Zugeben, dass Partner nicht favorisiertem Typ entspricht?
In einer Sendung in der unterschiedliche deutsche Paare zu ihrer Beziehung befragt worden sind, habe ich letztens auch ein Paar gesehen, wo die Frau ganz offen zugegeben hat, dass ihr Freund eigentlich nicht dem favorisiertem Typ Mann entspricht, den sie bevorzugt. Sie hat sogar ziemlich abwertend über ihn geredet und meinte, dass seine Haare und seine Größe ihr beim ersten Treffen gar nicht so gefallen hätten. Ich fand das schon ein wenig beleidigend und weiß nicht, wie sich der Mann in dieser Situation gefühlt hat.
Würdet ihr eurem Partner gegenüber betonen, dass euch eigentlich ein anderer Typ lieber ist und das ihr den Typ des Partners gar nicht so sehr mögt? Findet ihr es fair, dass man es innerhalb einer Beziehung so ausdrückt und wie würdet ihr auf sowas reagieren? Ich denke nicht, dass ich mich großartig darüber freuen würde, sowas zu hören.
Ich denke auch, dass man sich nicht darüber freuen würde, wenn man solche Worte aus dem Mund des Partners hört. Zudem denke ich, dass das ohnehin keine Beziehungen mit großartiger Zukunft sind. Es spielt schon eine sehr große Rolle, dass man den Partner attraktiv findet, das ist eben nicht egal, wie manche behaupten.
Früher war ich auch mit Männern zusammen, die eigentlich nicht meinem Typ entsprochen haben. zweimal war das der Fall. Die waren beide blond - das ist eine Haarfarbe, die ich bei Männern eigentlich unattraktiv finde und der eine hatte einen Bart, was ich auch furchtbar finde und wollte den auch nicht abrasieren.
Die wollten halt was von mir und ich hatte mich darauf eingelassen, was ich nicht hätten tun dürfen. Denn es hat mich wirklich immer gestört, dass sie nicht so aussahen, wie es meinem Typ entsprochen hätte. Da hatte ich immer so eine leichte innerliche Abneigung gegen die Optik.
Man darf das halt nicht machen, man darf sich auf niemanden einlassen, der einen optisch nicht gefällt, sonst ist da eine latente Abneigung da und die äußert sich dann eben in solchen nicht ganz so netten Kommentaren über den anderen.
Ich finde es kommt darauf an, wie man das ausdrücken würde und wie man das genau meint. Mein Partner beispielsweise entspricht auch nicht so meinem "Typ" Mann, zumindest nicht was die Optik angeht. Er hätte ruhig ein wenig größer sein dürfen, wobei mich das aber auch nicht so dermaßen stört. Außerdem ist er mir viel zu blass. Er hat einen "Schneewittchen-Teint" und wirkt so blass wie ein Geist. Ich persönlich finde aber die mediterranen Typen optisch interessanter und auch attraktiver.
Mein Freund weiß auch, dass er mir persönlich zu blass ist, aber uns stört das beide nicht. Denn charakterlich entspricht er 100% meinem Typen und meinen Wunschvorstellungen, sodass ich eben die Priorität gesetzt habe, dass mir der Charakter viel wichtiger ist als die Optik. Denn der Charakter ist letztendlich entscheidend, wenn es darum geht zusammen zu bleiben oder getrennte Wege zu gehen. Nur von der Optik alleine funktioniert keine Beziehung. Außerdem verändert sich das Aussehen mit der Zeit. Selbst wenn ich einen Typen hätte, der hundertprozentig optisch meinen Vorstellungen entsprechen würde, könnte das mit zunehmendem Alter schon wieder anders aussehen.
Na ja, wenn man sagt, dass man sich nicht aufgrund des Aussehens in jemanden verliebt hat, beweist das immerhin, dass man nicht oberflächlich ist und macht dem Partner auf gewisse Weise auch ein Kompliment. Nur muss man es dann eben auch richtig ausdrücken. Es soll nicht abwertend rüberkommen und dem Partner nicht etwa das Gefühl geben, er sei hässlich. Sonst denkt er noch, man hätte ihn nur genommen, weil man keinen besseren abbekommen hat.
Für mich kommt es nicht unbedingt darauf an, dass ein Mann alle optischen Eigenschaften in sich vereint, die ich besonders toll finde. Wenn das Gesamtbild stimmig ist, kann ich auch eine andere Zusammensetzung als attraktiv empfinden.
