Dobermann tötet Katze der Nachbarn

vom 08.10.2012, 12:23 Uhr

Wenn ich einige Passagen hier lese, dann frage ich mich manchmal, was in den Menschen vorgeht oder ob sie überhaupt Ahnungen von irgendetwas haben. Man kann aus deiner Schilderung sehr deutlich erkennen, dass der Hund im Grunde genommen sehr gut erzogen worden ist, genügend Auslauf besitzt und immer an der Leine genommen wird. Zumal der Hund/Dobermann sich außerhalb seines „Reiches“ nicht auffällig benimmt, wahrscheinlich eher gegenteilig. Dies ist sehr häufig so und auch völlig ausreichend erzogen! Ein Hund in „seinem“ Reich kann deutlich anders zu der herkömmlichen Erziehung reagieren und das ist eher instinktiv und nicht aus purer Aggression oder gar schlechter Erziehung, das ist völliger Quatsch, liebe Sonja B! Zudem werden Dobermänner und auch Rottweiler als Wachhunde getrimmt und haben bereits von Natur aus eine gewisse Veranlagung diesbezüglich.

Ich selber kann aus meiner Hunde Erfahrung meiner zwei ehemaligen Kampfhunden sagen, dass die Erziehung noch so gut laufen kann, aber in dem eigenen vier Wänden das Verhalten ein Stück weit anders laufen kann. Ich hatte zwei Pitbull, American Stafordshire und Labrador Mischlinge, die sehr gut erzogen worden sind. Ich habe jeden Wesenstest bestanden, keine Maulkorb oder gar Leinenpflicht! Dies dann Mal nebenbei zu meiner guten Erziehung. In meinen vier Wänden haben die Hunde sich weiterhin vorbildlich benommen und dies galt auch unseren Katzen! Jedoch konnte kein Besuch einen Hund mitnehmen, den meine Hunde damals nicht kannten! Sie haben gebellt, geknurrt und auch erstmals gezwickt. Die Hundetrainerin meinte auch, dass dies völlig normal sei! So sieht es auch faktisch in dem Fall des Dobermanns aus.

Das die Besitzer der getöteten Katze jetzt in Aufregung sind ist völlig verständlich, aber es ist nun ein Mal nicht so, dass sie nicht davor gewarnt worden sind. Es handelt sich um das Reich des Hundes, welches gut abgezäunt ist. Der Hund besitzt von Natur aus ein Wachverhalten, welches gerade bei Dobermännern sehr ausgeprägt ist. Jeder Eindringling, ob gleich Katze,Hund, Eichhörnchen oder auch Mensch wird dort dann vorerst angebellt, angeknurrt etc. Wenn die Katze jedoch keinerlei Zeichnen setzt, sich schnell wieder zu verkrümeln, kann es durchaus auch zu solch einem Angriff kommen.

Das bedeutet jedoch jetzt nicht, dass es typisch ist, aber es hat halt einfach etwas mit dem Instinkten des Hundes zu tun. Ein Instinkt kann der Mensch nicht ab erziehen, sondern nur verhindern und dies mit Pech auch nicht dauerhaft! Weiterhin darf man in dem Falle jetzt nicht den Größen Unterschied zwischen Dobermann und Katze vergessen, sodass hier nicht unbedingt ein aggressives Territorium-Verhalten an den Tag gelegt werden musste, um die Katze zu töten. Es wäre so, als wenn man einem Menschen mit einem Bär kämpfen lässt, wenn du verstehst, wie ich das meine. Der Hund kann mit einem Biss der Katze fatale Folgen zu fügen, sodass man hier jetzt auch nicht von einem regelrechten aggressiven Hund sprechen muss.

» Glasreinigerin » Beiträge: 1008 » Talkpoints: 0,10 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



@Diamante: Ich denke, dass es auch viele Katzenbesitzer gibt, die eigentlich nicht möchten, dass ihre Katze Mäuse und Vögel fängt. Zu sagen, dass das doch dann egal wäre oder keinen stören würde, halte ich daher durchaus für falsch. Bis auf ganz wenige Ausnahmen hält sich heutzutage niemand mehr deswegen eine Katze, weil die den Garten oder anderes von Mäusen befreien soll, sondern man möchte ein schmutziges Haustier haben. Und dass die Katze dann ab und an Mäuse vor die Tür legt, dürfte den meisten eher ein Kraus sein. Zum einen weil es eklig ist, wenn eine tote Maus vor der Tür liegt, zum anderen, weil es ja irgendwo auch ein unsinniger Tod war. Denn unsere Haustiere müssen ja nicht wie Wildtiere zur Futtersuche jagen, sondern bekommen daheim genug Essen. Wenn sie dann trotzdem andere Tiere töten, hat das überhaupt keinen Zweck und ist eigentlich wirklich sinnloses Morden. Es kommt hinzu, dass sie die Katze dadurch schließlich auch mit Krankheiten anstecken kann.

