Literatur in der Deutsch-Stunde
Mich würde mal interessieren, welche Literatur heute in der Deutsch-Stunde so auf dem Lehrplan steht. Meine Schulzeit ist ja nun schon 30 Jahre her, aber unser Deutschlehrer stand sehr auf Berthold Brecht und wir mussten viele seiner Bücher damals im Unterricht lesen. Wie sieht es aber heute aus ?
Ich habe mein Abitur vor drei Jahren gemacht und kann hier mal erzählen, was wir so ungefähr gelesen haben. An die Lektüren aus der fünften und sechsten Klasse kann ich mich kaum erinnern. Ich weiß, dass wir "Der kleine Hobbit" gelesen haben. "Odysseus" und irgendein Buch über einen Ritter habe ich auch noch im Hinterkopf. In diesem Alter konnte ich nicht wirklich viel mit Büchern angefangen, von daher hat mir auch nichts gefallen.
Das erste Buch, das mir noch im Gedächtnis geblieben ist, war "Die Kinder vom Bahnhof Zoo". Das erste richtig klassische Stück war "Romeo und Julia". Ein Jahr später haben wir "Der Vorleser" gelesen. Dieses Buch musste ich in meiner Schulzeit ganze zwei Mal lesen. In meinem Deutsch-Grundkurs waren nämlich viele, die früher eine andere Klasse besucht haben und deshalb dieses Werk nicht kannten. Da mir das Buch schon beim ersten Mal alles andere als gefallen hat, war ich natürlich nicht sehr begeistert. In der neunten oder zehnten Klasse haben wir auch noch "Die Physiker" gelesen.
In der Unterstufe war es meistens so, dass wir noch ein bis zwei Bücher in einem Jahr durchgenommen habe, soweit ich mich noch erinnere. In der Oberstufe wurde es etwas mehr. Da kamen "Faust" von Goethe, "Das Erdbeben von Chile" oder "Die Verwandlung" von Kafka - ein Buch, das irgendwie bis heute nicht verstanden habe. Eines meiner Lieblingsbücher war Effi Briest. An ein paar Titel kann ich mich nicht natürlich nicht mehr erinnern.
In der Unterstufe haben wir bereits einige Klassiker wie Nathan der Weise, Romeo und Julia, Faust und Kabale und Liebe gelesen. Außerdem die Novelle Kleider machen Leute und das Jugendbuch Crazy. Soweit ich mich erinnere, war das alles in der Unterstufe.
Im Leistungskurs Deutsch der Sekundarstufe 2 lesen wir natürlich auch viele Bücher von den unterschiedlichsten Autoren. Letztes Jahr behandelten wir bereits Jakob der Lügner, Maria Stuart, Hamlet und Besuch der alten Dame. Momentan beschäftigen wir uns mit dem Roman Corpus Delicti von Juli Zeh. Es warten noch auf uns: der Prozess von Kafka und Antigone.
Du scheinst zur gleichen Zeit zur Schule gegangen zu sein wie ich. Unser Deutschlehrer war politisch ziemlich links und wir haben auch Brecht rauf und runter gelesen, genauso Böll.
Ich bekomme durch meine Kinder mit, was diese in der Schule lesen, bzw. gelesen haben. Außer den modernen Büchern wie "Die Welle" lesen sie fast dasselbe wie wir gelesen haben. Sie mussten sich genauso wie ich durch den Schimmelreiter quälen, das allerlangweiligste Buch der Welt. Natürlich die Klassiker von Goethe, Schiller und Hauptmann, einige griechische und italienische Klassiker, natürlich auch "Das Tagebuch der Anne Frank". Außerdem natürlich Kafka und Dürrenmatt. Ich glaube, dass der "Besuch der alten Dame" in keinem Deutschunterricht fehlt, wobei andere Werke von Dürrenmatt interessanter finde. Das einzige, was meine Kinder nicht so ausführlich durchgekaut haben, ist Brecht. Aber "Der gute Mensch von Sezuan" war dabei.
Im Prinzip hat sich da nicht viel geändert, wir hatten allerdings auch den zweiten Teil von Faust gelesen, der selten durchgenommen wird, weil er so wirr ist.
Ich habe mein Abi jetzt vor 2 Jahren gemacht und muss sagen, dass mir einige der schon genannten Titel da sehr bekannt vorkommen. Wobei ich durch meine Schulzeit gekommen bin, ohne je den Schimmelreiter lesen zu müssen, da zwischen Mittel- und Oberstufe die Klassen neu zusammen gesetzt wurden und der Großteil in der Oberstufe das Buch bereits kannte, sodass meine Deutschlehrerin es nicht "nochmal" besprechen wollte.
In der Unter und Mittelstufe standen Bücher wie zum Beispiel "Die Welle", "Das Tagebuch der Anne Frank", "Löcher" und "Der Gelbe Vogel" ( ich glaube es hieß so) auf dem Lehrplan. Wobei ich nicht glaube, dass das alle sind. Das langweiligste Buch der Mittelstufe war aber definitiv "Das Feuerschiff", leider weiß ich nicht mehr wer es geschrieben hat, aber ich weiß noch ganz sicher, dass ich es fürchterlich langweilig fand.
