Betteln und Hausieren verboten, Schild anbringen?

vom 03.10.2012, 07:37 Uhr

Ist es euch auch schon einmal oder öfter passiert, dass ihr gerade seifenüberschäumt unter der Dusche standet, oder ein sonstiges Geschäft im Bad zu verrichten hattet, als es an der Haustüre klingelte und eines eurer Kinder die Tür öffnete, da es gerade einen Freund oder eine Freundin erwartete? Doch plötzlich stand dort an Stelle des erwarteten Besuchs ein Handelsvertreter der Telekommunikationsbranche, ein Kirchenvertreter, jemand vom Zirkus, der für seine Tiere um eine Spende fragte oder gar irgend ein Spendensammler für karitative Einrichtungen?

Gestern wollte ich das Haus verlassen und war ganz in Gedanken. Ich öffnete die Haustüre, machte einen Schritt nach vorne und stand Nase an Nase einem fremden Menschen gegenüber, der -allerdings nicht minder erschrocken- fragte, ob wir Altmetall abzugeben hätten!

Wenn ich darüber nachdenke, fallen mir noch einige ähnliche Beispiele aus den letzten Jahren ein, die mich doch eher verärgern, und ich überlege nun an meiner Haustüre ein Schild "Betteln und Hausieren verboten" anzubringen. Kennt ihr dieses Schild noch? Das Schild bzw. den Aufkleber "Werbung verboten" kennen wir alle. Aber "Betteln und Hausieren verboten"? Stammt es nicht eher aus einer früheren Zeit? Würdet ihr es auch einsetzen, um euch vor unerwünschten Türklinglern zu schützen?

» aunty » Beiträge: 52 » Talkpoints: 3,76 »



Ich denke, wie jeder kenne ich solche Bettler auch. Eine Zeit war das hier auch richtig schlimm und sie gaben sich bald die Klinke in die Hand. Oder ich hatte auch irgendwelche Vertreter vor der Tür. Nun habe ich eine Spiegelfolie an den Scheiben neben der Tür und schaue erst immer, wer dort steht und öffne dann teils schon nicht mehr. Eine Bettlerin hatte sogar schon einen Fuß in die Haustür gestellt und kam immer näher. Ich hab sie dann mit der Tür zurück gedrängt. Wenn dort nun jemand steht, der nach Bettler oder Vertreter aussieht, öffne ich nicht mehr.

Bei uns hat mal ein Schrotthändler vor dem Haus gestanden und immer laut "Hallo" gebrüllt. Wir haben darauf gar nicht reagiert, weil wir das so unverschämt fanden. Wenn jemand etwas möchte, haben wir eben eine Klingeln am Haus. Außerdem sind die Schrotthändler durch Musik oder Glocke ja schon von weitem zu hören.

Wenn es also überhand nehmen und mich stark stören würde, würde ich mir auch durchaus überlegen, so ein Schild an der Haustür anzubringen. Ist dann nur fraglich, ob es wirklich den gewünschten Erfolg hat. Eine Bekannte gab mir den Tipp, ein Schild an den Zaun zu machen, auf dem ein großer Hund zu sehen ist. Sie sagte, dass dies auch schon abschreckend wirken würde.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Stimmt, Hunde wirken extrem abschreckend. Früher kamen bei uns oft Hausierer vorbei, seit wir einen Hund haben plötzlich nicht mehr. Ich würde aber ohnehin nie die Tür öffnen, wenn ich nicht weiß, wer davor steht. Mit Kindern ist das natürlich schwieriger, die rennen wahrscheinlich gern einfach mal los, besonders wenn Besuch erwartet wird.

Probier es doch einfach mal mit dem Schild, schaden wird es ja zumindest nicht. Ich denke aber auch, dass ein Schild mit dem Schriftzug „Warnung vor dem Hund“ mehr bringen wird.

» nafti » Beiträge: 425 » Talkpoints: 13,52 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich kenne solche Schilder, wage den Erfolg aber zu bezweifeln, ich kann mir nicht vorstellen, dass sich viele von diesen Schildern abschrecken lassen. Aber probieren kann man es natürlich immer. Das Schild mit dem Hund würde ich dennoch für Erfolgs versprechender halten.

Meine Eltern haben und hatte immer Hunde und wir hatten selten Probleme mit Leute, die irgendwas haben wollten oder einem etwas verkaufen wollten. Und wenn doch mal jemand da war, musste man keine Sorge haben, dass jemand versuchte sich durchzusetzen oder unfreundlich wurde. Zumindest kam das eher selten vor, ohne dass wir den Hund je als Drohung eingesetzt haben oder auch nur einsetzen wollten.

