Zweifelt noch jemand am Atomausstieg?

vom 19.02.2015, 14:24 Uhr

Nachdem es noch vor und nach Fukushima heftige Diskussionen um den geplanten Atomausstieg gab, hat sich das Thema anscheinend sehr stark beruhigt. Niemand scheint mehr an dieser auch in meinen Augen richtigen Maßnahme zu zweifeln.

Vielleicht liegt es auch an den augenblicklich so billigen Energiekosten oder einfach daran, dass nun niemand mehr etwas daran ändern will.

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich glaube schon, dass der Atmausstieg (leider) noch nicht in sicheren Tüchern ist. Denn es benutzen ja immer noch mehr als genug Leute Atomstrom: Die hiesigen Billigstromanbieter wie Yellow-Strom fahren komplett mit Restenergie aus den Atommeilern, und auch wenn die Bahn schon lange mit ihrer Ökostromkarte Werbung macht, nutzen die DB-Netze nach wie vor Atommeiler, denn die Umstellung ist teuer und es muss hierzu ein komplett neues Netz erschaffen werden. Und wie wir alle wissen, die Diskussion um Trassenverlegungen in Deutschland ist ja nicht gerade eine leicht zu führende.

» Kultur » Beiträge: 24 » Talkpoints: 10,69 »


Ich glaube ehrlich gesagt einfach nie daran, dass wir jemals aus dem Atomprogramm aussteigen werden. Wir müssen uns an dieser Stelle nichts vormachen, dass Atomkraft schädlich ist. Fukushima war für viele jedoch sozusagen das I-Tüpfel auf dem heißen Stein, aber was hat es gebracht? Viel Ärger um verständliche Dinge, aber am Ende doch wieder nichts.

Wenn Fukushima & Co nicht als Anreiz dafür stehen, dass man den Atomausstieg schnell über die Bühne bringen muss, dann ist uns einfach nicht mehr zu helfen. Was muss denn noch passieren? Im Ernst, ja Atomstrom & Co ist günstig. Zumindest im ersten Moment günstiger als die teure Anschaffung von Solarenergie, aber letzten Endes summiert sich nach Errichtung & Co das alles wieder und schon befinden wir uns auf einem besseren Stand.

Abgesehen davon ist die Solar- und Windenergie nicht nur auf die Dauer günstig, sondern schadet dem Klima nicht. Gleichzeitig klauen wir der Sonne nicht mehr Energie als zuvor, denn sie scheint ohnehin durchgehend und gibt die Energie genauso weiter wie zuvor. Doch das verstehen viele eben nicht.

Es heißt meist nur, Solarenergie oder alternative Energiequellen sind zunächst in der Anschaffung teuer. Das mag sein, aber wenn wir alle mitziehen dann sind sicher auch sogenannte Mengenrabatte, wenn Häuser & Co entsprechend gerüstet werden müssen, möglich. Doch das sieht kaum einer. Wie immer geht es nur um das liebe Geld.

Fukushima war auch nur der Tropfen auf einem heißen Stein und es wird noch öfters genau solche Vorfälle geben. Diese werden nicht selten in asiatischen Gebieten stattfinden, da sie von den Klimaveränderungen nachteilig betroffen sind, nahe am Meer erbaut haben, von regelmäßigen Naturkatastrophen heimgesucht werden und der Platz durch die Überbevölkerung schwindet. Genau diese Anzeichen sind dafür verantwortlich, dass die Reaktoren dort oben ständiger Gefahr ausgesetzt sind und auch bald wird es sicherlich wieder eine solche Meldung zu verzeichnen geben. Aber örtlich wird sich nie was ändern.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Dass Atomenergie so preiswert ist, hängt meines Erachtens damit zusammen, dass die Berechnung der Kosten recht geschönt ist. Wenn man die Kosten für die Beseitigung von Unfällen oder die Kosten für die Entsorgung da realistischer mit einberechnen würde, wäre der billige Preis längst Geschichte.

Ich denke, dass viele Leute nach wie vor nicht an der Atomenergie zweifeln. Auch wenn Japan eine hoch technisierte Nation ist, kann man sich die eigenen Meiler doch ganz einfach schön reden. Beispielsweise, dass mit den ortsüblichen Kontrollen so was nie passieren kann und wird. Aber was im Leben ist schon endgültig sicher? Und letztlich ist der Effekt von Fukushima was den Atomausstieg angeht nicht ganz so groß, wie erhofft. Selbst im Japan hat man ja anscheinend die Pläne zum Atomausstieg wieder in die Ablage P gelegt, was man so gehört hat.

Zudem darf man das geistige Klima in Deutschland nicht auf alle anderen Länder übertragen. Deutschland ist überdurchschnittlich atomkritisch. Wenn man zum Beispiel nach Frankreich blickt, da ist die durchschnittliche öffentliche Meinung wesentlich mehr pro Atomenergie orientiert als hier. Trotz Fukushima.

Diesbezüglich frage ich mich manchmal schon, was eigentlich im Internetzeitalter noch alles passieren muss, dass endlich global der Ausstieg eingeleitet wird. Denn eine Hackerangriff auf das Stromnetz oder einzelne Atomkraftwerke möchte ich mir einfach nicht vorstellen.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



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