eine Schulter haben, an der wir uns ausheulen können.

Ohne Mitmenschen wäre der Mensch dann natürlich aufgeschmissen. Aber man sollte sich trotzdem von nichts und niemanden abhängig machen. Oft merkt man selbst das nicht, ob man von einem anderen Menschen beeinflusst wird, keine eigene Meinung hat oder ob man sein ganzes Leben einer Person widmet. All das kann positiv sein, aber auch sehr schlechte Auswirkungen haben, besonders, wenn die Person plötzlich wegfällt, durch Trennung, Streit, Tod. Man sollte sein eigenes Leben leben und es nicht von anderen abhängig machen, was man tut und wer man ist.

» MissCuriosity » Beiträge: 566 » Talkpoints: 25,44 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Der Mensch ist ein Wesen, das um zu existieren andere Menschen braucht. Das fängt schon an, wenn ein Mensch geboren wird. Ohne eine Bezugsperson kann solch ein kleines Wesen nicht existieren. Ein Kind braucht auch später andere Menschen, die ihm weiterhelfen bei seiner Entwicklung. Aber auch als Erwachsener muss sich jeder austauschen können mit seinen Mitmenschen. Ohne diese würde er elendig zugrunde gehen. Was sollte ein Mensch machen, der keine Mitmenschen hat, die ihm im Bedarfsfall helfen könnten, egal ob er krank ist oder sonst in irgendwelchen Schwierigkeiten steckt. Also braucht er ganz klar seine Mitmenschen und ist auf sie angewiesen.

Sicherlich hast du recht, das die Menschen Egoisten sind. Ich denke, dass etwa 99 Prozent von ihnen Egoisten sind. Aber wenn es sie nicht geben würde, was wäre dann? Die Menschheit würde untergehen. Ich meine nicht den übertriebenen Egoismus, sondern den gesunden. Rücksichtslose Egoisten können großen Schaden an ihren Mitmenschen anrichten. Solche Menschen würde ich meiden wie die Pest.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Wie bereits angemerkt wurde, unterscheidet sich der Mensch von allen anderen Tieren in der langen Entwicklungszeit. Die meisten anderen Säugetiere sind schon nach wenigen Jahren alleine überlebensfähig. Die Entwicklungsphase eines Menschen dauert allerdings je nach Definition ca. 18 Jahre, auch wenn ein jüngerer Jugendlicher sicher auch schon überlebensfähig ist. Dennoch sticht diese Zeit bei allen Säugetieren sehr hervor.

Die gesamte Frage lässt sich sehr einfach beantworten. Dennoch muss man zwei Fälle unterscheiden: Lautet die Frage, ob ein Mensch alleine "überlebensfähig" ist, oder ob er auf andere angewiesen ist? Selbstverständlich kann ein Mensch abseits der Gesellschaft leben, sofern dies das Klima zulässt. Ein Mensch kann sich im Wald eine Hütte bauen, Pilze und Beeren sammeln, und kleine Tiere jagen. Ein Mensch kann das sicherlich bewerkstelligen, auch wenn wir hoffnungslos überfordert wären, würden wir plötzlich der Gesellschaft entrissen werden. Jedoch müssen zum Beispiel bei den Aborigines in Australien die Jungen ab einem gewissen Alter für ein Jahr in den Outback und dort ihre Überlebensfähigkeit unter Beweis stellen. Das sollte eigentlich für einen Beweis schon genug sein. Ein Mensch kann also auf jeden Fall alleine "überleben", sofern er das nötige Wissen dazu hat. Ein Stadtbewohner würde in der Wüste sicher schnell sterben, da er weder jagen kann, noch andere Fähigkeiten hat, die fürs Überleben essentiell wären.

Unter einem "Leben" verstehe ich aber eher die Entfaltung eines Individuums in unserer Gesellschaft. Da unsere Zivilisation eine sehr komplexe ist, ist jeder Mensch auf andere angewiesen. Insbesondere durch die Globalisierung seit dem 19. Jahrhundert steigt diese Komplexität stark an. Wir entwickeln uns immer mehr zu einer Dienstleistungsgesellschaft, in der jeder einen Beitrag leistet und dafür Dienstleistungen in Anspruch nehmen darf. Für uns ist es selbstverständlich, im Supermarkt einzukaufen, zum Arzt zu gehen, etc. Wir können uns nicht einfach aus der Gesellschaft herauslösen, außer man lebt alleine im Wald. Die Abhängigkeit eines menschlichen Individuums von der Gesellschaft ist immens.

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» mendacium. » Beiträge: 750 » Talkpoints: 17,61 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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