Mein Ex war nun optisch auch nicht unbedingt mein Typ, aber deswegen nicht gleich völlig unattraktiv. Dunkelhäutig, kleiner als ich. Wenn es nur nach dem Aussehen geht, sprechen mich weiße Männer viel mehr an und er darf auch gerne ein wenig größer sein als ich. Trotzdem waren wir über 7 Jahre zusammen und dass es am Ende nicht funktioniert hat, lag ganz sicher nicht am Aussehen.
Ich würde meinem Partner gegenüber nie betonen, dass er optisch eigentlich nicht mein Typ ist. Aber ich habe gar kein Problem damit, dass mein Partner es weiß. Bei uns ist es so, dass nach dem Typ, den wir jeweils als Partnerin oder Partner beschreiben würden, wir nicht zueinander passen.
Ich bin viel zu groß nach dem Geschmack meines Mannes, 1,50 m bis 1,60 überschreite ich verdammt deutlich. Ich habe keine blonden kurzen Haare sondern eine üppige rot-braune Mähne, die bis zum Po reicht. Statt Körbchen der Größe A trage ich Übergröße. Ich bin zwar nicht dick, aber auch gar nicht der mädchenhafte, zarte Typ, dazu bin ich viel zu kurvig und zu muskulös. Außerdem bin ich ständig draußen und habe Hunde oder Pferde um mich herum.
Ich weiß das alles und es stört mich absolut nicht. Denn als er mich das erste Mal sah, sah er wirklich dämlich aus, weil er nur noch verzaubert starren konnte. Mein Gesicht und das, was ich in dieser Zeit fachlich sagte, haben ihn völlig gefesselt. Mein nun wirklich auffallender Busen fiel ihm erst Tage später auf, da stutzte er das nächste Mal merklich.
Ich hatte in den ganzen Jahren noch nicht einmal das Gefühl, ich wäre nicht genau die Frau, die er will. Und es war sehr gut, dass ich das mit dem eigentlich anderen Typ wusste. Selbst meine Schwiegermutter hat mich irgendwann darauf angesprochen, von seinem Freundeskreis reden wir erst gar nicht.
Umgekehrt ist es genauso. Er ist zu klein, hat zu helles Haar, nicht meinen bevorzugten Schnitt des Gesichts und er ist genau so, wie er ist, perfekt. Er ist einfach mein Mann und bleibt das hoffentlich auch für immer. Wobei ich noch nie mit meinem bevorzugten Typ zusammen war. Da habe ich eine ganze Sammlung im Freundeskreis, aber gefunkt hat es bei mir bei diesen Männern nie.
Ich finde das sehr respektlos gegenüber dem Partner, wenn man dann daneben sitzt oder steht und die Partnerin sagt das, würde ich mir wirklich verarscht vorkommen und mich nicht mehr gut in der Beziehung fühlen. Ich würde mich aber auch nicht unbedingt auf jemanden einlassen, bei dem nicht alles passt. Mag sein, dass ich da ein bisschen eigen bin, aber mein Mann ist mein favorisierter Typ und ich bin auch sehr glücklich mit ihm.
Mein Freund entspricht auch nicht meinem favorisiertem Typus Mann. Das sage ich ihm auch eiskalt. Aber irgendwas muss doch besonders an ihm sein, sonst würde ich mich nicht auf ihn einlassen und mit ihm zusammensein wollen. Ich würde ihn ansonsten nicht vermissen, wenn er nicht da ist oder ich würde mir keine Sorgen machen, wenn er mal länger weg bleibt.
Nur weil jemand nicht optisch dem favorisiertem Typus entspricht, bedeutet das trotzdem nicht, dass man sich in ihn verlieben kann. Ich stehe auf eisblaue Augen, mein Freund hat jedoch grüne Augen, na und? Ich bevorzuge dunkelblondes Haar, mein Freund hat braunes Haar. Trotzdem muss ich sagen, dass ich ihn nicht eintauschen würde und dass ich ihm mein Herz geschenkt habe. Auch wenn er nicht der perfekte Mann ist, zumindest nicht in meinen Vorstellungen.
