Zwei gleiche Kuscheltiere kaufen, falls eins verloren geht?

Als meine älteste Tochter ca. 4 Jahre alt war, haben wir auf einer Autofahrt ihr Lieblings- Kuscheltier verloren. Wir waren an einer Tankstelle und als wir am Ziel ankamen, konnten wir nur noch feststellen, dass ihr Kuscheltier (ein kleiner Affe) nicht mehr da war, auch nachdem wir das gesamte Auto auf den Kopf gestellt hatten.

Es folgten drei schlaflose Nächte, bis mein Mann dann den gleichen Affen nochmal in einem Spielwarengeschäft bekommen hat. Wir haben den Affen ein paarmal durch die Waschmaschine gejagt, damit er etwas älter aussah und dann unserer Tochter erzählt, dass der Affe mit der Post gekommen ist und ein anderes Kind ihn gefunden hat. Danach war die Welt wieder in Ordnung und sie hat auch geglaubt, dass es der alte Affe war.

Eine Freundin von mir hatte eine ähnliche Situation mit ihrem Sohn, wobei dieses Kuscheltier nicht wieder aufgetaucht ist. Es war richtig schlimm und ihr Sohn wusste noch zwei Jahre später, dass sein Teddy verloren gegangen ist und war immer noch traurig.

Bei Baby One im Babymarkt habe ich nun Stofftiere im Doppelpack gefunden, die extra so angeboten werden, damit man ein Kuscheltier in Reserve hat, falls eins verloren geht. Zuerst dachte ich, dass das totaler Quatsch ist aber im Endeffekt finde ich die Idee gar nicht so schlecht, wobei man natürlich im Vorfeld auch nicht weiß, welches Kuscheltier das Kind als Lieblings- Kuscheltier auswählt. Man kann ja auch nicht von Anfang an jedes Stofftier zweimal kaufen und den Verwandten sagen, dass sie Kuscheltiere bitte nur doppelt schenken sollen.

Habt ihr auch schon mal so eine Situation mit euren Kindern erlebt, dass ein Kuscheltier verloren gegangen ist? Was haltet ihr von der Idee, die Kuscheltiere von Vorne herein doppelt zu kaufen, damit man bei einem Verlust nicht das Problem hat, ohne Lieblingstier da zu stehen?

Bei unserem ersten Sohn haben wir zufällig genau das Kuscheltier geschenkt bekommen, welches wir selbst auch vor der Geburt gekauft hatten. Dies fanden wir erst doof, dann aber gut, weil ja so ein Kuscheltier doch mal in die Wäsche muss und so war dann gleich Ersatz parat. Ohne ging es nämlich eine ganze Zeit gar nicht. An die Möglichkeit, mal eins zu verlieren haben wir gar nicht gedacht.

Beim zweiten Sohn haben wir es dann von vorneherein so gemacht, dass wir zwei Kuscheltiere gekauft haben. Leider hat er dermaßen an dem Kuscheltier rumgesaugt, dass im Laufe der Zeit richtige Löcher im Kuscheltier waren. Da gab es dann schon leichte Probleme, wenn das Ersatz-Kuscheltier dran war. Als dann noch eines davon verloren ging, haben wir für viel Geld zwei weitere Ersatz-Kuscheltiere gekauft, die waren aber bei weitem nicht so verschlissen, wie die beiden ersten und wurden nicht richtig akzeptiert. Kurz nach dem Kauf tauchte das andere natürlich wieder auf.

Ab da war es dann so, dass stets ein abgenutztes Kuscheltier UND ein neues Kuscheltier gleichzeitig im Einsatz waren. Auch wenn die neuen nicht als Ersatz akzeptiert wurden, waren sie als zusätzliches Kuscheltier dann Pflicht.

Ich hätte auch nie gedacht, dass ein Kuscheltier so einen großen Stellenwert einnimmt. Heute würde ich aber auch wieder zu zwei Kuscheltieren tendieren. Es macht vieles einfacher.

Ich bin ein Freund von nachhaltigem Erziehen, deshalb käme ich nie auf die Idee, ein zweites Kuscheltier zu kaufen. Die Doppelpacks sind eigentlich für Mehrlinge gedacht, bei denen jedes Kind absolut alles auch so haben soll, wie das andere. Auch das wäre nichts für meine Vorstellungen. Es ist vorprogrammierter Streit unter den Kleinkindern, wo dann natürlich jeder das schönste (unbenutztere) Kuscheltier für sich beansprucht, und Mobbingvorlage für die älteren, dass das Kuscheltier des anderen hässlicher sei. Haben beide unterschiedliche, ist es argumentativ einfacher.

