Zwei Outfits einplanen, wenn man Dresscode nicht kennt?
Eine Freundin ist bald auf einen runden Geburtstag eingeladen und sie weiß nur, dass dieser etwas größer gefeiert wird. Allerdings weiß sie nicht so recht, was die Gäste anziehen werden und möchte nicht underdressed oder overdressed dort erscheinen. Wenn sie jemanden fragt, wird sie bestimmt wieder verschiedene Aussagen hören. Daher möchte sie sich nicht so gerne darauf verlassen, was eben gesagt wird. Es wurde schon mal gesagt, dass die Kleiderordnung eher locker gehalten ist und es waren dann doch alle sehr schick.
Daher hat meine Freundin sich nun ein schickeres Outfit zusammengestellt und will dieses dann einfach im Auto mitnehmen. Da die Fahrt etwas länger dauert, möchte sie da ein schickes aber legeres Outfit anziehen. Wenn dann alle auf der Feier doch schicker sind, will sie sich dort auf der Toilette schnell umziehen. Sie meint, dass sie damit durchaus auf der sicheren Seite wäre. Ich finde die Idee gar nicht so schlecht. Und würde es wahrscheinlich ebenso machen, wenn ich unsicher wäre, was ich eben tragen sollte.
Würdet ihr zwei Outfits einplanen, wenn ihr den Dresscode nicht kennt? Habt ihr das vielleicht ebenso schon gemacht? Oder meint ihr, dass es doch zu umständlich ist, noch ein anderes Outfit mitzunehmen und sich vor Ort noch irgendwo umzukleiden, wenn es nötig wäre?
Wenn der Gastgeber sich nicht dazu geäußert hat und nichts dazu auf der Einladung steht, dann gibt es nach meiner Definition gar keinen Dresscode. Ich kann ehrlich gesagt nicht verstehen, wie man so viel Wert auf die Meinung anderer legt und offensichtlich sein Selbstwertgefühl davon abhängig macht, was andere von einem denken könnten oder nicht denken könnten. Ich würde einfach das anziehen, was mir gefällt, egal ob die anderen es für overdressed oder underdressed empfinden.
Ich habe zum Beispiel eine Reihe schickerer Kleider im Schrank, die aber keine Abendkleider sind. Die trage ich durchaus auch mal im Alltag, wenn ich zu Besuch irgendwohin fahre oder Gäste empfange. Dann wirke ich eben ein wenig overdressed, na und? Ich trage meine Sachen lieber so oft ich Lust habe, als ewig auf eine Gelegenheit zu warten und dann enttäuscht feststellen zu müssen, dass sie nicht mehr passen oder nicht mehr gefallen. Das Leben ist zu kurz um sein Leben danach auszurichten, was andere denken könnten. Ich verstehe Menschen nicht, die immer auf biegen und brechen mit dem Strom schwimmen und Angst haben, ihr eigenes Ding durchzuziehen. Was ist das für ein Leben? Für mich hätte so ein Leben gar keine Lebensqualität, muss aber jeder selbst wissen.
Ich hätte mich also nur für ein einziges Outfit entschieden und hätte dann maximal eine Strickjacke mitgenommen, falls es abends kühler wird. Ich würde aber gar nicht einsehen, zwei oder mehr Outfits mitzunehmen. Das ist schließlich eine kleine Feier und keine Modenschau. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass viel mehr über eine Person gelästert wird, die ihr Outfit mehrmals wechselt als über eine Person, die overdressed oder underdressed ist. Wie gesagt, es gibt doch laut Gastgeber keinen Dresscode, warum sich also so viele Gedanken machen? Hat man nichts zu tun und damit zu viel Langeweile oder was?
