Ist es unverschämt, vor der Hochzeit seine Wünsche zu äußern

Wir hatten gerade erst eine Hochzeit in der Familie gehabt. Das Brautpaar hat schon in die Einladung geschrieben, dass Sie sich nur Geld wünschen und nichts anderes.

Viele aus der Familie fanden das nicht so toll, dass es ausdrücklich gewünscht wurde und das man so nicht die Möglichkeit hatte auch was anderes zu schenken. Das hatte sogar zur Folge das eine Familie garnicht gekommen ist weil sie es sich nicht leisten konnte einen Geldbetrag zu schenken und mit einem niedrigen Geldbetrag nicht kommen wollten.

Ich finde so ein Geschenketisch, den man in vielen Läden erstellen kann oder eben auch online, sehr toll. Dabei sollte man beachten das in allen Preisklassen was dabei ist, sodass auch jemand der nicht so viel zur Verfügung hat was schenken kann.

Ich verstehe genau, was du meinst. Das ist normalerweise auch Brauch. Ich kann aber auch deinen Mann verstehen, mir würde es wahrscheinlich genauso gehen. Wie wäre es denn mit einem (Hochzeits-)Pot? In diesen können dann Bargeld und Umschläge geschmissen werden. Von diesem Geld könnt ihr euch dann kaufen, was ihr tatsächlich braucht. So macht ihr es euch eigentlich beiden recht. Es gibt Kulturen, bei denen es meist nur Gold- und Geldgeschenke gibt! Ich würde es auf meiner Hochzeit so machen.

Wunschlisten zu Hochzeiten sind ja nun absolut nichts Ungewöhnliches, und ehrlich gesagt empfinde ich diese als Gast, der zu einer Hochzeit eingeladen ist, auch als unglaublich praktisch. Nicht selten ist man als Hochzeitsgast doch gerne bereit, etwas mehr Geld für ein Geschenk auszugeben, aber ich kenne wiederum nicht wenige Leute, die dann ungern Bargeld schenken, sondern lieber etwas verschenken möchten, von dem das Brautpaar auch wirklich etwas hat, einen Wunsch eben, der erfüllt werden soll. Und wenn das Brautpaar vielleicht sogar einige Dinge noch ganz gut brauchen kann, dann ist es doch absolut im Sinne aller, in irgendeinem Laden einen Hochzeitstisch einzurichten. Nicht zuletzt bietet ja auch Amazon mittlerweile schon seit einigen Jahren eine Wunschliste, die extra als eine Art virtueller Hochzeitstisch gelten soll, an. Ich finde das superpraktisch, wie gesagt, nicht nur aus Sicht des Brautpaares, sondern vor allem auch aus Sicht des Gastes.

Was nun daran unverschämt sein soll, kann ich mir nicht wirklich erklären, denn ich finde einen Hochzeitstisch oder eine entsprechende Wunschliste wirklich einfach nur hilfreich und sinnvoll. Natürlich möchte niemand etwas schenken, das auch schon von einem anderen Gast geschenkt wird, aber es gibt eben wirklich klassische Hochzeitsgeschenke und gleichzeitig ist vieles, was man zu einer Hochzeit verschenken könnte, wiederum stark vom Geschmack der zu Beschenkenden abhängig, sodass man sich als Gast vermutlich dann doch für das Schenken von Bargeld entscheidet, das man lieber verschenkt als eben das Risiko einzugehen, doppelt oder eben Unerwünschtes zu schenken. Ich fand einige Geschenke zu meiner Hochzeit aber richtig toll und ich hätte ungern auf diese netten Ideen verzichtet und ausschließlich Bargeld angenommen.

Wenn man also eine Hochzeitsliste einrichtet oder einen entsprechenden Tisch in einem Kaufhaus bestellt, geht man doch einfach nur für sich selbst und alle anderen Beteiligten sicher, dass genügend Ideen zur Verfügung stehen. Außerdem gibt man den Schenkenden aber auch noch Ideen an die Hand, worüber man sich außerdem noch freuen könnte, weil man doch als jemand, der ein Geschenk machen möchte, nicht selten über bestimmte Ideen, die man mitgeteilt bekommt, erst eigene Ideen und Anhaltspunkte finden kann. Und letzten Endes gibt es außerdem doch auch noch die Regel, dass niemand gezwungen wird, von einer Hochzeitsliste oder einem Hochzeitstisch etwas zu kaufen. Es steht doch wirklich jedem Gast frei, ob er solche Hilfestellungen nutzt oder selbst aktiv werden will.