Zoobesuch moralisch nicht vertretbar?

vom 12.03.2015, 22:23 Uhr

Ich selbst gehe eigentlich gerne in Zoos, auch wenn ich weiß, dass die Tiere dort es nicht einfach haben. Vielen ist totlangweilig und die wenigsten werden Spaß und Freude an ihrem traurigen Dasein auf wenigen Quadratmetern Erde haben. Aber ich lasse mich dennoch ab und an dazu hinreißen und gehe mit meinem Freund oder einer Freundin in den Zoo.

Ich kenne aber auch Menschen, die das ganz ablehnen. Eine Kommilitonin von mir meint, dass sie seit ihrer Kindheit nicht mehr im Zoo war und damals hatte sie keine Wahl. Seit ihr aber bewusst ist, wie schwer die Tiere es dort haben, betritt sie freiwillig keinen Zoo mehr und versteht auch nicht, warum andere Menschen das unterstützen.

Geht ihr gerne in Zoos? Interessiert ihr euch dabei für die Schicksale der Tiere oder geht es euch nur um den eigenen Spaß? Versteht ihr es, wenn andere Menschen dort nicht hingehen möchten, weil sie das Konzept verwerflich finden?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich denke, dass man die Zoos in der heutigen Form nicht mehr unbedingt mit dem vergleichen kann, was man aus der Kindheit kennt. Denn die Anlagen wurden ja zum größten Teil neu gebaut und sind damit wesentlich größer. Sicherlich nicht die Weiten, die zum Beispiel Zebras in Afrika haben, aber dafür sind sie dann auch nicht zu tausenden auf dem Gelände.

Dazu haben Zoos ja auch ihre Zuchtprogramme, wo sogar Tiere wieder in ihren ursprünglichen Lebensraum angesiedelt werden. Ich selbst habe da neulich erst einen Beitrag zu den europäischen Sumpfschildkröten gesehen, die im Frankfurter Zoo extra dafür gezüchtet werden. Eben weil es kaum noch Exemplare in der freien Natur gibt, sorgt man dort für Nachwuchs, pflegt den solange bis er groß genug ist, um auch die Geschlechtsreife in der Freiheit zu erreichen und sorgt damit eben dafür, dass sie wieder erfolgreich angesiedelt werden können.

Auch bei der Langeweile ist das anders wie noch vor 30 Jahren. Heute machen sich die Pfleger viele Gedanken darum, wie sie die Tiere beschäftigen können. Da wird das Futter eben nicht einfach an einem festen Platz in der Anlage hingelegt, sondern versteckt, so dass die Tiere erst mal mit der Suche eine Weile zu tun haben.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Ich glaube auch nicht, dass man das so schwarz-weiß sehen kann, da schwingt eine gute Portion Gutmenschentum bei deiner Freundin mit. Zoo's sind längst nicht mehr das was sie mal waren. Dank umfassenden Tierschutzgesetzen in Deutschland, werden viele Tiere möglichst artgerecht gehalten. Ausnahmen wie Löwen, Zebras etc. sind meist domestizierte Generationen, d.h die sind schon im Zoo geboren und kennen es gar nicht anders, dementsprechend werden die unter den Gegebenheiten weniger leiden.

» kujulian » Beiträge: 2 » Talkpoints: 0,35 »



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