Ich finde das völlig unnötig, wobei ich es allerdings verstehen kann wenn man nicht mit seinen schicken Sachen stundenlang im Auto sitzen möchte. Ich bin auch schon in Sneakers und T-Shirt zu einer Feier gefahren und habe mir dann am Ziel schnell Pumps und Seidentop angezogen. Wenn ich irgendwas knitteranfälliges tragen wollte würde ich das wohl auch erst am Ziel anziehen um nicht völlig zerknautscht vom langen sitzen auf der Feier zu erscheinen.
Aber generell finde ich es halt albern wenn man sich bei privaten Feiern groß den Kopf über einen möglichen Dresscode zerbricht. Wenn der Gastgeber nicht ausdrücklich einen Dresscode in der Einladung erwähnt sollte man doch davon ausgehen, dass Freunde oder Familie dich so akzeptieren, wie du an dem Tag gekleidet bist. Ich habe dir das glaube ich schon mal gesagt - wenn du dir selbst bei den Menschen, die dir eigentlich an nächsten stehen sollten, Gedanken machen musst, was sie über das "falsche" Outfit sagen könnten, wann kannst du dann überhaupt du selber sein?
Und davon abgesehen gibt es doch nun wirklich genug Optionen, die in einer legeren und in einer schicken Runde funktionieren. Ich habe zum Beispiel eine Reihe Sommerkleider, in denen ich von der Hochzeit bis zum Besuch in der Strandbar schon so ziemlich alles gemacht habe. Ich bin weder neben den anderen Hochzeitsgästen noch neben den anderen Barbesuchern aufgefallen. Wobei sich aber eh die Frage stellt, warum es immer schlecht sein muss wenn man mit seinem Outfit auffällt. Ist es so tragisch wenn ich ein Kleid trage und andere Leute in abgeschnittenen Jeansshorts auftauchen?
Ich würde in so einem Fall den Gastgeber nach dem Dresscode fragen, wenn ich mir einfach so extrem unsicher wäre. Ansonsten nehme ich aber auch an, dass es keinen Dresscode gibt, wenn bei der Einladung nichts dabei steht und auch nichts angemerkt wurde. Ich würde mich dann einfach etwas schicker anziehen, aber so, wie ich es im Alltag auch tragen würde. Je nach Wetter, kann das beispielsweise eine lange Hose in Kombination mit einer Bluse sein oder im Sommer auch mal ein Kleid.
Ich würde mich auf jeden Fall auf ein Outfit beschränken. Immerhin gibt es ja keinen Dresscode, so dass man gar nicht falsch angezogen sein kann. Und auch wenn andere eben schicker oder lockerer angezogen sein sollten, würde mir das nichts ausmachen. Immerhin sind im Alltag doch auch nicht alle gleich angezogen. Die einen rennen ständig mit Hemd herum, die anderen nur in Jogginghose. Da fühlt man sich doch aber auch nicht gleich schlecht, wenn man ein wenig anders gekleidet ist.
Sich auf der Toilette umzuziehen, fände ich dann doch etwas albern, zumal das ja dann auch auffällt, dass man sich umgezogen hat. Man stresst sich doch außerdem auch selbst, wenn man annimmt, dass das Outfit nicht passend sein könnte und man sich eventuell noch umziehen muss. So kann man doch gar nicht erst selbstbewusst sein, wenn man dauernd an sich zweifelt, was die Kleidung angeht.
Ich muss auch sagen, dass ich den Gastgeber fragen würde, wenn ich mir unsicher wäre. Denn die Meinung der anderen Gäste wäre mir nicht wirklich wichtig. Sicher kann man sich schickere Kleidung mitnehmen und sich auf der Toilette umziehen, aber wenn einen die anderen Gäste oder auch der Gastgeber vorher schon gesehen haben, dann fällt das doch auch auf, würde ich meinen.
Deswegen würde ich in so einem Fall, wenn ich auch vom Gastgeber die Aussage bekomme, dass es keinen Dresscode gibt, das anziehen, worin ich mich wohlfühle. In der Regel wähle ich dann Kleidung, die schon noch leger ist, aber etwas schicker als die Kleidung, die ich im Alltag trage. Darin fühle ich mich wohl und das finde ich bei so einer Feier wichtiger, als dass den anderen Gästen meine Kleidung gefällt.
