Zuckerkonsum nach WHO Regelungen praktisch umsetzbar?

vom 04.09.2015, 15:26 Uhr

Die WHO hat bisher empfohlen, dass jeder nicht mehr als 10% der konsumierten Kalorien am Tag, durch Zucker decken soll. Wenn man sich das mal ausrechnet, dann ist das eigentlich schon ein sehr schwere Ziel, da heute sehr viele Lebensmittel versteckten Zucker beinhalten. Nun aber hat die WHO noch nachgezogen, Kinder und Erwachsene sollen ihren Zuckerkonsum nun doch auf 5% senken. Das sind an die 25g Zucker am Tag.

Ich frage mich, ob das noch realistisch sein kann. Angenommen man möchte das Ziel einhalten, dann darf man am Tag nur ein Glas Apfelsaft trinken und dann war es das. Kinder dürften nur eine Portion Cerealien essen und müssten dann den Rest des Tages darauf achten, keinen weiteren Zucker aufzunehmen. Haltet ihr das Ziel für realistisch und denkt ihr, dass ihr das schaffen werdet? Ich denke nicht, dass besonders viele sich dafür überhaupt interessieren und ich finde es auch sehr schwer umsetzbar.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ob oder wie leicht man das umsetzen kann, das ist doch eine reine Frage des Lebensstils. Hier bei uns wird nur Wasser getrunken, dazu kommt Kaffee (schwarz) und ungesüßter Tee. Softdrinks werden gar nicht gekauft, Saft gibt es selten und dann nur als Schorle. Damit besteht bei uns an der Getränkefront schon einmal kein Handlungsbedarf. Wer andere Getränke gewöhnt ist, dem wird unsere Auswahl nicht wirklich schmecken. Wir sind es eben so gewöhnt, das war schon bei meinem Mann und mir von Kindheit an so und wir sind dabei geblieben. Daher kennen unsere Kinder es auch so.

Softdrinks, Ketchup und ähnliches, das wird bei uns nicht verboten. Für unsere Kinder gehört es von Anfang an zu Dingen, die man unterwegs haben darf. Daher haben diese Dinge keinen besonderen Reiz. Sie waren schließlich nie verboten. Die Menge des Konsums beschränken wir einfach durch die Verfügbarkeit. Ist es erhältlich, dürfen sie es auch haben. Daher gibt es hier kein großes Verlangen danach.

Cerealien zum Frühstück sind doch auch kein Problem. Hier gibt es Cornflakes, Haferflocken, Hafer- und Weizenbreie zur Auswahl. Bis auf die 10 g Zucker in 100 g Cornflakes sind die Zutaten ohne Zucker. Gesüßt wird hier nur mit Obst, auch da eckt man nicht mit den Vorgaben für einen geringen Zuckerkonsum an.

Gekocht wird hier aus frischen Zutaten, Grillsaucen mache ich selbst, Joghurt und Quark wird als Naturprodukt gekauft und mit frischem Obst oder notfalls einem Löffel Marmelade zubereitet. Das verbraucht alles nur wenig Zucker. Außerdem ist es günstig und man weiß, was man isst.

Zucker in größeren Mengen steckt hier nur in Kuchen und in Süßigkeiten. Die werden aber selten gegessen. ich backe nur alle paar Monate. Süßes ist zwar immer da, aber es hat weder für uns noch für unsere Kinder einen besonderen Reiz. Wer hier eine Tafel Schokolade aus einmal essen möchte, der darf das tun. Ohne die Begrenzung ist das ganze reizlos. Ich finde regelmäßig Chips, Weingummi und Schokolade mit abgelaufenem Haltbarkeitsdatum im Süßigkeitenfach.

Wir achten übrigens nicht sonderlich auf unsere Ernährung. Wir haben einfach die Gewohnheiten unserer Eltern und Großeltern übernommen, möglichst alles selbst zu machen. Wir legen nur Wert auf hochwertige Zutaten. Aber sonst verfolgen wir kein besonderes Ziel. Trotzdem reicht bei 5 Personen 1 Kilogramm Zucker ungefähr 3 Monate. Und versteckte Zucker kommen fast nicht vor, weil wir unverarbeitete Produkte kaufen.

Wenn man es gewöhnt ist, dann geht es ganz einfach. Wenn man es nicht gewöhnt ist, dann ist es, denke ich, sehr schwer sich umzustellen. Das ist wie bei allem anderen auch: Vegetarisch oder vegan ist auch extrem schwer zu schaffen, wenn man anders kennt und sich nicht wirklich darauf einstellen möchte. Daran würden wie beispielsweise garantiert scheitern. :wink:

» cooper75 » Beiträge: 13429 » Talkpoints: 519,52 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


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