Zusatzreferate am Ende des Schuljahres - fair oder unfair?

vom 20.07.2015, 08:56 Uhr

Wenn sich das Schuljahr dem Ende neigt, dann stehen einige Schüler ziemlich auf der Kippe. Sie stehen genau zwischen zwei Noten oder bekommen ein "mangelhaft" und müssen um die Versetzung bangen. Einige Lehrer bieten in solchen Fällen Zusatzreferate an, um den Schülern die Möglichkeit zu geben, sich noch auf die bessere Note zu verbessern.

Als Schüler habe ich so ein Zusatzreferat nie machen müssen bzw. nie machen wollen. Ich fand das auch immer ziemlich unfair, weil man schließlich ein komplettes Schuljahr Zeit hatte, für die Note zu arbeiten. Unfair war es vor allem auch den anderen Schülern gegenüber, deren Noten schon feststanden. Wie seht ihr das? Findet ihr solche Referate fair oder unfair? Habt ihr selbst schon mal so eins gemacht?

» GoroVI » Beiträge: 3187 » Talkpoints: 2,66 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich finde solche Referate grundsätzlich in Ordnung. Ob man ein Referat nun zu Beginn oder eben gegen Ende eines Schuljahres hält, ist doch vollkommen egal. Manchmal hat man auch einfach Pech und bekommt nie ein Referat vom Lehrer zugewiesen. In diesem Sinne finde ich das Angebot nur fair, aber natürlich muss die Notengebung genau so streng sein wie bei jedem anderen Schüler zuvor auch. Ich selber habe das Angebot nie annehmen müssen oder auch mal wollen.

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» Synchro » Beiträge: 1641 » Talkpoints: 0,13 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich musste das auch mal machen, da kippelte ich beispielsweise zwischen 1 und 2 und musste eine Art Vortrag halten, damit die Note entschieden werden kann. Ich fand das schon richtig so, denn da hatte ich nochmal die Chance mich zu verbessern.

Wenn jemand durchzufallen droht, finde ich, sollte man dem auch eine Chance geben. Ich meine, wenn er durchfällt, was passiert dann? Da muss er das Jahr wiederholen oder? Ich finde das eine zu grausame Strafe dafür, dass man in einem Fach mal zu wenig gemacht hat, sowas wirft einen doch total aus der Bahn.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich war einige Jahre lang ein typischer Kandidat für solche Zusatzreferate am Ende eines Schuljahres und fand das auch eigentlich nicht unfair gegenüber den anderen Schülern.

Dadurch, dass ich in der Schule extrem introvertiert war und eine mündliche Mitarbeit durch mich quasi gar nicht stattfand, war ich gerade in den hauptsächlich mündlichen Fächern immer jemand, dem ein "mangelhaft" oder sogar "ungenügend" drohte. Ohne Zusatzreferate hätte ich sicherlich niemals ein Abitur geschrieben.

Man kann natürlich die Meinung vertreten, dass es unfair ist, wenn jemand sich durch ein Referat vor dem Sitzenbleiben retten kann, andere aber mit ihrer bereits feststehenden Note leben müssen. Bei denen steht aber dann in der Regel auch nicht die Versetzung und die ganze Zukunft auf dem Spiel, deswegen finde ich es völlig okay, wenn ein Lehrer so ein Referat nur den gefährdeten Schülern oder den Wackelkandidaten anbietet.

Sicherlich hätte ich mich damals auch mündlich am Unterricht beteiligen können, wie es die meisten anderen Schüler auch gemacht haben. Nun war ich aber jemand, der sich überhaupt nicht wohlfühlte und konzentrieren konnte im Unterricht. Spontane Äußerungen haben mich so überfordert, dass ich keinen Ton mehr rausbekam. Beim Referat konnte ich mich dann vorbereiten und hatte das Problem der spontanen Äußerungen nicht mehr.

Das wussten die Lehrer auch, deswegen haben sie mir mit den Referaten gute Chancen eingeräumt, trotz meiner "Einschränkungen" die Schule erfolgreich zu absolvieren. Unfair fände ich es, wenn man damit Faulpelze unterstützt, die aus lauter Faulheit oder wegen vielen Schwänzens auf so ein Referat spekulieren, um sich durchzumogeln.

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» CCB86 » Beiträge: 2025 » Talkpoints: 2,88 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich würde so etwas nur dann als extrem unfair empfinden, wenn es dabei um Schüler geht, die faul sind und nur stören und nichts lernen wollen. Davon gibt es ja in jeder Klasse ein oder zwei Exemplare. Aber nur weil jemand schüchtern ist und sich nicht unbedingt traut, etwas zu sagen hat er doch dennoch eine Chance verdient.

Ich beispielsweise war in der Schule auch immer sehr still und schüchtern. Das hat sich erst in der Oberstufe geändert, wo ich in manchen Fächern den Lehrer sogar unterbrochen habe ohne mich zu melden. Ich habe einfach so geredet, wie mir der Schnabel gewachsen war und niemand hatte damit ein Problem. Aber das war ein Lernprozess, in der Mittelstufe war das noch ganz anders.

In der Mittelstufe habe ich zwar Referate gehasst, aber sie waren besser als sich jede Stunde zu melden fand ich. Ich hatte sogar eine Lehrerin, die mir mündlich eine 5 oder so gegeben hat, weil ich so still war und sie meinte zu mir, dass ich mich mindestens 2 Mal in der Stunde zu Wort melden müsste um meine mündliche Note zu verbessern. Ich hatte jedoch sehr oft Probleme, diese zwei Mal überhaupt voll zu kriegen.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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