Welches Strafmaß lasst ihr euch bei Kindern einfallen?
Dass die Bestrafung früher anders war als heute habe ich ja hier schon geschrieben. Welche Bestrafungsart tat euch früher besonders weh? Mich würde mal interessieren, mit welchen Strafen ihr eure Kinder bestraft.
Welches Strafmaß lasst ihr euch für eure Kinder einfallen? Sehen eure Kinder das dann auch als Strafe an oder ist es eher für euch eine Strafe? Wann bestraft ihr euer Kind und wie bestraft ihr euer Kind? Kommt ihr ganz ohne Strafe aus? Wie alt sind die Kinder die ihr bestraft oder noch nie bestraft habt?
Ich habe noch keine eigenen Kinder, bin aber sicherlich genug geprägt, um mir darüber eine Meinung bilden zu können. Ich halte von Bestrafung an sich nicht viel. Das habe ich erst letztens wieder erlebt als Zuschauer. Der Witz ist wirklich, dass man über Motivation meistens mehr erreichen kann, als wenn man Strafe androht. Die meisten Kinder reagieren eher trotzig auf ein: Dann bekommst du eben Fernsehverbot. Besser ist es zu sagen: Wenn du das und das machst, dann gehen wir raus und spielen. Oder etwas in der Richtung. Mal davon abgesehen, dass draußen Spielen sowieso normal sein sollte.
Man sollte natürlich keine großen Versprechungen machen. Bei manchen Kindern erreicht man sicherlich auch was durch reden, aber man kann Dinge auch zerreden und Kinder werden in der Zeit nur noch bockiger.
Es gibt die Art von Müttern, die ihren Kindern noch einen Klaps auf den Hintern geben, wenn sie im Supermarkt toben und es gibt solche, die das Kind dann einfach liegen lassen und ein Regal weiter gehen. Es kommt sicherlich auf die Gesamterziehung und das Kind selber an, aber ich halte letzteres für effektiver, weil kein Kind gern allein ist.
Ich selbst habe jetzt keine Kinder, die ich irgendwie bestrafen könnte, aber ich habe schön mehrfach Erfahrung mit Kindesbetreuung gemacht und das ist für mich jetzt auch nichts anderes, als die normale Erziehung, denn als Babysitter darf man sich ja auch nicht auf der Nase herum tanzen lassen und man muss die Kinder auch irgendwie in den Griff bekommen, wenn sie sich irgendwie daneben benehmen und ein unakzeptables Verhalten an den Tag legen.
Ich muss dennoch sagen, dass ich hierbei dann nicht so den großen Spielraum habe, die wie Eltern dieser Kinder, denn als Eltern kann man sich die Strafe ja noch mehr oder weniger selbst ausdenken und entscheiden, was man mit dem Kind nun macht oder nicht. Als Babysitter hat man diese Möglichkeit an sich aber nicht mehr, denn man muss sich an die Erziehungsmethoden der Eltern halten.
Tut man das nicht, dann sind die Eltern oftmals nicht unbedingt begeistert von den eigenen Tätigkeiten, sie sehen ihre Autorität in Frage gestellt und die Kinder neigen oftmals dann auch dazu, dass Verhalten etwas abzuändern, wenn sie einfach sehen, was man bei den Eltern darf oder nicht darf und wofür man beim Babysitter bestraft wird. Deswegen muss man in solchen Situationen schon darauf schauen, was die Eltern machen und das dann ähnlich handhaben.
Ich selbst habe meistens die Strafe des Fernseh- oder Spieleverbotes erlebt. Kinder die gerne irgendwelche regelmäßigen Sendungen im Fernsehen schauen oder es einfach gewohnt sind, sich Nachmittags für die eine oder andere Stunde vor den Fernseher zu setzen, durften das nach einem Fehlverhalten nicht mehr und mussten die Zeit dann anderweitig verbringen. Das ist ebenso mit Kindern die gerne irgendwelche Konsolenspiele spielen und so weiter.
Bei älteren Kindern war die häufigste Strafe meiner Beobachtung nach immer noch der Computerverbot, da diese Kinder eben auch viel Zeit vor dem Computer verbringen. Allein dies ist natürlich schon eine traurige Entwicklung, kann aber eben auch als Strafe ''ausgenutzt'' werden. Zu diesem Zwecke hatte dann zum Beispiel eine Familie nur Accounts der Eltern auf dem Computer, die Passwörter der Eltern mussten hier eingegeben werden, anders konnten sich die Kinder nicht einloggen.
Was ich daneben auch noch erlebt habe, ist das es den Kindern eben verboten wurde, sich mit Freunden zu treffen. Das sah entweder so aus, dass die Kinder eben einfach nicht gehen durften oder die Eltern weigerten sich das Kind zu bringen oder abzuholen. Daneben durften dann natürlich auch keine Freunde zu Besuch kommen. Das ganze versteht sich dann mehr oder weniger als Hausarrest, nur wird dieser Begriff heute kaum noch verwendet und bezieht sich meist nur auf einen oder wenige Tage.
