Zu spät kommen durch Streik, was kann passieren?

Wenn Menschen jeden Tag auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen sind und diese nutzen, dann ist das eine ganz normale Sache, nicht jeder hat ein Auto oder eine Mitfahrgelegenheit. Manchmal ist es dann so, dass Zuganbieter oder Busunternehmen zu Streiks aufrufen. Ist man nun auf solche Anbieter als Pendler sehr dringend und zwingend angewiesen, dann ist das immer nicht so schön

Wird der eigene Arbeitgeber hier Verständnis haben, wenn man aufgrund von Streiks zu spät oder gar nicht zur Arbeit kommt beziehungsweise kommen kann oder kann dieser auch sagen, dass man Pech hat und nun eine Abmahnung, Ärger oder sogar die Kündigung bekommt? Manches ist ja höhere Gewalt, anderes ist wiederum planbar, da manchmal Streiks auch Tage vorher angekündigt werden.

Für viele Dinge gibt es aber keine zwei Lösungen, wenn man beispielsweise auf dem Dorf wohnt, wo nur selten die Busse fahren und man auf eine einzige Verbindung immer angewiesen ist, um in die Stadt zu kommen, wo man schließlich arbeitet oder für ein Unternehmen tätig ist. Habt ihr so eine Situation auch schon mal gehabt und erlebt, wenn ja, wie hat euer Arbeitgeber reagiert und das gehandhabt? Immerhin fehlt ihm ja eine Arbeitskraft für eine bestimmte Zeit.

Im vergangenen Jahr hatten wir ein paar Tage Streik der öffentlichen Verkehrsmittel. An diesen Tagen habe ich jedesmal Urlaub genommen. Da ich sowieso wegen Corona keinen ausgiebigen Bedarf an Urlaub gehabt hatte, konnte ich da problemlos ein paar Urlaubstage dafür opfern. Da ich kein Auto habe, wäre für mich ansonsten die naheliegendste Option der Fußmarsch zur Arbeit gewesen, der aber pro Richtung knapp zwei Stunden in Anspruch genommen hätte.

Prinzipiell ist es einzig und allein dein Privatvergnügen, wie du in die Arbeit kommst und es hängt zum Großteil von der Kulanz und dem gesunden Menschenverstand der Arbeitgeber ab, ob man "Ärger" bekommt, "nur" die Arbeitszeit nachholen muss, oder die Chefin komplett ein Auge zudrückt, weil du sonst immer perfekt pünktlich bist.

Ich selber habe mich auch schon mit diversen Bahnstreiks herumgeschlagen. Meine Alternativen waren Urlaub, Minusstunden oder unbezahlter Urlaub. "Ärger" habe ich deswegen keinen bekommen, weil jede/r nicht völlig unfähige Vorgesetzte weiß, dass man nur die Motivation der Belegschaft ruiniert, wenn man sie für Umstände "schimpft" oder abstraft, für die sie nichts können.

Es gibt durchaus Unternehmen, in denen ein kollegialer und respektvoller Umgang herrscht. Einfach so ohne Konsequenzen später zu kommen oder gar auf Kosten der Firma ganz daheim zu bleiben ging aber natürlich auch nicht, weil es immer noch in meiner Verantwortung liegt, meinen Hintern in die Arbeit zu schaffen, Streik hin oder her.

Zum Glück war es immer so gewesen, dass die Gewerkschaft rechtzeitig vorher den nächsten Streiktag angekündigt hatte, und da meine Kollegen wissen, dass ich kein Auto habe, hatten sie auch Verständnis für meine Urlaubstage zwischendurch. Als Alternative (wenn ich zum Beispiel keine Urlaubstage mehr übrig gehabt hätte), hätte ich noch in ein Hotel in der Nähe des Arbeitgebers gehen und dort übernachten können. Diese Option hatte ich auch in Erwägung gezogen.

Streiks werden ja angekündigt und somit ist es deine Sache dafür zu sorgen, dass du trotzdem pünktlich zur Arbeit kommst. Es gibt Chefs, die da kulant sind. Aber es kann eben auch Konsequenzen nach sich ziehen. Diese reichen von nacharbeiten der Zeit, die ausgefallene Zeit nicht bezahlen bis hin zur Kündigung, wenn dir das mehrfach passiert, dass du wegen einem Streik nicht pünktlich zur Arbeit kommst.