Zu viel Wasser für Babys mitunter tödlich?

Vor kurzem habe ich von einem Todesfall in den USA gehört, ein Baby soll dort gestorben sein, da die Mutter die Milch mit Wasser gestreckt hatte. Die Eltern stehen nun wegen fahrlässiger Tötung vor Gericht, da das Kind am Ende weniger gewogen hatte, als vor der Geburt und die Eltern das Kind dennoch nicht zum Arzt gebracht hatten. Offenbar hatten sie aber einfach zu wenig Geld für Ersatzmilch und den Arzt.

Durch das Wasser bekommt der Körper eines Babys offenbar zu wenige Nährstoffe und der Wasser-Elektrolyte-Haushalt fällt rapide. Das Baby verliert viel an Gewicht, erleidet Nierenschäden und das Gehirn kann anschwellen. Wenn das Baby nicht stirbt, kann es dennoch Folgeschäden durch Hirnschäden erleiden.

Deswegen wird empfohlen Babys die jünger als sechs Monate sind gar kein Wasser zu geben. Mir selbst war das bisher nicht klar. Wusstet ihr, dass Babys sterben oder Hirnschäden erleiden können, wenn man ihnen Wasser zu trinken gibt? Kennt ihr solche Fälle auch aus Deutschland?

Das Kind ist nur deswegen gestorben, weil die Eltern einfach die ärztliche Überwachung missachtet haben und es ihnen schlichtweg egal war, ob das Kind sich gesund entwickelt. Denn gerade bei Säuglingen ist es wichtig, das Gewicht wöchentlich zu überprüfen und wenn es nicht zunimmt kann man noch entsprechende Maßnahmen einleiten, bevor das ganze lebensgefährlich wird. Wasser hat nun einmal keine Kalorien, da sollte es logisch sein, dass das Kind irgendwann verhungert, wenn es nicht genug Energie bekommt.

Nicht das Wasser ist das Problem, sondern zum einen Wasser statt Milch und zum anderen Wasser in der Milch. Durch das Strecken der Milch hat das Fläschchen nur den Milchanteil an Eiweiß, Fett und Ionen. Wasser enthält im Prinzip keinen Nährwert. Je nach Region sogar Blei. Das kann freilich tödlich sein.

Einem Kind aber Wasser zum Trinken zu geben, wenn das Kind normalgewichtig ist und seine Ration Milch bekommt, ist am bevorstehenden heißen Wochenende aber nicht verkehrt. Nur mit Wasser zu ernähren wäre hingegen schädlich.

Richtig, dass die Amerikaner angeklagt sind. Ich würde gar Tod durch Unterlassen in Erwägung ziehen, da sie den Gewichtsverlust offenbar bemerkt haben.

Tritonius, was bezeichnest du denn als Ration Milch? Und von welcher Milch redest du dabei? Es ist doch ein himmelweiter Unterschied, ob ein Baby Muttermilch oder Pre-Nahrung oder 1-er oder 2-er Milch erhält. Ich wüsste nun nicht, warum ein ausschließlich gestilltes oder mit Pre-Nahrung ernährtes Kind Wasser bekommen sollte.

Also dass man auch Babys zwischendurch mal nur Flüssigkeit gibt, ist doch nicht unnormal. Selbst wenn es seine Milchnahrungen komplett trinkt. Allerdings wurde mir damals gesagt, dass man am besten Fencheltee ohne Zucker geben sollte. Denn auch Babys haben zwischendurch mal nur Durst und nicht gleich Hunger.

Zumindest sollte man erst mal Tee oder eben abgekochtes und vor allem abgekühltes Wasser anbieten, bevor man zur Milch greift. Gerade dann, wenn es sehr warm ist oder zu Uhrzeiten, wo eigentlich keine Mahlzeit ansteht.

Wieso sollte bei Muttermilch oder Pre-Nahrung eine Mahlzeit zu einer bestimmten Uhrzeit anstehen? Und warum sollte man dann Wasser oder Tee anbieten? Das erschließt sich mir absolut nicht. Das Baby weiß schon, was es braucht. Und das ist in den ersten Monaten sicherlich kein Wasser oder Tee.

Weil Babys einfach auch nur Durst haben können. Und ich kenne es nicht nur von meinen Kindern so, dass man es gleich merkt, ob es Hunger oder Durst ist. Zwar sagt man immer, dass jedes Kind anders ist, aber nur wenn man eine volle Windel, Bauchweh oder andere Probleme ausschließen kann, heißt das eben nicht automatisch, dass ein Baby dann Hunger haben muss.

Und gerade bei den Temperaturen, die wir seit gestern haben, haben auch Babys einen höheren Flüssigkeitsbedarf. Da ist es zwischendurch völlig ausreichend, wenn man Tee oder Wasser anbietet. Das aber eben zusätzlich zu den normalen Mahlzeiten und nicht um die eigentliche Milch zu strecken.

Was bezeichnest du denn als normale Mahlzeit bei Muttermilch oder Pre-Nahrung? Und wie viel Flüssigkeit soll so ein Wurm denn aufnehmen? Normalerweise trinkt so ein Zwerg doch mindestens 600 ml am Tag, eher ist es mehr. Und ein Kind, das deutlich unter diesen Mengen bleibt, benötigt eher Nahrung als Wasser.

Das kommt wohl auf das Alter an, wie viel Nahrung ein Baby wirklich benötigt. Wenn ich da an meine Kinder denke und an die ersten Wochen, dann wären sie mit 600 ml wohl eher gemästet worden. Sie hatten den Bedarf von fünf Mahlzeiten am Tag und die jeweils mit etwa 80 ml, was dann insgesamt 400 ml an Milchnahrung sind.

Wie gesagt, geht es mir nicht darum, dass man die Milchnahrung strecken soll, um den Flüssigkeitsbedarf zu decken. Aber es gibt auch bei Babys die Phasen, wo sie weniger Hunger haben. Das kennt man ja als erwachsener Mensch auch. Und das gern an Tagen, wo es auch sehr warm ist. Da hat man eben einfach nur Durst, wo eben Tee oder Wasser reicht.

Meine Kinder haben alle in den ersten Wochen etwa alle 2 Stunden getrunken. Das gilt auch für die Kinder sonst in meinen Umfeld. Mit Muttermilch oder Pre-Nahrung kommt der Hunger viel früher. Und natürlich kommt das aufs Alter an. Aber ab der dritten Woche sind das realistische Mindestmengen, die eher noch gesteigert werden.