Zugeben, dass man wegen Parfum des Kunden husten muss?

Ich bin relativ empfindlich, was Duftstoffe angeht und bei uns im Betrieb kommen schon mal auch Kunden herein, die es zumindest meiner Meinung nach mit der Verwendung des Parfums doch etwas übertrieben haben. Dann ist es bei mir so, dass ich meistens ziemlich davon husten muss. Die Kunden fragen mich dann schon mal, ob ich mich erkältet hätte. Ich muss sagen, dass ich das dann immer eher etwas wage beantworte, weil ich es nicht direkt sagen möchte, dass das Parfum des Kunden schuld an meinem Hustenreiz ist.

Nun meinte ein Kollege, dass ich das doch einfach sagen soll. Aber ich weiß nicht, wie das dann ankommt, wenn ich quasi dem Kunden die Schuld daran gebe, dass ich husten muss. Wie seht ihr die Sache? Sollte ich es dann zugeben, dass der Husten am Parfum des Kunden liegt oder sollte ich wie bisher lieber schweigen? Wie würdet ihr das machen und wie würdet ihr das aus Sicht der Kunden beurteilen?

Bei Geschäftskunden würde ich das aber auch nicht offen sagen. Dass kann zu Beschwerden führen, beispielsweise, welch komische Angestellte man so Kunden zumutet. Auch ein Kollege von mir hat so ein komisches Parfum, bei dem ich nie weiß, ob es Körperschweiß ist oder einfach eine grottenschlechte Duftnote. Nicht einmal bei diesem habe ich je etwas erwähnt. Zur Not kann man ja sagen, dass man eben wieder einen allergischen Schub bekommen hatte.

Bei Kunden aller Art wäre ich vorsichtig mit Aussagen, die man als persönliche Kritik auffassen könnte. Auch wenn der "Kunde ist König" wahrhaftig nicht immer gilt, so finde ich durchaus, dass es strategisch gesehen eine schlechte Idee ist, jemanden, der bitteschön Geld dalassen soll, darauf aufmerksam zu machen, dass er so müffelt, dass man husten muss.

Es gibt auch in meinem Umfeld etliche Leute, die sich in billigen Parfums und After-Shaves zu marinieren scheinen, sodass es in ihrer Gegenwart riecht wie am Hof des Sonnenkönigs. Aber ich finde einfach nicht, dass es mir zusteht, hier irgendwelche Kommentare abzugeben, solange meine Gesundheit nicht in Gefahr ist. Sprich, wenn ich kurz vor dem Asthma-Anfall stehen würde, wären mir die Gefühlchen meiner Umwelt relativ egal, aber mir vorübergehend gereizten Schleimhäuten komme ich schon klar. Da bleibe ich höflich und reiße hinterher das Fenster auf.

Bei Kunden aller Art wäre ich vorsichtig mit Aussagen, die man als persönliche Kritik auffassen könnte.

Ich empfinde es ebenfalls als strategisch unklug, wenn man so etwas den Kunden unter die Nase reibt, egal ob man thematisch zufällig darauf zu sprechen kommt oder nicht. Die Kunden lassen schließlich Geld dort und wenn man einen durch eine unachtsame und eher neutral gemeinte Aussage kränkt, dann macht das die Runde und das könnte sich unter Umständen geschäftsschädigend auswirken und das würde ich weder riskieren noch verantworten wollen.