Ziel der Weltreligionen abrahamitisch / Buddhisten / Hindus

vom 12.04.2020, 12:05 Uhr

Während alle abrahamitischen Religionen ja meines Wissens an ein Leben nach dem Tod glauben, haben andere Religionen ein anderes Ziel, der Buddhismus die Erleuchtung, der Hinduismus die Moksha
Buddhisten hoffen also nicht auf ein Paradies, sondern auf? Ein glückliches Leben? Und Hinduisten hoffen auf ein jeweils besseres Leben nach der Wiedergeburt, bis sie die höchste Form (Kaste) erreicht haben und nicht mehr wiedergeboren werden (müssen?).

Es fällt mir noch schwer wirklich den Unterschied zu begreifen und herauszubekommen, ob eigentlich alle nur dem einen Ziel nachjagen sich im Leben einfach nur wohl zu fühlen und in der Hoffnung ihrem jeweils religiösen Ziel möglichst nahe gekommen zu sein und einfach nur zufrieden mit ihrem Leben sein wollen. Die einen in der Hoffnung auf ein ewiges Leben (um den Gedanken an den Tod zu verdrängen?), die anderen in der Hoffnung auf ein erfülltes endliches Leben ...

Die zweite Frage ist dann natürlich wieder: Was stuft ein jeder als „Erfolg“ ein, als Erleben, das ihn weiterbringt. Ein Verhalten abgelegt zu haben, dass er als schlecht /hinderlich) empfand, um sein religiöses Ziel zu erreichen?

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» Stefan-Wichmann » Beiträge: 66 » Talkpoints: 24,40 »



Ich finde es merkwürdig anzunehmen, dass Gläubige welcher Form auch immer einem Ziel nachjagen. Wenn beispielsweise Christen nur alles tun, um das ewige Leben zu erlangen, dann fehlt da doch einiges. Schließlich geht es doch um ein Leben in der Gemeinschaft Gottes, vor und nach dem Tod. Wenn sich alles nur nach dem Streben nach ewigem Leben ausrichtet, dann ist das Handeln eigennützig und nicht im Herzen gut.

Außerdem ist das Ziel aller halbwegs modernen Religionen doch ziemlich gleich. Die regeln das Zusammenleben in Gruppen und unterstützen gleichzeitig den Einzelnen bei der Bewältigung des Lebens. Dabei ist das Konzept doch eigentlich immer gleich: Im Leben sind bestimmte Regeln zu befolgen und bestimmte Verhaltensweisen gelten als positiv, um irgendwann am Ende die große Belohnung zu erhalten.

Ob das nun die Auferstehung und das sorgenfreie Leben an der Seite Gottes ist oder der Ausstieg aus dem Kreislauf der Wiedergeburt und das Erreichen des höchsten Zustandes frei vom Selbst macht doch nicht den riesigen Unterschied.

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Ich verstehe nicht wirklich, was genau du mit Ziel meinst in dem Zusammenhang. Ich meine, auf der einen Seite hast du die Erfinder der Religion, die wahrscheinlich das Zusammenleben dadurch regeln wollten. Das Ziel, Menschen dazu zu bringen erwünschtes Verhalten zu zeigen und unerwünschtes Verhalten zu unterlassen. Und natürlich das Ziel des Machtgewinns als Wächter über die Einhaltung von Geboten und Verboten.

Auf der anderen Seite hast du die Anhänger von Religionen und wenn man nur diejenigen betrachtet, die nicht indoktriniert worden sind und sich freiwillig einer Religion angeschlossen haben, dann ist deren Ziel wahrscheinlich primär einen Sinn im Leben zu finden, unter anderem dadurch, dass sie Geboten und Verboten vorgesetzt bekommen, die dabei helfen ihr Leben zu strukturieren.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Vielen Dank für die Antworten. Das sind interessante Ausführungen, wenngleich ich es schon wichtig finde, ob es "nur" um das Leben im Diesseits geht und danach nichts mehr kommt oder eben doch ein Leben danach kommt. Insbesondere der Gedanke der Eigennützigkeit hat einen interessanten Nachgeschmack...

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» Stefan-Wichmann » Beiträge: 66 » Talkpoints: 24,40 »



Es geht doch in keiner der von dir genannten Varianten nur um das aktuelle Leben. Bei allen beeinflusst die Lebensführung das danach. Ob ewiges Leben oder der Ausbruch aus dem Kreislauf der Wiedergeburt: Es geht immer um eine vermeintlich bessere Form der Existenz nach dem Tod, der dann ewig anhält und nur über Wohlverhalten im irdischen Leben zu erreichen sein soll.

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


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