Ich bin auch nicht der Typ Frau, den er bevorzugt. Ich bin kräftiger gebaut, habe keine dicken Brüste, auf jeden Fall keinen Monsterbusen, sondern eher eine normale Größe. Ich bin nicht hellblond, sondern straßenköterblond und habe keine blauen Augen. Ich bin charakterlich auch nicht das stille Mäuschen, das tut was er will. Trotzdem liebt er mich und trägt mich auf Händen. Vielleicht hat er seine Meinung mittlerweile auch geändert oder er hat schlichtweg bemerkt, dass auch Frauen, die nicht seinem favorisiertem Bild entsprechen, in ihrem Sinne perfekt sind und zu ihm passen. Nobody is perfect.
Die tatsächliche Frage ist doch: Weiß man eigentlich bewusst, welches der favorisierte Typ ist? Wie oben bereits von mir beschrieben, gehört mein Mann nicht zu dem Typ, den ich beschreiben würde, wenn man mich fragt. Und ich habe eben eine ganze Sammlung an Männern, die genau so aussehen, wie ich mir das vorstelle. Im besten Fall fand ich die nett und es wurden Freunde, im schlimmsten Fall waren sie mir extrem unsympathisch.
Stellt man meine ehemaligen Partner in eine Reihe, stehen da vollkommen unterschiedliche Männer. Auf den ersten Blick haben, bis auf helle Augen, so gar nichts gemeinsam. Das geht von klein bis groß, von glatt bis lockig, von weißblond bis dunkelbraun und von extrem zart über sportlich bis zum Bäuchlein.
Schaut man genauer hin, haben alle einen ähnlich männlichen Gesichtsschnitt, der sehr markant aber nicht gorillamäßig ist. Die Gesichter gleichen sich sonst nicht. Alle haben ein ähnliches Verhältnis zwischen Hüft- und Schulterbreite. Alle haben für einen Mann einen eher kurzen Rumpf und lange Beine. Alle sind für einen Mann nicht sehr grobknochig, die Ohren ähneln sich, die Hände sind eher fein, schmal und lang.
Also gibt es unterbewusst wohl sehr wohl einen Typ, den ich ganz klar bevorzuge. Ganz bestimmte Maße und Verhältnisse scheinen mich zu überzeugen. Doch das ist mir nicht bewusst und es lässt sich erst sagen, seit es eine Reihe Ex-Partner zum Vergleich gibt.
Auch charakterlich ist es eindeutig. "Meine" Männer sind alle egoistisch, karriereorientiert, sehr auf Kontrolle bedacht, sehr vielseitig interessiert, recht gebildet und gut erzogen. Man merkt ihnen allen "ihren Stall" an. Alle polarisieren und werden entweder sofort gemocht oder stark abgelehnt. Insbesondere meine Langzeitbeziehung über sehr viele Jahre und mein jetziger Mann sind sich, was das angeht, sehr ähnlich. Und das findet sogar mein Mann von ganz allein, da muss ich gar nichts sagen.
Ich kenne zwei Fälle in denen die Personen total auf eine bestimmte Optik festgelegt waren und nun mit jemandem glücklich sind, der so gar nicht ins "Beuteschema" zu passen scheint. Da hat sich dann wohl heraus gestellt, dass der "favorisierte Typ" nicht 1,80 Meter groß mit dunklen Haaren und blauen Augen ist sondern jemand, der ähnliche Interessen hat, die Hobbys teilt und einen guten Humor hat.
Wenn ich ein Beuteschema hätte und wenn mein Partner diesem nicht entsprechen würde fände ich es überhaupt nicht schlimm wenn er das wüsste. Er weiß ja wie unsere Beziehung zustande gekommen ist und, dass ich ihn zuerst als guten Freund und Gesprächspartner geschätzt habe bevor daraus mehr wurde und er kennt mich gut genug um zu wissen, das mir das wesentlich wichtiger ist als die passende Haarfarbe.
Abwertende Bemerkungen finde ich aber schon irgendwie daneben. Ich fände es schließlich auch nicht toll wenn jemand vor anderen so etwas wie "eigentlich finde ich sie ja voll hässlich" sagt. Das ist unsensibel bis respektlos.
Ich finde, cooper hat einen sehr interessanten Ansatz. Als ich ihren zweiten Beitrag gelesen habe, musste ich meine Ex-Freunde alle analysieren und versuche dabei, eine Art Muster herauszufinden. Also optisch gibt es bei mir kein Muster, auch nicht was Knochenbau oder Proportionen angeht. Charakterlich gibt es aber dennoch die eine oder andere Parallele. Ich muss das jedenfalls noch weiter analysieren und finde diesen Gedankenansatz sehr interessant und auch spannend. Danke cooper, für die Denkanstöße.
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