Zu viel Technik im Auto eine Ablenkung?
Die neuen Autos verfügen über immer mehr technischen Schnickschnack. So sollen Fahrer auch durch zu viel Technik abgelenkt und auch schneller gestresst sein. Es wurde da auch wohl ein Test durchgeführt, bei dem die meisten Fahrer viel nervöser wurden, wenn ein Fahrspurassistent eingeschaltet wurde. Da konnte man dann einen deutlich höheren Plus messen und der Stressfaktor stieg bei den meisten an.
Mich wundert das schon, da solche technischen Details ja eigentlich für mehr Sicherheit und weniger Stress beim Autofahren sorgen sollten. Ich muss sagen, dass ich nicht alles an Technik nutze, dass in meinem Auto verfügbar ist. Allerdings ist mein Auto auch noch eines von denen, bei dem die technischen Spielereien überschaubar sind.
Empfindet ihr zu viel Technik im Auto auch als Ablenkung? Was meint ihr, warum viele im Auto eher nervös wurden, wenn der Fahrspurassistent eingeschaltet wurde? Habt ihr eine Erklärung dazu? Kennt ihr noch andere Studien was dieses Thema betrifft?
Ich bin meinen letzten Wagen fünfzehn Jahre gefahren, da war rein an technischer Spielerei nicht viel drin. Daher war es für mich schon eine Umstellung, was mein Neuwagen dann auf einmal alles konnte. In vielerlei Hinsicht fand ich das gut, weil man sich beispielsweise keine Gedanken mehr über das Licht oder die Scheibenwischer machen musste.
Allerdings war beispielsweise die Einparkhilfe mit ihrem Gepiepe anfangs wirklich ein Stressfaktor. Das dauerte dann halt doch ein paar Tage bis ich mich daran gewöhnt hatte. Heute fahre ich beispielsweise aber sogar eher nach Gehör in die Garage. Man muss diese Technik halt schon ein wenig austesten und lernen, ihr zu vertrauen. Da haben aber einige Leute echte Probleme mit.
Außerdem gibt es Systeme im Auto mit denen man relativ selten konfrontiert ist. Beispielsweise schon, wenn das ABS greift. In der Regel halt bei einer Vollbremsung und dann fängt der Wagen auch noch an zu buckeln. Das irritiert schon sehr. Ich glaube auch, dass sich ein Fahrspurassistent vielleicht gar nicht so oft meldet und man dann eben doch leicht verwirrt darauf reagiert.
Dann gibt es auch noch nervige Technik. Mein Auto will beispielsweise immer früher zur Tankstelle als ich das jetzt möchte. Zumindest weißt mich die Warnanzeige darauf hin, bevor ich zur Tankstelle fahren würde.
Dir ist schon klar, dass das eine Frage der Gewohnheit ist oder? Wenn man bei einem Test absolut mit Technik unerfahrene Fahrer Auto fahren lässt, dann ist es doch klar, dass sie durch neue Technik teilweise abgelenkt sind, gerade wenn die Technik auch noch Geräusche macht. Wenn man aber daran gewöhnt ist, nimmt man das doch gar nicht mehr als so neu und aufregend wahr, sondern ist viel routinierter.
Mich würde auch mal interessieren, was für Leute da untersucht worden sind und wie viel Erfahrung sie mit der Technik überhaupt hatten vor dem Test. Ich fand die Park Assistenz bei meinem Auto am Anfang zum Beispiel eher nervig und ablenkend als hilfreich. Schließlich hatte ich das einparken ohne gelernt und bin auch jahrelang nur Autos ohne Park Assistenz gefahren. Inzwischen ist es für mich aber völlig normal geworden damit einzuparken.
Als Ablenkung sehe ich aber die Entertainment Center, die vor allem in größeren Autos eingebaut sind. Ich verstehe nicht, warum es nicht erlaubt ist mit dem Handy zu telefonieren, aber ein Bildschirm, auf dem man Musik, Nachrichten und so weiter auswählen kann ist in Ordnung. Beim Telefonieren schaut man doch immerhin auf die Straße.