Mein kleiner Cousin hat bei Fehlverhalten auch häufiger mal kein Taschengeld bekommen. Es gab im Monat einen festen Betrag an Taschengeld, den er bekam und wenn er sich innerhalb eines Monats daneben benahm, dann kam es vor, dass es eben schon mal kein Taschengeld gab und dass war dann natürlich auch etwas unangenehm, wenn man kein eigenes Einkommen hat.
Ich selbst neige gerne mal dazu, Kindern ''Arbeit'' als Strafe aufzugeben, einfach weil ich das für eine sehr sinnvolle Strafe halte. So muss mein kleiner Cousin, wenn er seinen Bruder geschlagen oder sich gezankt hat, abtrocknen helfen, den Tisch abräumen, Staubsaugen, Wäsche aufhängen und so weiter und so fort. So lernt er neben bei wenigstens noch was. Wenn er etwas dreckig macht, dann ist das Aufräumen hinterher eine Selbstverständlichkeit und keine Strafe.
Gerade gestern haben wir eine Strafe verhängt, nämlich die, dass unser jüngster Sohn eine Weile vom Familienleben ausgeschlossen wurde und er die Zeit in seinem Zimmer verbringen musste. Alleine. Denn zu einem friedlichen Miteinander war er irgendwie nicht in der Lage und bei Tätlichkeiten, in diesem Fall seinem Bruder gegenüber, hört dann der Spaß auf.
Also bekam er Zeit, sich über sein Verhalten Gedanken zu machen. Da er nicht gerne alleine in seinem Zimmer ist, außer, er möchte es selbst so, ist dies schon eine Strafe für ihn. Wenn er dann einsieht, dass es so nicht geht und er sich entschuldigt hat, kann er dann auch wieder bei allem dabei sein. Diese Art von Bestrafung wirkt bei ihm recht gut und ist auch die einzige Methode, die wir, zumindest in der jetzigen Phase, bei ihm anwenden.
Fernsehverbote würden nicht wirklich etwas bringen, da die Fernsehzeiten bei uns so gering sind und auch nicht an jedem Tag stattfinden. Wenn er also heute eine Strafe bekommen soll und erst in drei Tagen eine Fernsehzeit wäre, ist dann kein zeitlicher Zusammenhang mehr gegeben, den er verstehen würde.
Beim älteren Bruder handhaben wir es eigentlich genauso, wobei es da keinen Anlass zur Bestrafung gibt. Er ist eher der Typ, bei dem meistens die erste, spätestens aber die zweite Ermahnung hilft, sein Verhalten zu ändern.
Was uns auch wichtig dabei ist, dass nach einer Strafe dann auch die Sache als abgehakt betrachtet wird und alles wieder ganz normal ist. Keine bösen Blicke oder Worte, kein Beleidigt sein oder Nichtbeachten, sondern normaler Umgang miteinander, auch mit kuscheln oder knuddeln, zusammen etwas spielen oder unternehmen.
Schläge und/oder der oft erwähnte Klaps auf den Po sind absolut tabu.
Strafen sind so eine Sache. Ich finde es eigentlich am Besten, wenn man eher positive Anregungen bietet als Strafen, zumindest versuche ich das momentan, wobei es auch nicht immer fruchtet. So haben wir ein System, wo mein 6-jähriger immer, wenn der Tag okay war, einen Aufkleber auf einen Zettel kleben kann, es sind kleine Aufkleber, die man in vielen Läden mittlerweile kaufen kann, sog. Motivationssticker, die im Übrigen sehr preisgünstig sind.
Beim 10. Sticker gibt es dann eine Aktivität, die er sich weitgehend aussuchen kann, Schwimmen gehen ist es in unserem Fall. Es wirkt zwar keine Wunder und ich muss ihn auch öfters ermahnen, ob er seinen Sticker aufs Spiel setzen möchte, es gibt auch immer wieder Tage, wo er keinen kleben darf, aber ich denke, der Ansatz an sich ist okay.
Wenn er sich aber total danebenbenehmen würde über einen längeren Zeitraum hinweg, muss ich mich schon zurückhalten, keine Strafen zu verhängen, oft war das Fernsehverbot, wobei halt bei Strafen das Problem ist, dass die Kinder, wenn diese mal verhängt sind, dann denken "okay, jetzt hab ich morgen eh schon Fernsehverbot" und dann denken, dass es eh zu spät ist und erst recht Blödsinn machen. Und wochenlang Fernsehverbot ist ja auch etwas extrem, auch als Mama manchmal anstrengend, wenn Kids sich dann zwischendurch langweilen, da ich zugegeben schon manchmal genieße, wenn die Kids mal eine Weile vor dem TV sitzen und ich mal ein wenig den Haushalt machen kann, ohne, dass die beiden ständig herumspringen und sich zanken.
