Zustimmung zu Operation länger hinausschieben?

vom 01.08.2017, 07:37 Uhr

Eine Bekannte ist hingefallen und hat sich das Bein gebrochen. Beide Knochen sind gebrochen und zuerst hieß es, dass sie nicht operiert werden müsste. Allerdings hat sich nun nach 6 Wochen keine Verbesserung eingestellt und es wurden weitere Untersuchungen gemacht. Dabei stellte man fest, dass sie wohl einen Knochensplitter im Gewebe hat und einer der Knochen auch ein Loch hat. Der andere Knochen würde wohl von der Oberfläche her komisch aussehen und der Arzt hätte gemeint, dass dies wohl recht kompliziert würde.

Natürlich hat die Familie dann auch gefragt, wann denn die Operation statt finden würde. Aber dazu meinte meine Bekannte nur, dass sie dieser ja noch nicht mal zugestimmt hätte. Allerdings gibt es auch keine Alternative. Dies ist nun schon eine Woche her. Ich kann ja verstehen, dass sie große Angst hat, aber es gibt eben keine andere Lösung.

Könnt ihr nachvollziehen, dass man die Zustimmung zu einer Operation länger hinauszögert? Macht es das nicht alles noch schlimmer, als wenn man die so schnell wie möglich hinter sich bringt? Habt ihr die Entscheidung zu einer OP auch schon mal länger hinausgeschoben? Was waren die Gründe dafür?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich habe noch nie etwas lange vor mir her geschoben und maximal eine Nacht darüber geschlafen wenn es mich betroffen hatte. Denn gerade wenn es keine Alternative gibt, ich mich aufgeklärt und beraten fühle, warum sollte ich das in die Länge ziehen? Damit mache ich es nicht besser sondern ggf. noch schlimmer und das kann die Dame hier ebenfalls erreichen mit ihrem Getue.

So hier hat der Knochen ein Loch, damit schon eine Infektionsgefahr für den Knochen. Ist dieser infiziert und man kann nichts mehr machen, dann kommt am Ende das Bein auch ab. Der Splitter darin kann vom Körper als Fremdkörper betrachtet werden, weitere Verletzungen verursachen und auch hier kann es am Ende Bein ab heißen, wenn man hier einfach abwartet. Es ist unwahrscheinlich, dass sich das Fragment wieder einsetzt und alles so wird wie vorher und die Dame munter die Klink verlässt, wenn sie weiter sich so sträubt.

Aber im Endeffekt ist es ihre Sache, wenn es ihr besser gefällt hinterher mit Schmerzen, Infektionen oder auch einem Bein weniger zurecht zu kommen, dann soll sie nur machen. Für mich ist das hier nicht nur die Angst die eine Rolle spielt, sondern auch das wichtig machen und in einer Form wird sie diese Aufmerksamkeit auch schon genießen, wie alle sich nach ihr erkundigen und auf sie einreden, damit das ein Ende hat.

Bei meinem Sohn habe ich auch einige Tage überlegen müssen und abwägen, ob es sich lohnt mit seiner geplanten Operation an den Polypen. Da war es einfach eine 50:50 Chance, dass es wieder nach wächst wenn man es direkt macht innerhalb eines Jahres und dann erneut eine Op fällig wäre. Entsprechend da auch nichts akutes war habe ich am Ende abgewartet, abgesagt und bin mit dem HNO verlieben, dass wir das später machen wenn er älter ist. Ein Jahr später wurde das dann gemacht und es ist auch nichts mehr nachgewachsen, dass man so nur einmal operieren musste und nicht mehrmals weil man es zu früh gemacht hätte.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


Ich bin da völlig anders. Wenn ich weiß, dass es keine Alternativen gibt dann möchte ich das möglichst schnell hinter mich bringen und finde es eher unangenehm wenn ich dann gesagt bekomme, dass erst in ein oder zwei Wochen wieder ein Termin frei ist.

Es hat natürlich Vorteile, wenn man sich auf eine Operation vorbereiten kann und noch alles erledigen kann was man nach dem Klinikaufenthalt vielleicht erst mal nicht selber erledigen kann. Aber mir ist es trotzdem lieber wenn ich direkt am nächsten Tag einen Termin bekommen kann und dann nicht mehr viel Zeit habe über die Operation nachzudenken und mich verrückt zu machen.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



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