Campingurlaub bei minus 10 Grad - Vorurteile?
Wir sind seit Jahren begeisterte Camper. Zum Einen kannten wir Camping aus unserer Jugend, zum Anderen ermöglichte es uns diese Form des Urlaubs auch in Zeiten von Geldknappheit, mal raus zu kommen, etwas anderes zu sehen und halt 'Tapete' zu wechseln. Gleiches als dann der Nachwuchs kam und erst recht nachdem wir Hund und Katze hatten.
Mittlerweile stehen wir seit Jahren mit unserem Wohnwagen und dem Zelt fest auf einem wunderschönen Platz inmitten grüner Wälder und sind oft dort und sehr zufrieden. Da unser Vorzelt ausgebaut ist und wir heizungstechnisch gut ausgerüstet sind halt auch öfter im Winter.
Nun erlebe ich es nicht zum ersten Mal, dass Campingurlaub bei einigen Menschen befremdlich wirkt. Vor einiger Zeit hat mein Sohn seinen Freund eingeladen, zum Wochenende auf den Platz mit zu kommen. Das Wetterversprechen war nicht ganz so toll, und das Ende vom Lied war, dass der Junge keine Erlaubnis bekam mit zu kommen, da die Eltern Befürchtungen hatten, Sohnemann könnte frieren, nass werden oder sich erkälten.
Ebenso erging es uns im letzten Jahr mit der Einladung einer Freundin der Tochter zum Platz -das war um Nikolaus herum. In beiden Fällen konnten wir die betroffenen Eltern zu anderem Zeitpunkt mit Fotos und dem Campingplatzprospekt davon überzeugen, ihren Kindern das Erlebnis doch einmal zu gönnen, und mittlerweile war zumindest das Mädel schon öfter mit.
Mir geht es jetzt hier nicht darum, die Vorsicht der Eltern generell zu hinterfragen, mit wem und wohin ihre Kinder unterwegs sind. Das ist ja noch zu begrüßen. Mir geht es hier um die landläufige Meinung zum Thema Camping. Da auch wir von Fremden, Freunden und Bekannten immer mal wieder befremdlich angeschaut werden, wenn wir von Urlaub auf dem Campingplatz erzählen, oder dass wir dort auch schon mal die Weihnachtsferien bei minus 10 Grad verbringen, oder ein verregneter Sommer trotzdem schön und erlebnisreich überstanden wurde, frage ich mich, was ihr von Campingurlaub haltet. Hättet ihr Spaß daran, könntet ihr es euch vorstellen, oder ist das auch für euch ein unbekanntes Terrain, dem nicht so richtig zu trauen ist? Seid ihr Camper und auch schon mit Vorurteilen konfrontiert worden?
Ich finde Camping eine tolle Sache, egal bei welchem Wetter, denn man ist unabhängig und kann machen was man will und man muss sich z.B. nicht an irgendwelche Essenszeiten, wie im Hotel.
In meiner Jugendzeit hatten meine Eltern auch einen festen Dauerplatz und wir sind bei jedem Wetter dort gewesen und ich fand es toll, auch im Winter, wenn es kalt war, denn im Wohnwagen war es immer sehr gemütlich und kuschelig.
Bei solch kalten Temperaturen kommt es dann auch auf das Setting an, also wo man dann im Endeffekt campt. Wenn man an einem schönen See campt, dann ist es bestimmt auch im Winter ein Highlight. Wenn ich genauer darüber nachdenke, wäre Camping im Winter aber wohl doch eher nichts für mich. Im Sommer sieht das aber ganz anders aus: Wenn es draußen schön warm ist und das Wetter mitspielt, begrüße ich das Campen als eine sehr gute Art, um Urlaub zu machen.
Im Winter habe ich allerdings auch noch nie gecampt, deswegen kann ich im Endeffekt auch gar nicht sagen, wie das ist. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es mit einigen Vorurteilen versehen ist, im Winter zu campen, ich wüsste aber nicht, wieso. Wenn man doch beheizt wohnt, wo liegt dann das Problem?
Wir haben jedes Jahr um die gleiche Zeit gezeltet und nicht immer hatten wir schönes Wetter. Wir hatten Temperaturen von um die 10 Grad oder mal 35 Grad im Schatten. In manchen Nächten haben wir im Zelt geschwitzt oder ganz draußen geschlafen und in anderen Nächsten haben wir uns den Hintern abgefroren (mit 2 Decken und einem Schlafsack).