Nein, wenn ein Kuscheltier in die Waschmaschine muss, dann muss es in die Waschmaschine. "Buuuuääääääääh, ich will aber den Bäääär", gehört dann einen Tag dazu. Ist ja nicht schlimm. Ist ein Kuscheltier quasi zerstört, kommt es in den Müll. Eine Möglichkeit, in frühesten Jahren ein Gefühl für Leben und Tod zu entwickeln. Das Kuscheltier wird im Mülleimer beerdigt. "Buuuuäääääh... Der arme Bääääääär...", bis der Müll abgeholt wird, dann wird's weniger.


Und wenn ein Kuscheltier verlorengeht, geht es eben verloren. Dann ist es weg ... Wenn es tatsächlich gefunden und zugeschickt würde, ok... Freude übergroß. Ansonsten schafft die Trauer über ein verlorenes Tier Platz für die Beziehung zu einem neuen. Nein, doppelt gekauft wird hier nichts, auch wenn das Geld dafür da wäre.

Ich finde die Idee nicht wirklich gelungen, wenn ich ehrlich bin. Einerseits weiß man ja wirklich nicht, welches Stofftier nun zum Lieblingstier des Kindes wird und so muss man all die Stofftiere irgendwo lagern, wo das Kind sie nicht sieht, weil es ja nicht wissen darf, dass es die Tiere alle doppelt gibt, wenn mal eines verloren geht. Das finde ich alles logistisch schon etwas schwierig.

Außerdem ist es auch unfair dem Kind gegenüber, wenn man diesem etwas vorspielt, was nicht der Wahrheit entspricht. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich bei meinem Lieblingsstofftier einen Schwindel auch sofort erkannt hätte. Außerdem habe ich mein Lieblingsstofftier damals auf einer Kirmes gewonnen. Auch da wird es schwierig, an ein zweites Tier zu kommen, was genauso aussieht.

Ich habe als Kind nie eines meiner Kuscheltiere verloren, wobei ich aber schon immer sehr sorgsam mit meinen Sachen umgegangen bin. Meistens hatte ich aber auch eine Puppe mitsamt Puppenwagen dabei, wobei man das natürlich nicht so einfach verlieren kann. Das wäre natürlich sofort aufgefallen, zumal ich da immer jeweils sehr große Modele hatte, sowohl von Puppe, als auch von Puppenwagen.

Ein Kuscheltier doppelt zu kaufen, halte ich für eine mäßig gute Idee. Einerseits ist es ja praktisch, da das Kind und die Familie dann gleich Erleichterung hat, falls etwas abhanden kommt. Allerdings haben ja Kinder meistens sehr viel an Spielzeug, wobei man ja schlecht alles doppelt kaufen kann. Das wäre nicht nur Platzverschwendung, sondern auch sehr teuer.

Ich denke, dass ein Kind auch schlechte Erfahrung machen muss. Wenn etwas verloren geht, ist das natürlich blöd und traurig, aber es lernt dann daraus, dass es beim nächsten Mal besser auf seine Sachen aufpassen muss. Einem kann nicht nur Gutes im Leben widerfahren und auch einem Kind nicht, so dass es am besten schon früh lernt, dass es eben nicht alles bekommen kann, was es möchte.

Generell finde ich die Idee gar nicht so schlecht. Es ist natürlich super, wenn das Kind sein Lieblingskuscheltier verliert, dass die Eltern genau wissen, dass das nun nicht so schlimm ist, weil man damals zwei von diesen Kuscheltieren gekauft hat. Und man somit dem Kind das zweite Kuscheltier aushändigen kann.

Wobei ich sagen muss, dass die Kinder es schon merken, ob es sich um genau das Kuscheltier handelt, was sie verloren haben. Da muss man als Elternteil schon etwas nachhelfen und das Kuscheltier eben mehrmals hintereinander waschen. Damit das Kuscheltier etwas älter und gebraucht ausschaut und das Kind das Kuscheltier auch akzeptiert.

Aber diese Handhabung mit den Kuscheltieren klappt auch nicht immer. Es wird auch sicherlich Kinder geben, die merken, dass das Kuscheltier nicht das Kuscheltier ist, was sie verloren haben. Wenn da Kuscheltier irgendwo eine kleine Macke hatte, wissen die Kinder das ganz genau. Wobei die Eltern das nicht immer wissen und, dann sind die Kinder trotzdem traurig.

Vor allem kann man vorher nicht wissen, welches Stofftier nun das Lieblingsstofftier von dem Kind wird. Und es ist wirklich albern, allen Verwandten und Freunden zu sagen, dass sie nur noch Kuscheltiere im Doppelpack kaufen und verschenken dürfen. Und alle Kuscheltiere selber im Doppelpack zu kaufen ist natürlich eine enorme Geldausgabe und letztendlich hat man zwanzig oder mehr Kuscheltiere gehortet und niemand benötigt diese Kuscheltiere. Das ist ja auch nicht so schön.

Ich habe als Kind mein Kuscheltier in einer Arztpraxis vergessen. Das weiß ich heute immer noch und trauere dem Kuscheltier auch noch heute nach. Ich durfte mir dann zwar eines von meiner Cousine aussuchen, weil diese so viele hatte, aber das hat auch nicht geholfen, denn mein Tier war weg und ich wusste es.

