Zum ersten Frauenarzttermin Begleitung mitnehmen?
Ich war bei dem ersten Frauenarzttermin meiner Tochter mit dabei. Sie wollte es auch so. Sie wurde aber noch nicht untersucht, weil sie noch nie mit einem Jungen sexuellen Kontakt hatte. Sie war noch sehr jung und es ging um die Schmerzen bei der Periode. Sie bekam dann ein Mittel verschrieben und es war im Prinzip für sie der erste Kontakt um Vertrauen zu dem Arzt zu fassen. Ich wollte sie auch nicht alleine lassen, wo sie auch wollte, dass ich mit komme. Denn ich kannte den Arzt ja schon.
Ich kenne aber auch Mütter, die ihre 13-jährigen Mädchen oder sogar jüngeren Mädchen alleine dahin gehen lassen, weil sie sich selbst unwohl bei einem Frauenarzt fühlen. Ich bin damals auch alleine gegangen, war aber auch schon älter. Zur damaligen Zeit wäre es absolut unmöglich gewesen, wenn ich mit 13 oder früher zum Frauenarzt gewollt hätte. Meine Mutter wäre da wohl auch nicht mit gegangen.
Wart ihr alleine beim ersten Frauenarzttermin? Wolltet ihr das so? Habt ihr eure Mädchen zum ersten Termin begleitet? ich wäre niemals mit ins Untersuchungszimmer gegangen. Aber meine Tochter hatte so mehr Sicherheit, wo sie wusste, dass ich da bin. Wie habt ihr es gehalten und wie werdet ihr es bei euren Kindern halten?
Also ich finde es immer wichtig, dass man auf die Meinung seiner Tochter Rücksicht nimmt. Ich bin am Anfang auch mitgegangen. Dann kam meine Tochter zu mir und meinte sie geht jetzt lieber alleine. Da war sie aber schon 15 Jahre dann.
Ich bin alleine gegangen, als ich mit fünfzehn die Menstruationsbeschwerden zusammen mit Migräne einfach unerträglich fand. Ich wollte alleine gehen und hatte keinerlei Bedenken. Meine Mutter hätte sich natürlich frei genommen und mich begleitet. Ihr Chef hätte auch ohne Zögern zugestimmt. Aber mich hätte das sehr gestört. Ich denke, da sollte man sich einfach nach den Wünschen der Tochter richten.
Ich bin das erste Mal auch alleine beim Frauenarzt gewesen. Nie im Leben hätte ich meine Mutter mitnehmen wollen, aber in der Pubertät hat man wohl damit auch seine Probleme. Wen die Tochter das gerne möchte, sollte man als Mutter über den eigenen Schatten springen, auch wenn man selbst nicht gerne dorthin geht. Schließlich geht es in diesem Fall nicht um einen selbst.
Ich war bei meinem ersten Frauenarzttermin schon fast 18, und es ist auch schon eine Weile her. Aber zu der Zeit waren weder bei mir noch bei irgendeiner meiner Freundinnen die Mutter oder wer auch immer als Begleitung dabei. Wie gesagt, wir waren keine 12 mehr und ich hatte mir damals schon gedacht: Wer Sex haben will, sollte sich schon alleine zum Frauenarzt trauen. Es ging auch nur ganz banal um die Pille.
Glücklicherweise hatte ich nie nennenswerte Menstruationsprobleme, weswegen ich nicht schon früher zum Frauenarzt musste. In noch jüngeren Jahren wäre meine Mutter bestimmt mitgekommen, so wie sie auch beim Zahnarzt zumindest im Wartezimmer sitzen musste, als ich noch jung war. Ich bin nämlich kein Held, was Ärzte angeht. Aber wie gesagt, das Thema Sex wollte ich nicht unbedingt besprechen, während Mama mir die Hand hält.
Bei meiner eigenen Tochter würde ich es wohl genauso halten. Bis zu einem gewissen Alter, welches bei jedem unterschiedlich ist, würde ich es als meine Pflicht ansehen, bei ärztlichen Untersuchungen als Sorgeberechtigte einer Minderjährigen dabei zu sein. Wenn meine Tochter mir aber zu verstehen geben würde, dass sie nicht gerne in meiner Gegenwart medizinische Fragen zum Thema Bumsen stellen würde, würde ich das natürlich respektieren.
Meine eigene Abneigung gegen Arztbesuche aller Art würde ich natürlich hintanstellen, wenn es um meine Familie geht. So feige bin ich dann doch nicht, dass ich meine halbwüchsige Tochter alleine zum Gynäkologen schicke, mich selber jedoch aus der Affäre ziehe.
Ich hatte meine Mutter dabei, aber nicht weil ich das gewollt habe, sondern weil sie es so wollte und da ihre Frauenärztin auch etliche Orte weiter war, war es für mich angenehmer gefahren zu werden. Die Situation war letztendlich aber total peinlich und unangenehm, weil sie mich einfach nicht reden lassen hat und alles selber gesagt hat und sich aufgespielt hat.
Meiner Meinung nach sollte man darauf hören was die Tochter möchte. Ich würde, falls ich noch eine Tochter bekommen sollte, auf jeden Fall fragen ob das gewünscht ist oder nicht. Denn ich denke, dass man gerade in der Pubertät auch leicht Scham empfindet und es dann eher nachteilig sein kann, wenn man unterstützen wollte.
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