Bei euch sieht es sowieso etwas anders aus, da ihr scheinbar heizen könnt und diese Möglichkeit hatten wir nicht. Haben wir gefroren, mussten wir uns viele Schichten Sachen anziehen und uns unter die Decke verkrümeln. Wenn es draußen kalt ist, kann man es sich im Campingwagen trotzdem gemütlich machen. Aber ich muss ehrlich sagen, dass ich trotzdem ungern im Winter zum campen fahren würde. Für mich persönlich hat das keinen Reiz und ich gehe mal davon aus, dass das die Eltern der Kinder auch so gesehen haben.
Kinder sind da aber, meiner Meinung nach, schmerzfreier und so sollte man ihnen das gönnen. Wobei du mal von dir ausgehen musst. Würdest du dein Kind bei Winterwetter zum Campen lassen, wenn du den Wohnwagen nicht kennst? Da kann dir drei Mal jemand versichern, dass es da schön warm ist, wissen tut man das dann aber nicht. Und wenn du kein Campingfan wärst, würdest du sicherlich auch so denken. Deswegen würde ich den Eltern das nicht über nehmen. Sie wissen es eben nicht besser.
Und Urlaub wäre das für mich jetzt nicht, muss ich sagen. Aber das sieht ja jeder ein kleines bisschen anders. Für mich ist Urlaub, ganz weit weg zu fliegen und sich da zu erholen und Dinge zu sehen, die ich daheim nicht sehen kann. Wälder sehe ich jeden Tag.
Meine Mutter war alleinerziehend mit drei Kindern und da war es ihr finanziell eben nicht möglich, großartig in Urlaub zu fahren. Sie hatte dann irgendwann einen Wohnwagen auf einem Campingplatz gekauft, der etwa eine Stunde von unserem Wohnort entfernt war. Dort haben wir dann meist die Wochenenden und auch einige Wochen im Sommer verbracht. Anfangs war ich ehrlich gesagt nicht sonderlich begeistert, denn ich hatte Angst, dass es da nur so vor Insekten wimmelt. Allerdings war diese Befürchtung total unbegründet. Wir hatten auch noch ein Vorzelt, in dem eine kleine Küche stand. Zudem gab es eine kleine Terrasse, ein Schwimmbad direkt vorm Eingang und auch noch weitere Spielmöglichkeiten. Ich fand es immer ganz gut und bin auch gerne mitgefahren.
Als ich dann älter wurde, bin ich aber immer öfter alleine zuhause geblieben. Da war ich ungefähr 16 Jahre alt. Ich hatte einfach keine Lust mehr auf Camping. Im tiefsten Winter sind wir allerdings selten zum Campingplatz gefahren. Wir hatten zwar auch die Möglichkeit zu wärmen, aber das ist wirklich sehr teuer und es hat sich auch nicht wirklich gelohnt. Ich könnte mir beispielsweise auch nicht vorstellen, nur mit einem Zelt irgendwo zu campen. Das finde ich auch einfach zu unbequem und man hat auch sehr wenig Platz. Gerade als Familie ist man da sehr schnell eingeengt. Ich könnte es mir nicht vorstellen, einen Familienurlaub auf dem Campingplatz zu verbringen. Es ist einfach nicht so mein Ding. Ich kenne viele Leute, die immer noch begeisterte Camper sind, aber ich kann mir einfach schönere Urlaubsziele für einen Familienurlaub vorstellen. Ist eben auch Geschmackssache.
Der echte Camper wohnt auch im Winter in seinem Zelt/Wohnwagen. Die Schönwettercamper können das nicht nachvollziehen, müssen sie aber auch nicht.
Jeder soll doch nach seiner Fassung glücklich sein. Und wen es bei "schlechtem" Wetter nur in seinen eigenen vier Wänden hält, hat halt eine andere Vorstellung, als jemand, der auch draussen, bzw. auf dem Campingplatz ist. Wir haben früher auch einen festen Wohnwagenplatz gehabt und waren bei jedem Wetter dort. Die Umgebung war bei jedem Wetter toll für uns Kinder, Vorzelt und Wohnwagen hatten eine Heizung, wem kalt war, der konnte sich ja aufwärmen. Krank sind wir nicht geworden, warum auch? Möchte eher sagen, dass das Gegenteil der Fall war. Frische Luft ist wohl auch im Winter besser, als warme Heizungsluft.
Ich kann die Vorbehalte gegen Wintercamping jedenfalls nicht nachvollziehen. Gerade heutzutage, wo es jede Menge Annehmlichkeiten in Wohnwagen und Zelten gibt, ist der Unterschied zu einem Haus doch gar nicht mehr so groß.
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