In der Oberstufe kamen dann Bücher wie "Die verlorene Ehre der Katharina Blum" , "Die Verwandlung" von Franz Kafka, "Der Vorleser", "Bahnwärter Thiel" , nur um einige Bespiele zu nennen.. Zusätzlich erinnere ich mich, dass wir viele Gedichte besprochen haben.
Mein Abitur habe ich im Sommer hinter mich gebracht und ich war im Deutsch-LK. Es gab zwar starke Parallelen zum Grundkurs, aber wir haben durchaus auch andere Bücher gelesen und auch mehr.
Ich liste jetzt einfach mal auf, an was ich mich noch erinnern kann. Ich weiß, dass wir mit der Romantik begonnen haben und so hatte ich den Sandmann und Gedichte der Romantik auf dem Plan. Ich habe allerdings noch ein weiteres Buch gelesen, für eine Präsentation. Den Namen weiß ich jetzt nicht mehr, ist aber auch eigentlich nicht von Belang, da nicht Lehrplan. Außerdem kann ich mich erinnern an Woyzeck, der ja recht dünn ist und eigentlich von fast jedem behandelt wird, Faust 1 (den zweiten Teil haben wir nur kurz angesprochen beziehungsweise in einem Referat behandelt) und Gedichte von Berthold Brecht.
Außerdem das Leben des Galilei, das ich sehr interessant fand, das aber keines der Werke ist, die fast immer auf dem Lehrplan stehen. Don Carlos, ein Klassiker. Außerdem hatten wir dann auch noch zwei relativ neue Bücher, das war zum einen Medea von Christa Wolf, das ich sehr gut finde, bei dem aber auch nicht auffällt, dass es ein moderneres Buch ist, denn es behandelt einen griechischen Mythos. Und zum anderen von Christoph Hein "In seiner frühen Kindheit ein Garten", das von der RAF handelt (auch wenn die mit keinem Wort erwähnt wird) und das uns allen den letzten Nerv geraubt hat, weil es sich sehr in die Länge zieht.
Das waren die Bücher, an die ich mich erinnern kann. Den Besuch der alten Dame habe ich tatsächlich nie gelesen, das habe ich nur als Theateraufführung gesehen und als Film im Unterricht. Aus der 11 sind mir noch im Kopf geblieben Homo Faber und Kassandra, das ich aber als Buch für meine Buchvorstellung selbst gewählt habe. Andere haben zum Beispiel Die Physiker gewählt. Auch Die Leiden des jungen Werther haben wir gelesen, sowie, mir fällt es gerade ein, ein recht lustig geschriebenes Buch namens "Herr Puntila und sein Knecht Matti".
Auch wenn man es kaum glauben möchte, in ganz kleinen Teilen gibt es tatsächlich noch Abwechslung, wenn auch manche Werke standardmäßig fast immer mit dabei sind, Faust zum Beispiel. Ich denke, diese Mischung aus Allgemeinbildung und etwas Frischem tut dem Unterricht sehr gut.
Ich bin vor zwölf Jahren aus der Schule gekommen. Zu meiner Schulzeit mussten wir die Bücher "Das doppelte Lottchen", "Wir Kinder von Bahnhof Zoo", "Hau ab, du Flasche" und die Klassiker "Faust", "Romeo und Julia" und "Kabale und Liebe" lesen.
Ansonsten standen noch die Balladen "Der Erlkönig", "Der Zauberlehrling" und "Der Handschuh" auf dem Plan. Diese Balladen mussten wir auswendig lernen und sie vor der ganzen Klasse aufsagen.
In der Oberstufe wurde bei uns bis jetzt "Faust 1" und "Iphigenie auf Tauris", "Woyzeck", "Bahnwärter Thiel" und "Effi Briest" gelesen. Sowie Lyrik aus verschiedenen Epochen. Ich bin mir nicht ganz sicher, was noch kommt. Auf jeden Fall noch was von Kafka, aber sonst hat unser Lehrer noch nicht mehr gesagt
An die Jahre davor kann ich mich nicht mehr ganz erinnern, aber ich versuch es mal so vollständig wie möglich zusammen zu bekommen. In der 10. haben wir "Die Räuber", "Das Parfüm" und "Der Vorleser" gelesen. In der 9. "Ich knall euch ab" und "Die Physiker". In der 8. "Die Tote im Wald", "Der Schimmelreiter" und "Die Gschicht vom Brandner Kaspar". In der 7. "Das Nibelungenlied". In der 6. "Malka Mai" und "Die Abenteuer des Odysseus" und in der 5. war es glaub ich "Krabat" und ein Buch über Hannibal, an dessen Titel ich mich nicht mehr erinnern kann.
Die aktuellen Lektüren, die wir im Leistungskurs Deutsch in der zwölften Klasse gerade lesen sind "Faserland" und "Tschick", im letzten Jahr haben wir als Lektüren "Kabale und Liebe", "Fräulein Else" und "Die Physiker" gelesen. In den Jahren davor waren die Lektüren in den Parallelklassen unterschiedlich aber wir zum Beispiel hatten "Der Schimmelreiter" und "Nathan der Weise".
Und um nochmal auf Berthold Brecht einzugehen, wir lesen keine Bücher von ihm aber eins seiner Gedichte, "Beobachtungen an einer jungen Frau", ist dieses Jahr für das Abitur in der Kategorie "Lyrik" als Beispiel eines typischen Liebesgedichts der Epoche der Neuen Sachlichkeit verpflichtend.
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