Zweifel haben, ob Beruf das Richtige für einen ist?
Ich bin absolut glücklich und zufrieden mit meinem Beruf und kann es mir auch nicht vorstellen, in einer ganz anderen Branche zu arbeiten, die thematisch rein gar nichts mit meiner zu tun hat. Das einzige was ich mir noch gut vorstellen könne, wäre, an der Uni zu lehren, allerdings eben auch in dem Bereich, in dem ich studiert habe und nun auch arbeite.
Es gibt ja aber auch Menschen, die irgendwann ins Zweifeln geraten, ob der Beruf, den sie gewählt haben, das Richtige für sie ist. Bei manchen kommen diese Zweifel recht früh nach Berufseinstieg, bei manchen erst viel später, nachdem vielleicht auch etwas vorgefallen ist, was diese Zweifel begründet. Hattet ihr schon solche Zweifel gehabt? Was habt ihr daraufhin gemacht und was sollte man bei solchen Zweifeln am besten tun?
Ich finde diese Zweifel gar nicht so schlimm. Ich habe es mal bei einer Auszubildenden in einem Altenheim mitbekommen, wie diese gezweifelt hat, nachdem eine Person verstorben war. Das ist nun mal nicht für jeden etwas und sie hat es völlig aus der Bahn geworfen. Sie hat es dann noch eine Weile probiert, aber die Angst wieder einen toten Menschen zu sehen war einfach zu groß. Man muss ja auch mal bedenken, dass man in der Pflege einen Menschen sehr nahe kommt und dann auch eine Bindung aufbaut, das verkraftet nicht jeder so leicht. Dann die Ausbildung zu wechseln finde ich okay.
Außerdem hat man es heutzutage einfach nicht mehr so, dass man sein Leben lang in einem Betrieb und in einem Beruf arbeiten kann. Das ist nun mal leider so und dann muss man auch sehen was man bekommt. Wenn man beispielsweise etwas macht, was wegfällt, dann muss man sich auch etwas Neues suchen.
Ich hatte schon einen konkreten Berufswunsch, aber mit Kindern war das einfach richtig schlecht umzusetzen und daher habe ich mich für etwas anderes entschieden und damit bin ich auch glücklich, aber wenn das nicht mehr läuft probiere ich eben etwas anderes aus, das kann ja auch schön sein sich immer wieder neu zu entdecken.
Mein Beruf war ehrlich gesagt noch nie wirklich richtig für mich, bin aber aus verschiedenen persönlichen Gründen bislang trotzdem dabei geblieben. Dennoch beschäftigt mich der Gedanke fast jede Woche, und wenn ich finanziell weniger abhängig wäre, würde ich mich von dem Beruf befreien. Sicher werde ich nicht traurig sein, wenn ich in Rente gehen werde, weil ich dann endlich ausreichend Zeit für meine persönlichen Interessen haben werde (ich hoffe nur, dass meine Gesundheit bis dahin noch mitspielt).
Ich finde diese Zweifel absolut nicht schlimm und in der heutigen Zeit total normal. Man hat viel mehr Möglichkeiten sich weiter zu entwickeln oder gar komplett neu zu orientieren.
Wenn man merkt, dass einem der Beruf keinen Spaß macht, dann sollte man sich nach etwas anderem umschauen. Man verbringt auf Arbeit sehr viel Zeit und ohne ein wenig Spaß dabei kann dies belastet werden und sich sogar ins private übertragen.Manchmal ist es ja auch innerhalb der gleichen Firma möglich sich für eine andere Abteilung zu bewerben oder weiterzubilden um einen anderen Aufgabenbereich dazu zu bekommen.
Ich denke in der Zeit des großen Angebotes an Jobs und offenen Stellen steht jedem die Auswahl frei, egal welches Alter oder welche Ausbildung, die Möglichkeiten sind da und wenn man möchte sollte man diese nutzen.
Ich denke, das Leben ist zu kurz, um sich mit einem unglücklichen Job zu beschäftigen. Leider besitzen wir ein verzerrtes Werte und Weltsystem. Jetzt in der Krise wurde wieder einmal vor Augen geführt, dass Krankenschwester, Pfleger, Reinigungspersonal, Lehrer und Handwerker wichtiger sind, als irgendwelche Broker, Berater oder Priester, die allerdings weitaus mehr verdienen, aber zum Allgemeinwohl weniger beitragen.
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