Also ich denke jetzt einmal, dass es wirklich auf die Person selber ankommt, ob sie sich verunsichern lässt, oder nicht. Viele Menschen lassen sich schon alleine durch laute Musik ablenken. Um laute Musik zu hören, muss ich aber kein technisch versierter Neuwagen besitzen, das funktioniert auch so.
Allerdings kann ich mir schon vorstellen dass so ein technischer Assistent mich nervös machen könnte, beispielsweise beim Einparken, wo ich immer schon relativ unsicher war. Allerdings ist man dort dann auch selber Schuld. Das hat mit der Fahrpraxis an sich glaube ich wirklich nichts zu tun. Ich fahre schon 15 Jahre mit dem Auto und ich bin eben beim Einparken immer noch unsicher. Vor allem das seitliche Einparken liegt mir einfach nicht so gut, weshalb ich es aber immer vermeide.
Für manche ist es vielleicht auch eine Ablenkung, wenn Funktionen im Auto verfügbar sind, die manuell während der Fahr gedrückt werden müssen oder können. Da wendet man wirklich den Blick von der Straße ab und drückt irgendwo beim technischen Schnickschnack herum. Wenn man bei alten Autos die CD beim Player wechselt hat man übrigens auch eine Ablenkung, die einen Verkehrsunfall verursachen könnte.
Natürlich kann viel Technik eine Ablenkung sein. Mit modernen Autos kann man ja schon so aller Hand machen. Aber nicht alles geht einem eben sofort leicht von der Hand. Im Großen und Ganzen finde ich die technischen Spielereien in unserem Auto als sehr angenehm und entlastend. Vor allem Tempomat und Abstandshalter, aber eben auch die ganzen Einparkhilfen. Man muss aber eben auch erst einmal lernen, damit umzugehen und welche Taste man jetzt wofür drücken muss.
Wenn man sich natürlich bei der Fahrt das erste mal damit beschäftigt und dann bei 150km/h auf der Autobahn alle Schalter durchprobiert, dann dürfte das schon eine große Gefahr darstellen. Das kann man dann doch aber nicht der Technik in die Schuhe schieben, wenn sich der Fahrer nicht damit beschäftigt und nicht mit ihr umgehen kann. Man kann ja alternativ auch viele Autos noch ohne große Assistenzprogramme kaufen.
Ich mag die Technik auch nicht. Wenn ich bei anderen mitfahre und dann piepst irgendwas, weil man sich wegen 500 Metern Fahrt nicht anschnallen wollte oder weil es unter zwei Grad sind oder sonstwas - echt sehr nervig. Für mich ist das alles Schnulli, den keiner braucht. Ich will auch nicht, dass das Licht automatisch angeschaltet wird, ich schalte das Licht an, wenn ich es für richtig halte und das gilt auch für die Scheibenwischer. Ebenso muss ich nicht durch einen Warnton darauf hingewiesen werden, dass der Tank fast leer ist - das sehe ich doch an der Anzeige.
Als ich mal das Auto eines Bekannten gefahren bin, kam unterwegs ein Warnton. Mitten während der Fahrt und ich hatte keinen Plan, was das sollte, war natürlich verunsichert und dachte, es ist etwas ganz Schlimmes passiert und ging instinktiv vom Gas. Man stelle sich mal vor, das wäre auf der Autobahn passiert, da wäre mir in den Schrecksekunden der Nächste hinten drauf gefahren.
Es ist natürlich eine Frage dessen, was man gewöhnt ist. Aber wie beim Smartphone - man verwendet die ganzen technischen Spielereien gar nicht, sie nerven vielleicht auch oder sind teilweise nicht bekannt, sodass sie nicht genutzt werden, aber man bezahlt sie mit.
Zitronengras hat geschrieben:Wenn ich bei anderen mitfahre und dann piepst irgendwas, weil man sich wegen 500 Metern Fahrt nicht anschnallen wollte
Wie wäre es denn damit sich einfach anzuschnallen, so wie es vorgeschrieben ist und wie es auch Sinn macht? Was hast du denn davon, wenn dir auf den 500 Metern einen in dein Auto kracht und du durch die Frontscheibe fliegst? Man muss ja nicht einmal selber Schuld daran sein.
