Zusehen wie Raubvogel Katze packt und nicht helfen?
Bekannte hatten diesen Sommer ihre Katze verloren. Die Katze war noch relativ jung, etwa ein Jahr alt und ziemlich leicht gebaut. Die Katze wurde eines Abends von einem Raubvogel angegriffen. Ein Nachbar hat beobachtet, wie der Vogel das Tier am Kopf gepackt hatte.
Die Katze setzte sich noch eine Weile zur Wehr, wurde aber schließlich durch die Klauen getötet und dann vom Vogel weggetragen. Der Nachbar wusste nicht, dass die Katze Bekannten gehörte, erst als diese nach ihr suchten, wurde ihm das klar. Als er ihnen von der Beobachtung erzählte, waren die Leute außer sich, weil er nicht versucht hat die Katze zu retten oder den Vogel zu verscheuchen, auch wenn er nicht gewusst hat, wem sie gehört.
Der Nachbar protestierte, dass die Raubvögel nun einmal auch ihre Jungen füttern müssen und da er nicht wusste, ob die Katze jemandem gehört, hat er nicht eingegriffen. Ob der Vogel nun eine Katze oder ein wildes Tier packt, nur weil viele Menschen Katzen als niedliches Haustier und nicht als Beutetier sehen, muss das noch lang nicht jeder so betrachten. Hätte er gewusst, dass die Katze zu direkten Nachbarn gehört, hätte er natürlich eingegriffen. Wenn aber die Katze Vogel jagt oder gar Nester plündert, scheint das ja auch okay zu sein.
Würdet ihr in jedem Fall eingreifen, wenn ihr seht, dass eine Katze zum Beutetier wird? Würdet ihr das davon abhängig machen, ob ihr wisst, wem die Katze gehört bzw. ob sie einen Besitzer hat? Ist es eine Art Doppelmoral, wenn einen der Gedanke an eine Katze als Beutetier entsetzt weil man sie generell als Haustier sieht und sich über ein anderes Beutetier nicht aufregen würde?
Ich denke, dies ist ein schweres Thema und richtig oder falsch gibt es nicht. Ich nehme an, wenn ich die Katze gekannt hätte und sie für mich ein Individuum gewesen wäre, hätte ich vielleicht versucht einzugreifen, wobei es ja fraglich ist, ob die Katze überhaupt noch eine Chance gehabt hätte oder nicht vielleicht auch da schon zu schwer verletzt gewesen wäre.
Bei den Raubvögeln bzw. Katzen und ihrer Beute ist es für mich wirklich eine Doppelmoral. Ich habe aktuell selbst einen Hund und früher hatte ich auch Katzen. Ich bin also Haustierbesitzer und liebe meine Vierbeiner abgöttisch. Aber ich finde auch wilde Raubvögel großartig und bin mir bewusst, dass sie ihr Futter nicht aus dem Supermarkt holen oder alle einen "Gönner" haben, der ihnen Dosenfutter hinstellt.
Und genauso habe ich meine Katzen geliebt, fand es aber nicht so toll, dass Katzen grundsätzlich auch Vögel und anderes Kleingetier töten, und hätte dies gerne irgendwie verhindert. Aber ich kann ja nicht alle einsperren. Ich denke, als Katzenbesitzer, der ich ja auch mal war, muss man einfach mit dem Bewusstsein leben, dass der Vierbeiner einen vorzeitigen Tod findet und nicht mehr wieder kommt. Wenn ich das nicht will, muss ich eine reine Wohnungskatze nehmen oder ein anderes Tier.
Der Tod durch einen Raubvogel oder eine Katze ist bestimmt nicht das, was ich einem Lebewesen wünsche, aber wenn wir freilebende Raubvögel in unserer Gesellschaft haben wollen und auch frei umherstreifende Katzen, müssen wir damit leben, dass diese beiden Tierarten auch andere Tiere töten - und manchmal eben auch sich gegenseitig.
Ein Raubvogel packt eine Beute mit den Klauen und beißt dann sofort in den Nacken und tötet das Tier. Er wird es nicht lebendig weg schleppen, weil es zu gefährlich für den Raubvogel ist. Der Nachbar hat keine Chance gehabt dem Tier zu helfen. Wenn ein Raubvogel ein Tier in den Klauen hat, lässt er so leicht nicht mehr los.
Das Hacken in den Nacken geht in sekundenschnelle und man kann dem Nachbarn keine Vorwürfe machen. Er wird ja auch nicht gleich daneben gestanden haben. Ein Raubvogel würde nämlich überhaupt nicht da seine Beute fangen, wo ein Mensch in der Nähe ist.