Ich finde es schon komisch, wenn man alles vom Eindruck den man auf einen anderen Menschen machen könnte abhängig macht. Das zeugt nicht eben von einem gesunden Selbstbewusstsein in meinen Augen. Natürlich möchte man nicht unbedingt angestarrt werden, aber so lange man ein schickes und ordentliches Outfit an hat ist doch alles in Ordnung. Vor allem klingt es so als würde sie in dem einen Outfit ewig lange im Auto fahren, das ist doch auch bescheuert.
Ich würde mir an ihrer Stelle ein Zimmer nehmen, mich dort umziehen und auch frisch machen und dann etwas tragen, was schick ist, worin ich mich wohlfühle und was aber auch nicht zu sehr ins Auge sticht, wenn sie kein Selbstbewusstsein hat. Spontan würde mir da "das kleine Schwarze" einfallen. Das sollte ja eigentlich in jedem Kleiderschrank einer Frau vorhanden sein und entsprechende Schuhe wird man wohl auch noch finden, weswegen das Outfit eigentlich kein Problem sein muss.
Es wird ja keiner verlangen, dass man mit einer Abendrobe kommt und wenn man ein schickes Kleid trägt kann man da gar nicht so schief liegen. So ganz leger wird man da sicherlich auch nicht hingehen, aber letztendlich muss man sich nur selber schön finden und richtig angezogen finden. Ich würde mir da gar nicht so den Kopf machen, was andere Leute von mir denken könnten. Es gibt doch bei so einer Feier kein wirkliches Richtig und kein wirkliches Falsch. Overdressed gekleidet zu sein heißt ja auch auf der einen Seite das man Anstand hat und schicker umher zu laufen zeigt ja auch eine gewisse Form von Geschmack.
Dass man sich Gedanken über ein für sich und den Anlass entsprechendes Outfit macht, kann ich ja noch verstehen, aber nicht, dass man so unsicher ist und wirkt, als wäre man gerade erst neu in dieser Gesellschaft angekommen und hätte zudem den Gastgeber noch nie gesehen. Die Freundin wird die Leute doch kennen, also wird sie auch ungefähr den Rahmen der Veranstaltung und die Menschen, die daran teilnehmen einschätzen können.
Es wird sicher niemand in einem Landgasthof den achtzigsten Geburtstag der Großtante feiern und dort im langen Abendkleid mit Schleppe, Killer-Heels und Tiara aufschlagen. Vermutlich wird auch kaum jemand über dreißig in Boyfriend-Jeans und College-T-Shirt erscheinen. Meiner Erfahrung nach sehen die meisten durchschnittlichen Menschen auf solchen Festivitäten auch überall im Land relativ gleichförmig aus. Die Männer in Anzügen, mal etwas legerer, mal etwas nobler und die Frauen in Röcken, Kleidern oder langen Hosen mit passenden Tops und Blusen.
Mit einem schönen Kleid, in welchem man sich rundum wohl und schick fühlt, kann man doch gar nichts falsch machen. Warum sollte man also zwei verschiedene Outfits mitnehmen? Mich hätte jetzt auch interessiert, wie das schicke Outfit und das weniger schicke ausgesehen hätten.
Verbena hat geschrieben:Mich hätte jetzt auch interessiert, wie das schicke Outfit und das weniger schicke ausgesehen hätten.
Manche Menschen verstehen unter einem "schicken" Outfit, welches overdressed wirken könnte, grundsätzlich so etwas wie ein Kleid. Dabei spielt es keine Rolle, ob das Kleid besonders elegant aussieht oder casual ist. Es wird einfach das als festlich oder overdressed empfunden, was man so im Alltag nicht tragen würde und da ist jeder Mensch eben anders.
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