Was spricht denn dagegen, dass das Auto automatisch das Licht einschaltet? Selbst am Tage wird man damit einfach besser gesehen. Und selbst wenn es dich stört, dann mach es doch einfach aus. Die Automatik lässt sich ja in der Regel auch einfach ausstellen.
Also manche Leute verstehe ich echt nicht. Man muss das ja alles nicht mögen. Aber dann kann man sich ja auch einfach ein Auto kaufen, was den Schnickschnack nicht hat. Genauso wie es neben Smartphones ja auch normale Handys gibt, gibt es auch ganz viele Autos bei den ist nur ein Bruchteil dessen was möglich ist in der Grundausstattung auch verbaut.
Zumal du ja quasi besten bewiesen hast, dass nicht die Technik oder das Auto Schuld ist, sondern du einfach vom Auto keinen Plan hattest. Das ist ja an sich erst einmal nicht schlimm. Aber statt dann die Technik zu verteufeln, hättest du vielleicht vorher mal nachschauen oder nachfragen sollen, ob da irgendwas wichtiges zu wissen wäre.
Wie wäre es denn damit sich einfach anzuschnallen, so wie es vorgeschrieben ist und wie es auch Sinn macht? Was hast du denn davon, wenn dir auf den 500 Metern einen in dein Auto kracht und du durch die Frontscheibe fliegst? Man muss ja nicht einmal selber Schuld daran sein.
Wie wäre es damit, mich nicht zu bevormunden? Ob ich mich anschnalle oder nicht geht nur alleine mich etwas an. Und wenn ich mich dafür entscheide, für eine Fahrt zum Supermarkt um die Ecke keinen Gut anzulegen, dann ist das meine Entscheidung als freier Mensch und da hat mich nicht das Fahrzeug zu "belehren" mir irgendwelchen nervigen Tönen.
Du kennst dich mit Physik offenbar nicht so gut aus, aber es ist gar nicht möglich, dass man bei 50 km/h durch die Frontscheibe fliegt. Erstens ist die so konstruiert, dass die gar nicht richtig durchbricht, sondern höchstens splittert (aber auch dann noch zusammenhält, sodass man da nicht hindurchfliegen kann) und zweitens reicht im Ort die Geschwindigkeit dafür gar nicht aus. Es kann also nicht sein, dass man durch die Frontscheibe fliegt und schon gar nicht, wenn man durch ein anderes Auto angefahren wird. Das mag ein mögliches Szenario bei Autobahnunfällen sein, aber nicht, wenn im Ort unterwegs ist.
Ich bin mein halbes Leben in einem Auto ohne Gurte herumgefahren (Trabi) und ich weiß, dass man im Falle eines plötzlichen Bremsen sich instinktiv mit den Händen abfängt. Ich bin damals auch nie durch die Scheibe oder an die Scheibe geflogen. Ich weiß nicht, wo dieser komische Glaube herkommt, man würde ohne Gurt durch die Scheibe fliegen.
Wenn ich unangeschnallt fahre und erwischt werde, dann muss ich eben 30 Euro zahlen, das nehme ich in kauf. Aber ich sehe es nicht ein, dass mein Auto - was mir dienen soll und so fahren soll wie ich es will, denn dafür bezahle ich den Kaufpreis - mich mit nervigem Alarm belästigt. Sollte ich jemals längere Zeit so einen Wagen fahren müssen, dann nehme ich mir irgendeinen Adapter mit, um diese Gurt-Alarm-Funktion zu deaktivieren.
Was spricht denn dagegen, dass das Auto automatisch das Licht einschaltet? Selbst am Tage wird man damit einfach besser gesehen. Und selbst wenn es dich stört, dann mach es doch einfach aus. Die Automatik lässt sich ja in der Regel auch einfach ausstellen.