» Zsadist » Beiträge: 67 » Talkpoints: 3,61 »



Ich habe auch schon einige solche Schilder gesehen, finde sie zwar witzig, allerdings wäre dies nichts für meine Tür. Da ich und mein Mann eh kaum zu Hause sind, können sie von mir aus klopfen oder klingeln bis sie schwarz werden. Wenn eh keiner da ist, kann keiner öffnen und meistens kommen solch Handelsvertreter ja eh in der Woche, wo wir arbeiten sind. Ansonsten habe ich kein Problem damit, solch Vertretern darauf hinzuweisen, dass ich kein Interesse habe.

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» alkalie1 » Beiträge: 5526 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Bei mir waren schon einmal Leute von den Maltesern oder Johannitern, die meinten, dass sie sammeln würden. Das habe ich zunächst nicht geglaubt, denn so eine Rettungsdienstweste kann sich ja jeder umhängen. Daher habe ich die ein wenig ausgefragt, ob sie denn nicht von Steuern finanziert werden oder durch die Leistungen der Krankenkasse etc. Die haben auch brav alle Fragen beantwortet. So richtig glauben kann es es aber dennoch nicht, dass ein Rettungsdienst betteln geht. Glücklicherweise habe ich die Leute aber nicht an meiner Wohnungstür getroffen, sondern im Fahrstuhl und als die fragen, ob ich nicht auch etwas geben wolle, habe ich das verneint. Ich glaube, es ging auch um irgendwelche Fördermitgliedschaften, da habe ich nicht so genau hingehört, weil ich die nur wieder loswerden wollte.

Auch hat mal eine junge Dame geklingelt, die irgendwelche Telefonverträge verkaufen wollte, gut, dass ich gar kein Telefon hatte. Normalerweise mache ich die Tür gar nicht erst auf, wenn ich niemanden erwarte und mit Besuchern habe ich die Vereinbarung, dass diese mich auf dem Handy anklingeln, wenn sie vor der Tür stehen. Das machen wir deswegen so, weil die Klingel in meiner Mietswohnung so laut ist, dass ich immer erschrecke, wenn die „Alarm schlägt“. Daher kommt es eigentlich nie zu einer direkten Konfrontation mit einem Hausierer und sollte irgendwann mal ein Staubsaugervertreter vor der Tür stehen, dann freue ich mich schon darauf, dem zu sagen, dass mich ein Fussel nicht stört, da das Kaninchen eh öfters auf den Fußboden macht.

Ich habe aber mal in meinem Nebenjob mit jemandem zusammengearbeitet, der vorher als Staubsaugervertreter tätig war und dann in „meiner“ Firma quer eingestiegen ist. Er wurde wohl deswegen eingestellt, da man dachte, dass solche Vertreter auch stressresitent sind, aber eigentlich haben wir ja nicht viel mit Vertreib zu tun und schon gar nicht mit Staubsaugern, sondern sind ein Beratungsunternehmen. Nun gut, ich muss sagen, dass ich denjenigen eigentlich ganz normal fand und dann später verwundet war, als ich erfuhr, was er vorher gemacht hat.

Das hatte mein Bild von solchen Vertretern schon etwas verändert, weil ich vorher immer dachte, dass Staubsaugervertreter lauter Irre ohne Moral und Wertevorstellungen sind. Ich habe immer gedacht, dass mit denen, die solche Jobs haben, etwas nicht ganz stimmen kann, aber der damalige Mitarbeiter war vielleicht etwas vertreterhaft übermäßig selbstsicher und ein kleiner Angeber, aber es war auch kein schlechter Mensch. Daher denke ich, dass die Leute eben manchmal einfach in solchen Stellen landen und es deswegen keine bösen Menschen sind, die andere gerne nerven. Und wenn man nun so ein Schild anbringt, dann sagt man ja damit indirekt „Du bist es nicht wert, hier klingeln zu dürfen“ und ich weiß nicht, ob das so gut ist.

Andererseits frage ich mich, ob sich ein Vertreter überhaupt als Hausierer versteht, d.h. ob sich so jemand dann von diesem Schild überhaupt angesprochen fühlen würde. Vielleicht betrachtet er sein Handeln gar nicht als Hausierern und klingelt dann trotzdem. Ich denke, die Methode, dass man dann einfach nicht öffnet und so tut als wäre man nicht da, ist schon besser, für beide Seiten.

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