Zum Wasser abdrehen jedes Mal in den Keller gehen müssen?

vom 18.05.2015, 20:06 Uhr

Eine Bekannte von mir hat in ihrer Wohnung einen kaputten Spülkasten. Dieser erkennt irgendwie nicht mehr, dass genug Wasser in dem Spülkasten ist und so läuft immer weiter etwas nach. Ein Teil davon kommt in der Toilette durch den Notablass wieder raus, was weniger schlimm ist, ein kleiner Teil aber läuft über den Rand des Spülkastens auf den Boden im Badezimmer.

Wenn sie Duschen, Abwaschen oder auf Toilette gehen will, muss sie das Wasser jedes Mal wieder andrehen und der Hahn dazu liegt nicht in ihrer Wohnung, sondern im Keller. Das Problem dabei ist, dass sie natürlich auch mal nachts auf Toilette möchte und da es anfängt zu riechen, wenn Urin über die Nacht in der Toilette steht, muss sie dafür jedes mal wieder in den Keller. Sie geht runter um das Wasser anzudrehen, geht auf Toilette und noch mal runter um es wieder abzudrehen.

Leider wird es noch an die zwei Wochen dauern, bis der neue Spülkasten installiert wird. Wie findet ihr die aktuelle Situation meiner Bekannten? Ist das in Ordnung, dass man solche Einschränkungen auf sich nehmen muss? Würdet ihr nachts in den Keller eures Hauses gehen, wenn ihr dringend auf Toilette müsstet, um das Wasser anzudrehen? Wie würdet ihr euch morgens fühlen, wenn ihr noch in Schlafanzug in den Keller gehen müsstet, damit ihr Duschen könntet?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Bei einer Wohnung in einem Haus mit mehreren Parteien finde ich es höchst ungewöhnlich, dass kein Absperrhahn in der Wohnung ist. Das muss schon ein verdammt einfacher und unrenovierter Altbau sein.

Wenn diese Bekannte das so lange hin nehmen muss, würde ich überlegen, die Miete zu mindern. Denn welchen Grund soll es denn bitte haben, dass der Tausch oder die Reparatur des Spülkastens so lange dauert? Wie das genau geht und ob das in diesem Fall zulässig ist, was ich vermute, sollte sie aber vorher unbedingt an kompetenter Stelle erfragen.

Ich persönlich hätte schon längst den Spülkasten auf gemacht und nachgesehen, wo das Problem ist. Manchmal ist die Mechanik einfach verkalkt, vor allem bei und mit dem harten Wasser passiert das oft. Oder vielleicht hat sich ein Fremdkörper wie ein Sandkorn irgendwo eingeklemmt oder eine Feder ausgehängt. Bei manchen Spülkästen kann man auch einstellen, bei welcher Füllstandhöhe der Kasten aufhört, sich zu füllen. Ich würde mal probieren, ob man die Füllhöhe die als Soll vorgegeben ist, reduzieren kann.

Wenn der Kasten nicht zu retten ist, würde ich einfach aus dem Baumarkt einen passenden Stopfen holen, den ich am Ende des Zulaufschlauchs des Spülkastens anbringe. Zur Sicherheit noch einen Eimer unter die provisorische Stelle anbringen, der notfalls Tropfwasser auffängt oder ein Rohr, dass das Tropfwasser, falls vorhanden, in die Toilette leitet. Aber bei sachgerechter Anbringung mit Dichtung tropft da normalerweise nichts.

Dann geht der Spülkasten zwar gar nicht mehr, aber mit einem einfachen Putzwassereimer kann man dann auf altmodische Art die Toilette spülen. Den Eimer füllt man dann halt in der Dusche wieder auf. Und man muss nicht vor jeder Wasserbenutzung in den Keller laufen. Das wäre meine Methode der Wahl, wenn der Vermieter so lange braucht.

Und für ein paar Tage ist das alle Mal besser, als ständig austretendes Wasser. Es geht ja nicht nur um die Gerüche, sondern auch darum, dass das Wasser, das ständig überläuft auch das Gebäude schädigen kann und letztlich die Luftfeuchtigkeit in einem nicht vorgesehenen Maße erhöht, was je nach Gebäude auch Schimmelbildung begünstigen kann oder das Bauwerk noch stärker beschädigt.

Wenn man das selbst nicht schafft, obwohl die handwerklichen Anforderungen da wirklich tief liegen, kann man zur Not noch einen versierten Heimwerker um Hilfe fragen.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


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