Ich entscheide aber, wann ich ein Licht einschalte und wenn ich das tagsüber einfach bescheuert finde, mit Licht zu fahren - denn ich mache ja mitten am Tag auch nicht das Licht in der Wohnung an - dann will ich nicht, dass am Auto irgendwas von alleine angeht. Ich hätte dann keine Lust, es immer erst wieder auszuschalten, damit alles so ist, wie ich es will und außerdem bezahlt man diesen blöden Mechanismus beim Autokauf sinnlos mit und gibt Geld für etwas aus, was man nicht möchte.
Zumal du ja quasi besten bewiesen hast, dass nicht die Technik oder das Auto Schuld ist, sondern du einfach vom Auto keinen Plan hattest. Das ist ja an sich erst einmal nicht schlimm. Aber statt dann die Technik zu verteufeln, hättest du vielleicht vorher mal nachschauen oder nachfragen sollen, ob da irgendwas wichtiges zu wissen wäre.
Aber was ist dann das für eine blöde Technik, die unterwegs, mitten während der Fahrt, wiederholte Töne abgibt? Selbst wenn man rein theoretisch wüsste, was das sein könnte, erschrickt man da instinktiv und baut in der Schrecksekunde vielleicht einen Unfall. Wie kommen denn Hersteller auf solche Ideen, Warntöne einzubauen?
Außerdem ist es unrealistisch, zu erwarten, dass jemand alle Töne und Signale seines Autos kennt. Derjenige, von dem ich den Wagen hatte, wusste selbst nicht, was das für ein Ton war, als ich nachher danach fragte. Man lernt ja die ganzen Signale nicht auswendig. Das geht total an der Realität vorbei, zu erwarten, man würde sich vor einer Fahrt (wenn man sich den Wagen nur leiht) vorher umfangreiche Informationen über alle möglichen potentiell auftretenden Signale einholen. Ich habe also keineswegs beweisen, dass ich nur keinen Plan hatte und die Technik nicht Schuld ist, denn Technik, die Schreckreaktionen hervorruft, hat in einem Auto eigentlich nichts verloren. Was auch immer der Warnton aussagen sollte, das hätte man auch mit einem Lämpchen ausdrücken können.
Ich habe alte Autos, die haben den ganzen Mist nicht. Da gehen keine Töne an, wenn man ohne Gurt fährt und das ist auch gut so. Und allein ich entscheide, ob ich da ein Licht oder einen Scheinwerfer anschalte oder nicht. Ich frage mich nur, ob es auch in Zukunft immer solche Wagen geben wird oder ob irgendwann jeder Neuwagen diesen Elektroschrott dabei haben wird.
Da ich sowohl ein über 20 Jahre altes Auto ohne jegliche Sicherheitssysteme außer ABS fahre, als auch ein zwei Jahre altes Auto mit dem vom Hersteller genannten "Fahrassistenz Plus Paket" das über alle möglichen Assistenzsysteme wie Abstandstempomat, aktivem Spurhalteassistent und viele mehr verfügt, kann ich an mir selbst beobachten dass die Assistenzsysteme dazu führen, dass ich mich leichter ablenken lasse. Wenn ich mit dem "alten" Auto unterwegs bin, dann bleibt mein Handy in der Hosentasche, außer der Akku muss geladen werden und das Handy wird während der Fahrt auch nicht benutzt.
Beim neuen Auto nutze ich mein Handy als Quelle für das Multimediasystem, um meine Musik, Hörbücher und Podcasts zu hören und das führt manchmal dazu, dass ich mich ablenken lasse, zum Beispiel wenn ich ein bestimmtes Lied oder Hörbuch suche. Auch wenn ich dabei nicht das Handy benutze, sondern das im Auto verbaute System, das über einen Dreh- und Druckschalter in der Mittelkonsole bedient wird, bin ich dennoch abgelenkt und habe meine Augen für einige Augenblicke nicht auf der Straße. Durch die Assistenzsysteme fühle ich mich aber dennoch sicher, wenn ich kurz abgelenkt bin. Mir ist natürlich bewusst, dass ich es nicht machen sollte, aber es passiert doch immer wieder.
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