Mich wundert, dass er die Katze als Katze erkannt hat und dann auch noch den Nachbarn beschreiben konnte, dass diese dann sicher waren, dass es ihre Katze war. Mir kommt das schon ein wenig nach einem überlieferten Märchen vor.
Erkannt hatte er die Katze wie gesagt nicht, Diamante, zumindest aber gesehen, dass sie rot weiß ist. Wenn dann am später Nachbarn nach einer solchen Katze suchen, ist es wohl klar, dass es diese gewesen sein muss. Andere Leute meinten ebenfalls, dass die Katze vermutlich so oder so nicht mehr zu retten gewesen wäre, zwar hat sie noch eine Weile mit dem Pfoten nach dem Angreifer geschlagen, der Vogel hatte die Klauen aber schon im Genick vergraben. Wenn es die eigene Katze ist, hätte man es als Besitzer natürlich wohl trotzdem noch versucht und wäre auf die Szene zugelaufen anstatt sie zu beobachten.
Ich finde die Entscheidung schwierig und natürlich verstehe ich es auf der einen Seite, dass die Besitzer der Katze sauer waren, dass ihr nicht geholfen wurde. Aber ich denke auch, dass man dann nicht mehr groß helfen kann, wenn der Raubvogel die Katze erst hat. Dann wird man das Tier vermutlich nicht mehr retten können, auch wenn man es versucht.
Es ist klar, dass man das als Besitzer der Katze vielleicht noch versuchen würde, einfach reflexartig zu helfen und den Raubvogel zu vertreiben. Aber auf der anderen Seite ist es auch einfach der Lauf der Dinge und wenn die Katze draußen ist, wird sie von dem Raubvogel einfach als Beute betrachtet.
Ich habe auch schon eine Katze gesehen, die einen Vogel als Beute gerissen hat und der Raubvogel sieht eben die Katze als Beute. Ich würde in so einem Moment wohl auch nicht eingreifen, weil ich nicht denke, dass das etwas bringen würde. Zudem finde ich Raubvögel auch sehr spannend und finde schon, dass es Doppelmoral ist, wenn man die Katze nicht als Raubtier sieht, das Tier, das sie packt, dann aber schon.
Das ist aber wirklich schwer zu beantworten. Auf der einen Seite würde ich sagen, nein, da geht man nicht rein. Der Grund wäre ja, dass es der Lauf der Natur in vielen Situationen ist. Ich gehe ja auch in Afrika nicht dazwischen, wenn eine Löwin auf Jagd ist und sich ein Zebra nimmt, welches kleiner ist. Das ist leider der Lauf des Lebens, aber es ist manchmal schon brutal anzusehen, wenn man ein Tierliebhaber ist, wie ich und der jedem Tier nur das glückliche Leben wünschen würde.
Doch da ich selber Katzenbesitzern bin, wäre ich wohl in dem Fall auf jeden Fall dazwischen gegangen und zwar schnell. Ich möchte das einfach nicht ansehen und ich hätte auch im Hinterkopf, dass es vielleicht die Katze eines Kindes ist, die eben eine Freigängerkatze ist und das hätte ich nicht sehen wollen. Hinzu kommt, dass der Raubvogel auch wo anders seine Beute finden wird.
Ich wäre auch sofort mit der Katze zum Tierarzt und hätte alles checken lassen. Mit ansehen? Das könnte ich einfach nicht, auch wenn ich damit eben in der Gefahr gegangen wäre, selbst verletzt zu werden und eben in die Natur einzugreifen, aber das kann ich einfach nicht mit angucken, so doof es klingt, aber das geht nicht.
Ich behaupte aber, das es anders ist, als Löwe vs Zebra, weil ich eben Katzen als Haustiere habe. Ich glaube, dass man dann das ganz anders betrachtet nach dem Motto, dass könnte auch meine Katze sein usw. Man hat dann zu dem Tier ohne es zu kennen zumindest eine tierische Bindung, weil man ja selbst Katzen hat. Deswegen kann ich mir vorstellen, dass ich aus diesem Anlass da nicht einfach wegsehen kann und das so mitmachen würde.
Was war denn das für ein Raubvogel? Gibt es in der Gegend Adler? Die Raubvögel, die ich so aus der Natur kenne, greifen zwar manchmal während der Brutzeit Spaziergänger an (zu Recht, wie ich finde), aber eine Katze töten und wegtragen - Respekt, das Tier war fit wie ein Turnschuh. Normalerweise sind Bussarde und Co. mit einer großen Maus anscheinend schon gut beschäftigt.