Wenn ich so auf die Erziehungszeit meines Sohnes zurück blicke muss ich sagen dass wir ohne Bestrafungen bei ihm ausgekommen sind. Ich leide nicht an Altersdemenz oder wohligem Vergessen, aber er war wohl ein artiges Kind. Ich kann mich aber erinnern dass es mal einen Klaps auf dem Po oder hinter die Ohren gab, aber das war wirklich so extrem selten dass es nicht erwähnenswert war, vielleicht zehnmal in 15 Jahren wenn es hoch kommt. Und nein, das hat in meinen Augen nichts mit Prügel zu tun. Der Klaps sollte nur mahnen und wurde nie so ausgeführt dass es weh tat. Es reichte wenn er über die Reaktion erschrak und dann zur Besinnung kam. Ich vermute einmal dass er ständig seine schlecht erzogenen Neffen vor Augen hatte und er sich von ihnen abheben wollte weil er nie irgendetwas Strafwürdiges angestellt hatte.
Etwas rabiater war ich in seinen Augen in seiner Kleinkindzeit so zwischen dem ersten und zweiten Lebensjahr. Er badete für sein Leben gerne und das auch ziemlich lange und ausgiebig. Irgendwie hat das warme Wasser öfters seine Darmtätigkeit wohl angeregt und er hat das Badewasser verschmutzt. Als Strafe habe ich ihn dann mittel-kalt abgeduscht und er brüllte immer wie am Spieß dabei. Ich sah das als notwendig an dass die Strafe auf dem Fuße folgte und er die Konsequenzen kennt. Ich würde das heute auch noch so machen, auf jeden Fall hat diese Aktion schnell bei ihm gefruchtet auch wenn er mir und besonders meiner Frau Leid dabei tat.
hooker hat geschrieben:Etwas rabiater war ich in seinen Augen in seiner Kleinkindzeit so zwischen dem ersten und zweiten Lebensjahr. Er badete für sein Leben gerne und das auch ziemlich lange und ausgiebig. Irgendwie hat das warme Wasser öfters seine Darmtätigkeit wohl angeregt und er hat das Badewasser verschmutzt. Als Strafe habe ich ihn dann mittel-kalt abgeduscht und er brüllte immer wie am Spieß dabei. Ich sah das als notwendig an dass die Strafe auf dem Fuße folgte und er die Konsequenzen kennt. Ich würde das heute auch noch so machen, auf jeden Fall hat diese Aktion schnell bei ihm gefruchtet auch wenn er mir und besonders meiner Frau Leid dabei tat.
Ich finde das schon sehr grenzwertig. Hättest du geschrieben zwischen 3 und 4 Jahren beispielsweise, könnte ich das ja noch nachvollziehen. Aber was hat das unkontrollierte Ausscheiden von Kot in der Badewanne im Alter zwischen einem und zwei Jahren denn mit "Rabiatheit" zu tun? Wie du selbst schreibst, hat das Wasser wohl die Darmtätigkeit angeregt, einem Kind da eine Absicht zu unterstellen finde ich schon daneben, und auch ein Kind dann abzuduschen, halte ich in dem Alter für übertrieben. Vermutlich lag es eher daran, dass das Kind seine Ausscheidungen später besser im Griff hatte, dass später nichts mehr passiert ist und nicht daran, dass die Strafmaßnahmen "gefruchtet" haben. Ohne dir zu nahe treten zu wollen, kann ich nicht nachvollziehen, wie man ein noch so kleines Kind für Ausscheidungen bestraft.
@hooker: Ich bin geschockt. Das ist ja noch schlimmer als wenn man einem Kind eine Ohrfeige gibt und das ist schon drastisch und schlimm. Aber das ist mehr als grenzwertig. Egal, wie alt das Kind ist. Wenn ich mir vorstelle, dass ein Kind das mitmachen muss, sorry, aber das ist schon schlimm.
Viele Eltern wissen einfach nicht mehr, wie sie sich bei den Kindern durchsetzen können. Ab einem gewissen Alter nehmen doch die Kinder die Eltern auch nicht mehr ernst, wenn sie immer wieder bestraft werden. So liest man doch auch schon in Internetforen, wie sich Kinder und Jugendliche vor Strafen drücken können, wie Internetverbot, Fernsehverbot usw. Ich kann mir vorstellen, dass es sehr schwer ist, sich da noch durchzusetzen. Aber mit Gewalt sollte man es nicht machen. Ich weiß, wie es ist, mit Gewalt erzogen zu werden.
@nettie, @diamante, das ist schon korrekt dass ihr eure Bedenken äußerst. Ich ordne es auch unter grenzwertig ein, denke aber das ein bisschen Wasser niemand schadet. Er war übrigens doch schon etwas älter, so zwischen zwei und drei Jahren. Er konnte alleine aus seine Kinderwanne krabbeln und auf den Topf oder die Toilette gehen. Ich hatte aber auch den Verdacht dass da die Faulheit mit eine Rolle spielen könnte und wollte das von Anfang an unterbinden. Mit Prügel ist das meines Erachtens aber überhaupt nicht zu vergleichen.
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