Genauso sehr ich das auch bei Hunden. Wobei noch erschwerend hinzukommt, dass ein Hund viel mehr Kraft hat und daher nicht nur Mäuse und Vögel, sondern – wie in diesem Fall – auch eine Katze umbringen kann. Wer sich Tiere hält und ein Grundstück hat, ist auch dazu verpflichtet, darauf zu achten, dass daraus keine Gefahren für andere entstehen. Ich kenne es etwa, dass ein Hund eine Katze mal kurz anbellt oder einen Sprung andeutet usw., aber dass er diese wirklich jagt und tötet, ist schon ungewöhnlich und deutet für mich auf ein gesteigertes aggressives Verhalten hin.

In unserer heutigen Gesellschaft sollte es Wachhunde eigentlich gar nicht mehr geben, denn die sind ein Risiko. Da finde ich eine Alarmanlage eine deutlich bessere Investition. Wenn dort nämlich mal jemand über den Zaun klettert – selbst wenn es ein Einbrecher ist – und der dann von dem Hund angefallen wird, dann ist die gerichtliche Frage, ob es angemessen ist, einen potentiellen Einbruch mit schwerer Körperverletzung durch einen Hund verhindern zu wollen.

Zudem habe ich schon oft Grundstücke gesehen, wo der Wachhund nur durch einen relativ niedrigen Zaun von der Öffentlichkeit getrennt war und wenn er wollte, hätte er darüber springen können. Ich schätze mal, dass so ein großer Hund mit Anlauf durchaus bis zu 2 m hoch kommt und da wäre es dann gleich wieder das nächste Problem, ein Grundstück wirklich absolut verlässlich Ausbruchssicher zu gestalten.

Nun kann man ein Tier außerhalb der Wohnung nicht vollständig kontrollieren und hat immer die Gefahr, dass es etwas tut, was man nicht möchte. Ich für meinen Teil bin nicht dafür, dass Tiere in menschlicher Obhut unbedingt ihre blutrünstigen Instinkte ausleben sollten, denn schließlich leben wir nicht mehr in der Steinzeit. Und wenn man nicht verhindern kann, dass ein frei laufender Hund auf dem Grundstück andere anfällt, dann sollte man ihn entweder anleinen oder eben nicht alleine raus lassen.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Gio am 11.10.2012, 15:36, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen

@Diamante, trotz einiger unverständlicher Beiträge gebe ich dir recht. Deine Ausführungen sind völlig richtig. Dieser Dobermann scheint nach der Beschreibung gut erzogen zu sein. Man kann es dem Tier nicht verübeln, dass er in seinem Territorium Eindringlinge verjagt oder diese, falls sie resistent gegen seine Drohgebärden sind, eben auch beißt.

Wie hier beschrieben, ist der Garten wohl gut eingezäunt. Katzen finden zwar immer einen Weg, aber ein Kind dürfte hier nicht alleine in den Garten eindringen können. Deshalb ist es unsinnig davon zu schreiben, dass der Dobermann auch eine Gefahr für ein eindringendes Kind ist. Der Garten ist gut eingezäunt und auf Kleinkinder haben immer noch die Eltern zu achten, dass diese auch gehorchen, wie es von den Hunden auch erwartet wird.

Was nun bei dem Zusammentreffen des Dobermannes mit der Nachbarskatze genau vorgegangen ist, hat niemand beobachtet und keiner kann bestätigen, dass der Hund sofort die Katze totgebissen hat. Genauso gut kann die Katze den Hund angefaucht und ihre Krallen benutzt haben. Aber die Katze hatte nicht das Recht, sich dort aufzuhalten. Die Katzenbesitzer müssen eben auch darauf achten, wo ihre Tiere sich aufhalten. Kein Nachbar kann etwas daran ändern, wenn fremde Katzen sich auf ihrem Grundstück aufhalten, nur der Besitzer selbst.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Also sicher eingezäunt ist das Grundstück auf jeden Fall. Der Zaun ist gut zwei Meter hoch und geht oben schräg nach innen, es ist unmöglich, dass der Hund entkommen kann oder ein Mensch dort eindringt, wenn er nicht gerade eine Leiter mitbringt. ;)

Der Hund hat meines Wissens auch noch nie jemandem etwas getan, er bellt höchstens, wenn Fremde zu nah an den Zaun gehen. Außerhalb seines Zuhauses verhält er sich aber auch mustergültig gegenüber Fremden und Bekannten. Auch hat er noch nie ein anderes Tier angegriffen. Er zerrt zwar an der Leine, wenn er zum Beispiel ein Eichhörnchen sieht, aber hört dann auch aufs Wort des Besitzers.

Ich muss sagen, ich hatte schon Meerschweinchen, die mich angegriffen haben, wenn ich unerlaubt in ihr Gehege gefasst habe. Ich denke, damit muss man rechnen, dass ein Tier sein Territorium verteidigt.

» Schneeblume » Beiträge: 3095 » Talkpoints: -0,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Meine Hunde haben auch schon 3 Katzen angefallen. Von einer wurden sie beim Spazieren gehen angegriffen, die anderen beiden sind in unser Grundstück eingedrungen.

Aber nun, was soll ich machen, wenn Katzen in meinen Garten kommen. Ich Zäune mein Grundstück so ein, dass meine Hunde nicht weg können und gut ist. Kann ja schließlich nicht noch ein Netz drüber spannen, falls mal ein verletzter Vogel im Garten landet.

» Sternenbande » Beiträge: 1860 » Talkpoints: 70,16 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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