Zum Verreisen gern auch mal den Nachtzug nehmen?
Nachtzüge werden in Europa wohl neuerdings öfter benutzt und geht es nach den Betreibern, sollen diese eine wahre Renaissance erleben. Man wirbt damit, dass diese doch viel klimafreundlicher seien und außerdem hätte man in den Schlafabteilen, eine doch wesentliche geringere Corona-Ansteckungsgefahr. Habt ihr schon die Nachtzüge für euch entdeckt oder wären diese eine Option für euch, anstatt das Flugzeug oder das Auto zu nehmen?
Ich bin vor langer Zeit einige Male mit dem Nachtzug gefahren. Damals war das sehr unbequem. Mich haben auch die fremden Leute gestört, die mit im Abteil waren. Insgesamt war es sehr eng. Einmal habe ich ganz oben gelegen und konnte gar nicht schlafen, weil ich immer Angst hatte herunterzufallen. Liegewagen fand ich bequemer.
Aber vielleicht hat sich der Komfort ja mittlerweile geändert und man hat mehr Platz. Meine Erfahrungen diesbezüglich sind immerhin ein paar Jahrzehnte alt. Wegen Corona sehe ich keinen Unterschied zum normalen Wagen. Es ist doch dieselbe Lüftung. Ich glaube nicht, dass man in den modernen Schlafwagen die Fenster öffnen kann. Falls doch, wäre das tatsächlich weniger riskant.
Früher bin ich häufig mit Nachtzügen gefahren. Auch meine Fahrten nach Berlin habe ich in den frühen Neunzigerjahren mit Nachtzügen gemacht, weil man damals noch nicht wie heute in vier bis fünf Stunden von München aus dorthin kam. Richtig angenehm habe ich es aber nie gefunden. Zum einen konnte ich meistens nicht gut schlafen wegen der Geräusche, der oft ruckenden Bewegungen des Zugs und wegen der anderen Leute im Abteil. Zum anderen fand ich es unangenehm, ungewaschen und ungeduscht am frühen Morgen an einem fremden Bahnhof anzukommen.
Zwar fahre ich nach wie vor sehr gerne mit Zügen, aber lieber nehme ich Tagzüge, gegebenenfalls einen Zug am Tagesrand, also frühmorgens oder spätabends. Und wenn die Fahrt zu lange dauert, dann mache ich gern eine Zwischenübernachtung, sofern ich genügend Zeit habe.
Von meinem Bahnhof aus gibt es soweit ich weiß nur zwei Nachtverbindungen. Einmal nach Hamburg und einmal nach Berlin. Beides sind schon Ziele, die ich hin und wieder mal besuche, aber bisher hat es sich nicht ergeben, dass ich dort über Nacht hin fahren wollte.
Wir sind vor zwei Jahren mal mit einem Nachtzug in den Winterurlaub gefahren, aber nicht mit der Deutschen Bahn. Wir sind damals in Basel in einen Zug der Schweizer Bundesbahn umgestiegen. Das hat auf jeden Fall Spaß gemacht und eine Zugfahrt durch die Winterlandschaft ist eh etwas ganz Besonderes, aber wenn man ein Abteil mit Privatsphäre will und was vernünftiges zum Frühstück ist das schon eine eher teure Art zu reisen.
Fand ich nicht schlimm, weil ich es als Teil des Urlaubs betrachtet habe anstatt nur als Möglichkeit an den Urlaubsort zu kommen, aber so was macht man eben einmal weil man es mal erleben möchte und nicht jedes Jahr.
Das war schon etwas über das ich nachgedacht habe. Mein Sohn liebt Züge und da wäre das Schlafen in einem Zug sicherlich eine schöne Sache für ihn. Was mich daran aber abschreckt ist der Schlaf der anderen Personen, damit meine ich meine Tochter, mich und meinen Mann. Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir da wirklich gut schlafen könnten, da wir es alle drei sehr ruhig und meine Tochter und ich auch dunkel brauchen. Eine interessante Art von A nach B zu kommen ist es aber auf jeden Fall und in ein paar Jahren, falls mein Sohn es immer noch mag mit dem Zug zu fahren, würde ich dies auch machen.
Nachtzugreisen sind bei mir zumindest schon vage geplant. Rom, Paris, Venedig, Mailand, Amsterdam und noch ein paar Ziele sind von uns aus objektiv gesehen kein großes Ding. Wir müssen auch keine Kinder und Tiere transportieren, ich habe eine Menge Erfahrung mit öffentlichen Verkehrsmitteln, auch außerhalb Deutschlands und gerade auf derart kurzen Strecken ist Fliegen für uns komplett indiskutabel geworden. Zumal wir beide die Sardinenbüchsen und das Gewese am Flughafen aufrichtig hassen.
Aus dem Interrail-Alter sind wir dennoch schon ziemlich raus, wo es vor allem um den Preis ging und man auch nach einer quasi durchwachten Nacht noch halbwegs zu gebrauchen war. Deswegen würde ich in jedem Fall ein Privatabteil mit Waschgelegenheit buchen und den Aufpreis eben in Kauf nehmen. Ich sehe es auch eher als Abenteuer und Teil der Urlaubsreise an und selbst wenn ich nicht perfekt schlafe, wäre es doch sehr viel interessanter als sich in besagte fliegende Sardinenbüchse zu quetschen und zwei Stunden später aufs Rollfeld zu purzeln, während das Hirn noch in der Heimat ist.
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