Ich würde nun nicht unbedingt Kuscheltiere im Doppelpack kaufen, aber ich würde schauen, dass man vielleicht etwas kauft, was man noch mal nachkaufen kann und nicht unbedingt etwas nimmt, was nur eine Saison angesagt ist und danach aus den Regalen sortiert wird. Natürlich ist es wichtig auch zu lernen, dass man auch mal Dinge verlieren kann und deswegen aufpassen muss, aber so ein Kuscheltier ist für kleine Kinder schon wichtig und ein richtiger Freund.

Ich finde diese Idee super und ich habe es bei beiden Kindern umgesetzt. Bei meiner ersten Tochter hat mein Mann zu Ostern einen kleinen Hasen gekauft. Sie hat ihn geliebt und ich habe ihn dann leider bald mal darauf verloren. Oder sie ihn aus dem Kinderwagen geworfen. Auf alle Fälle haben wir uns auf den Weg gemacht und haben gleich noch so einen gekauft. Die Welt war wieder in Ordnung.

Vorsichtshalber haben wir dann aber noch welche gekauft und somit zwei Hasen in Reserve. Natürlich hat sie seit dem keinen einzigen mehr verloren aber ich finde es praktisch. Denn sie ist jetzt zwar sieben Jahre alt aber ohne ihren Hasi geht sie nicht ins Bett. Und somit kann ich immer ganz einfach den Hasen waschen weil es eh Ersatz gibt. Und dadurch dass ich sie immer abwechselnd gewaschen habe ist es ihr noch nie aufgefallen wenn er ausgetauscht wurde.

Dass gleiche habe ich nun bei meiner Kleinen gemacht. Ihren Löwi gibt es bei uns jetzt auch insgesamt fünf Mal. Sogar mit der angenähten Windel sie die so mag. Und ich bin echt froh darüber. Sie hat ihn schon oft angekotzt, zu Hause vergessen, ins Wasser geworfen und so weiter und so fort und da konnte ich immer einen frischen Löwi hergeben. Allerdings weiß sie das sie mehrere hat und das mit ihren knapp drei Jahren. Sie bringt mir nämlich hin und wieder ihren Löwi und meint „Waschen“ und „frischen Löwi“. So schlau sind unsere Kinder!

Ich hatte mir gar keine Gedanken darüber gemacht, als meine Tochter noch sehr klein war. Bis zu dem Tag als ich in der Baby-Zeitschrift der Apotheke einen Hilferuf las. Dort wurde ein kleiner blaugrauer Elefant mit Rassel vermisst. Und das war genau der, den ich bei Ikea zusammen mit einem Häschen aus der gleichen Kollektion gekauft hatte. Den kleinen Elefanten hatten wir erst einmal beiseite gelegt, das Häschen nutzte sie ständig. Ich überlegte nicht lange, schrieb einen kurzen Brief im Namen meiner Tochter und legte auch ein Foto von ihr dazu.

Ich packte dann ein Päckchen und gab es umgehend bei der Post auf. Nach einigen Tagen bekam ich dann Antwort von der dankbaren Mama. Sie schickte zum Dank noch ein hübsches Bilderbuch sowie ein Foto ihres nun wieder glücklichen kleinen Sohnes mit. Der Kleine hatte auf dem Foto sage und schreibe fünf kleine identische Elefanten im Arm und wirkte ziemlich glücklich. Über das nette Feedback hatte ich mich sehr gefreut. Am meisten aber freute ich mich, dass ich anderen Menschen so einfach helfen konnte. Das zählt für mich am aller meisten.

Das Problem hatten wir auch mal, dass der Leguan in der Kita geklaut worden ist und auch im Geschäft nicht mehr zu bekommen war, da es eine Sonderedition eines Schuhladens war. Entsprechend habe ich mich am Ende an den Hersteller gewandt, dieser hat uns dann noch einen zugeschickt und seither darf der Leguan auch nicht mehr das Haus verlassen sondern wartet im Kinderzimmer. Er weiß aber auch, dass das nicht das erste Kuscheltier ist, sondern er denkt, dass das ein Geschwisterchen vom ersten ist welches kam weil er so traurig war.

Mit anderen Kuscheltieren wurden wir von Anfang an überschüttet in Mengen. Das erste geliebte Nilpferd hatten wir am Ende 13 mal und am Ende fehlten davon gerade einmal 2 Stück, wovon sich auch eines im Auto beim aufräumen wieder gefunden hatte. Dennoch hat mein Sohn da den Unterschied immer bemerkt, da das erste und echte Nilpferd wesentlich heller war als alle anderen und wusste daher immer, welches das richtige ist auch wenn man alles auf einen Haufen geworfen hätte. Vormachen und mit waschen hat man daran nichts können.