Abitur - ein Kinderspiel im Gegensatz zum Studium?

vom 01.10.2012, 20:42 Uhr

Ich bin fast fertig mit meinem Informatik-Studium - ein Fach, das ich in der Schule nicht gehabt habe. Trotzdem muss ich sagen, dass die Aussage, dass das Studium viel schwerer ist als das Abitur zumindest bei mir nicht stimmt.

Ich habe mich in der Schule wirklich schwer getan. Mit den meisten Fächern kam ich einfach nicht klar und für mich waren das die schrecklichsten Jahre bis jetzt. So schlecht ist dann auch mein Abitur geworden. Es war nicht so, dass ich nichts gelernt habe, aber mir war das Pensum an Fächern ein zu viel. Man hatte jeden Tag 5-7 verschiedene Unterrichtsfächer, auf die man sich jeden Tag vorbereiten musste, weil man Angst hatte, dass man ausgefragt wird oder eine Ex schreibt. Mündlich hatte ich auch sehr schlechte Noten. Das ganze System erscheint mir bis heute als einfach nicht fair.

Das Studium ist, wenn man sch daran gewöhnt hat und keine Projekte oder Hausarbeiten zu erledigen hat, relativ entspannt. Man geht jeden Tag in die Vorlesungen, oder auch nicht, und muss keine Angst haben, dass man irgendwelche schwachsinnigen mündlichen Noten bekommt. Natürlich ist das Pensum an Stoff, welches zu lernen ist, um einiges größer. Ich habe schon Fächer gehabt, für den ich einen eigenen großen Leitzordner gebraucht habe - und das in einem Semester (ca. 3.5 Monate).

Aber das Lernen ist einfach nur eine Frage der Organisation. Zur Prüfungszeit wird es meistens richtig stressig und da habe ich auch schon viel gejammert, aber sonst muss ich sagen, dass ich ein schönes Leben habe. Ich hatte immer bis jetzt immer drei bis fünf Vorlesungen am Tag (im Moment noch weniger) und meistens freitags frei. Wenn man Projekte zu erledigen hat, bleibt man halt noch etwas länger in der Uni, aber ich empfinde das nicht als Einschränkung - schließlich ist es meistens etwas, das mir Spaß macht. Außerdem habe ich tolle Kommilitonen und ich kann danach noch mit ihnen etwas trinken gehen.

Ich kann auch sagen, dass ich meine Semesterferien meistens ganz für mich habe (bis auf ein paar Tage Blockveranstaltungen und eine Woche Praktikum). Allgemein habe ich aber zurzeit so viel Freizeit, dass ich teilweise nicht weiß, was ich damit machen soll. Zurzeit arbeite ich neben dem Studium noch ca. 25 - 30 Stunden in der Woche. Es ist halt wirklich nur eine Frage des Managements.

@Crispin: Ich finde, du solltest wenigstens ein Semester fertig studieren, bevor du sagst, dass das Studium so "anstrengend" ist. Nach dem ersten oder zweiten Semester hat man den Dreh raus und dann erscheint es einem nicht mehr so schwer. Ich finde, gute Noten in der Uni zu schreiben ist meist viel einfacher als in der Schule.

» Märie » Beiträge: 459 » Talkpoints: 15,45 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ein Studium ist sehr anspruchsvoll, aber man hat den klaren Vorteil, dass man sich mit den Sachen beschäftigt, die einen wirklich interessieren. In der Schule hat man dagegen alles und muss sich auch in Fächer rein knien, die man nicht mag.

Zwar gibt es im Studium auch immer Fächer, die man nicht ganz so genial findet, aber an sich hat man mehr Sachen, die man mag. Und ich finde, dass die Motivation dann deutlich ansteigt und man hat ein klares Ziel vor Augen.

Letztendlich geht man im Studium in speziellen Fächern mehr ins Detail und das ist natürlich anspruchsvoller, als in der Schule. Mir fällt es im Studium, aber deutlich leichter zu lernen. Das anspruchsvolle ist neben dem Stoff, dass man sich selbst organisieren muss und dass es zu den Prüfungen oft viel Stoff ist, den man lernen muss.

» Zsadist » Beiträge: 67 » Talkpoints: 3,61 »


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