Zurücklehnen, wenn man alle seine Lebensziele erreicht hat?

vom 04.06.2020, 12:56 Uhr

Ich habe noch einige Lebensziele, die ich im Laufe meines Lebens noch erreichen will. Womöglich werde ich auch nicht alles davon schaffen, was nun aber auch nicht so schlimm ist, da es für mich da teilweise auch mehrere Optionen gibt.

Jedenfalls habe ich nun schon von einigen Menschen gehört, die alle ihre Lebensziele irgendwann erreicht haben, also beispielsweise Karriere gemacht und nun einen tollen Job haben, ein Haus, Kinder, viele Fernreisen, ein tolles Auto und so weiter, die sich dann aber einfach innerlich leer fühlen. Sie haben dann nichts mehr, worauf sie noch hinarbeiten können und fühlen sich deprimiert. Anstatt sich entspannt zurückzulegen und ihr Leben zu genießen, suchen sie nach neuen Herausforderungen. Ging es euch auch schon so? Was kann man denn in solchen Fällen tun?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Hm, ich denke, dass ich vor diesem Problem sicher nie stehen werde, da ich zu viele mir reizvoll erscheinende Lebensziele habe, sodass sie mir sicher bis zum Lebensende nicht ausgehen werden. Wobei mich ausgerechnet einige der genannten Ziele bislang ohnehin nicht gereizt haben (ich habe mich nie für Autos interessiert und sogar eine große Immobilie stand bisher nicht vorrangig auf der Liste meiner Lebensziele). Bei mir würden sich eher andere Ziele finden, wie Schreiben eines eigenen Buches oder Theaterstücks, eine eigene Ausstellung mit Fotografien, Inszenieren eines Theaterstücks, Lernen und möglichst gutes Beherrschen diverser Sprachen, Drehen eines Dokumentarfilms, etc. Da gibt es so viele Themen, sodass ich immer etwas finden werde, das mich motiviert und begeistert.

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» lascar » Beiträge: 4482 » Talkpoints: 792,20 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Ich kann mir absolut nicht vorstellen, mich "zurückzulehnen", weil ich den ganzen spießbürgerlichen Mist endlich auf die Reihe bekommen habe. Das Leben ist schließlich kein Kinofilm, sondern es kann jederzeit durcheinandergewirbelt werden, sei es durch Krankheit, finanzielle Katastrophen oder im positiven Sinne, wenn jemand den ganzen Kram hinschmeißt und endlich das tut, was er wirklich will, und nicht, was alle anderen auch tun.

Wenn ich so darüber nachdenke, finde ich es auch reichlich naiv, davon auszugehen, dass es außer den Lebenszielen Karriere, Kinder, Haus, Auto, Fernreisen nichts gibt, nach dem es sich zu streben lohnt. Das wäre ein trauriges Dasein für mich. Wo sind da die interessanten Erfahrungen und Entwicklungen, die Fähigkeiten und Erlebnisse, die alten Freuden und neuen Horizonte?

Für mich klingen diese Lebensziele nur wie ein dröger Vorlauf, bis meine Reste in den vorschriftsmäßigen zwei Metern Tiefe (gemessen ab Unterkante des Sarges) zum Liegen kommen. Da kann ich schon verstehen, dass man sich hinterher "innerlich leer" fühlt. Schließlich hat man auf diese Art den Inbegriff eines fremdbestimmten Lebens gefühlt und nur stupide die Punkte einer gut bürgerlichen Standard-Biografie abgehakt. Was gibt es da zu genießen?

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Ich bin ein Mensch, der das Leben zu genießen weiß. Trübselig in der Ecke sitzen ist einfach nicht so mein Ding. Daher wird es auch immer weitere Ziele in meinem Leben geben, auch wenn ich für mich gesehen schon recht viel erreicht habe und glücklich bin. Dennoch würde ich ungern den Rest meines Lebens auf dem Sofa verbringen und nichts tun, ich will aktiv sein, die Welt sehen und daher kann ich nicht verstehen, wie man irgendwann alles erreicht haben kann, denn man sollte immer nach mehr streben, man hat ja nur das eine Leben.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



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