Generell bin ich der Meinung, dass diese spezielle Katze wohl extrem Pech gehabt hat, aber ich würde mich generell nicht zwischen Raubtier und Beute schmeißen. Wildtiere machen eben ihr Tierding, und vielleicht hat der Flugdino die Katze ja für ein Karnickel gehalten oder was auch immer. Da hätte ich schließlich auch nicht eingegriffen.
Das Leben einer Freigängerkatze ist gefährlich, und die Wahrscheinlichkeit, von einem Auto erfasst zu werden, erheblich höher, als dass sie der einzige Steinadler in der Gegend an seine Jungen verfüttert. Deswegen sehe ich für Katzenhaltung, Raubvogel hin oder her, nur die zwei Alternativen: Man riskiert, dass das Tier vor der Zeit verschütt geht oder baut die Wohnung katzengerecht um. Oder eben keine Katze anschaffen.
Natürlich hängt das Herz der Besitzer an dem Tier, das kann ich schon verstehen, aber so ein Raubvogel ist nun mal nicht ohne und das wird auch keine Stunde gedauert haben, sondern ein paar Minuten. Ich denke ich hätte mich da auch nicht eingemischt, da ein Raubvogel ja durchaus auch auf Menschen losgehen kann und ich da einfach auch den Eigenschutz im Vordergrund sehen würde.
Es ist auch einfach die Natur und da mache ich auch durchaus einen Unterschied zwischen einer Freigänger Katze und einem Hund beispielsweise. Für den Hund bin ich draußen verantwortlich, der steht nicht in Eigenverantwortung und der ist ja auch an der Leine, eine Katze hingegen muss draußen ja immer alles alleine entscheiden und ist immer in Gefahr.
Ich denke man muss damit leben, dass die Natur das so geregelt hat und dem Nachbarn würde ich nun auch keine Vorwürfe machen, was hätte er denn auch schon machen können? So hat sich die Katze vielleicht nicht ganz so schlimm gequält, hätte er den Vogel aufgehalten, hätte das anders sein können, denn sie hätte ja dennoch Verletzungen gehabt.
Sollte sich der Nachbar wirklich mit einem Raubvogel, der auf Beutezug ist, anlegen? Der Vogel hätte den Nachbarn als unmittelbaren Konkurrenten um seine Beute angesehen. Ich wäre da kein Risiko eingegangen, selbst wenn ich wüsste wo die Katze hingehört. Ein Raubtier, egal ob Vogel oder Säugetier verteidigt seine Beute und man muss mit einem Angriff rechnen.
Wenn man so was von jemanden verlangt, der das nur aus der Ferne beobachtet hat, der hat keine Ahnung, wie gefährlich das werden kann. Was wäre denn gewesen, wenn die Katze vor ein Auto gerannt wäre. Sollte sich der Nachbar dann auch auf die Straße werfen, um das Auto zu bremsen?
Ich hätte da in jedem Fall eingegriffen und den Vogel verscheucht, egal, ob ich die Katze "kenne" oder nicht. Der Raubvogel kann ja auch irgendwas anderes essen, er muss ja keine Katze wegtragen. Eine Katze, die dann in der Familie vermisst wird. Vielleicht trauert die Familie nun wochenlang um das Kätzchen? Vielleicht gehörte zu der Familie ein Kind, dass es nicht so einfach verkraftet, was da passiert ist? Ich würde mich schon mit dem Vogel anlegen, da schnappt man sich schnell eine Stange oder irgendwas, womit man den vermöbeln kann. Man wird doch als Mensch mit einem Vogel klarkommen.
Wenn der Adler oder Falke stattdessen eine wilde Maus fängt oder ein wildes Tier, dann ist das etwas anderes. Da hast du keine trauernde Familie. Aber ein Haustier ist ja auch ein Familienmitglied für die Menschen und vielleicht hätte die Familie, wenn die Katze schon nicht zu retten gewesen wäre, diese zumindest im Garten beisetzen wollen oder die Urne aufbewahren wollen. Das geht nun alles nicht.
Auf der anderen Seite finde ich das leichtsinnig, dass man eine junge Katze draußen herumlaufen lässt. Ich sehe das ohnehin kritisch, Katzen raus zu lassen. Wie oft sieht man überfahrene Katzen auf der Straße? Das ist doch furchtbar. Und ich wöllte auch nicht, dass meine Katze Mäuse tötet. Ich bin dafür, dass man Haus- und Wildtiere wirklich trennt, damit es da nicht zu Komplikationen kommt und ich würde daher eine Katze nicht rauslassen, da passiert der Katze auch nichts.
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