Zeitumstellung: Für immer Sommer- oder lieber Winterzeit?
Letzte Nacht wurden ja wieder die Uhren eine Stunde zurückgestellt. Anders als im Frühling ruft diese Extrastunde bei vielen Menschen Begeisterung hervor. Für den menschlichen Körper ist dies trotzdem nicht leicht zu verkraften.
Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat warnt auch in diesem Jahr vor Schlafproblemen, Gereiztheit und Konzentrationsschwierigkeiten. Besonders ältere Menschen, Kinder und Menschen mit Schlafstörungen seien betroffen. Durch die kürzeren Tage würde der Melatoninspiegel steigen und das würde sich auf den Biorhythmus auswirken. Autofahrer sollten deshalb unbedingt Pausen einlegen, wenn sie merken die Müdigkeit verspüren.
Eigentlich sollten die Uhren am Samstag zum letzten Mal zurückgestellt werden. Das hatte EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker vor einem halben Jahr angekündigt. Eine europaweite Studie hatte ergeben hatte, dass rund 80 Prozent der Befragten die Abschaffung der Zeitumstellung befürworteten. Eine Einigung der Mitgliedstaaten ist jedoch noch weit entfernt. Die Mitgliedsstaaten hätten noch nicht klar Stellung genommen und die neue Kommission habe ihre Arbeit noch nicht aufgenommen.
Besonders die Diskussion darüber welche der beiden Zeiten beibehalten werden solle - ob die Sommerzeit oder die Winterzeit - erschwert die Entscheidungsfindung. Wenn die Sommerzeit permanent gelten würde, könnte das gesundheitliche Konsequenzen haben - insbesondere für die Bürgerinnen und Bürger skandinavischer Länder. Für welche "Zeit" (Sommer oder Winter) würdet ihr euch entscheiden? Worin seht ihr die Vor- oder Nachteile der jeweiligen "Zeit"?
Falls sich tatsächlich Leute für die aktuelle Zeitumstellung begeistern können hält die Begeisterung wahrscheinlich nicht lange an. Bei uns hat es heute Abend angefangen zu regnen und dann wurde es natürlich auch noch eine Stunden früher dunkel, das macht doch keine gute Laune.
Eigentlich bin ich ja immer für die dauerhafte Sommerzeit gewesen, weil ich es im Winter viel wichtiger finde, dass es Abends eine Stunde länger hell ist. Wenn man Morgens aufsteht ist es im Winter eh dunkel, egal ob Sommer- oder Normalzeit.
Die Argumente für die Normalzeit sind allerdings überzeugender. Da geht es um den Biorhythmus und die innere Uhr, die möglichst viel Tageslicht braucht um sich mit dem 24 Stunden Tag zu synchronisieren. Für mich selber ist das nicht wirklich relevant, weil ich wegen der korrekten Darstellung der Farben bei Tageslichtbeleuchtung arbeite, aber das trifft auf die meisten Menschen ja nicht zu.
Letztendlich müssen wir aber auf jeden Fall eine europaweite Regelung finden, weil alles andere einfach Chaos bedeuten würde. Es gibt so viele Menschen, die über die Grenze zur Arbeit pendeln und auch privat oft im Nachbarland sind. Und dann gibt es ja auch viele Bahnstrecken, die über die Grenze gehen. Hier kommen zum Beispiel alle ICEs aus Basel oder fahren dort hin.
Für mich ist die Zeitumstellung zweimal im Jahr nichts als eine lästige Pflicht, die aber innerhalb weniger Tage wieder komplett in Vergessenheit gerät und vom normalen Alltag überdeckt wird. Es kommt vielleicht beim Übergang von der Winter- zur Sommerzeit am ersten Tag mal vor, dass ich etwas müder bin als sonst, aber mehr merke ich davon auch nicht. Dementsprechend habe ich die ewigen Diskussionen und den „Hype“ um das Thema auch bis heute nicht verstanden.
Wenn ich entscheiden könnte, dass die Zeitumstellung abgeschafft wird, dann würde ich das tun - und zwar, weil es einfacher wäre und weil dieser Brauch meiner Meinung nach sowieso überflüssig ist. Ob wir dann aber die Sommer- oder Winterzeit als die „richtige“ Zeit annehmen würden, wäre mir Jacke wie Hose. Ich stimme einfach mal für die Winterzeit.
Da ich ein Mensch bin, bei dem ein gewisses Maß an Aktivitäten bei Tageshelligkeit sehr zu meinem Wohlbefinden beiträgt, wäre ich entweder dafür, die Zeitumstellung beizubehalten, oder im Fall der Abschaffung wäre ich für die dauerhafte Sommerzeit, weil sie mir über viele Monate im Jahr ermöglicht, auch nach der Arbeit noch im Freien aktiv zu werden. Bei dauerhafter Winterzeit wäre diese Möglichkeit insbesondere in den Übergangsmonaten deutlich eingeschränkt, weil es viel früher dunkel werden würde.
Das Argument mit der inneren Uhr und der Winterzeit konnte ich persönlich nie nachvollziehen, weil ja auch die westlich gelegenen Länder Frankreich, Spanien, Belgien etc. bereits deutlich aus der "Normalzeit" herausgerückt sind (sie müssten von der Lage her eigentlich die britische Zeitzone benutzen), und ihnen scheint die innere Uhr auch keine Probleme zu machen.
Ich fand die Zeit ohne Zeitumstellung schwer in Ordnung. Daher kann ich gut auf die Umstellerei verzichten. Allerdings sollte es dann schon Normalzeit sein. Im Winter einen Sonnenaufgang um halb Zehn brauche ich nun wirklich nicht. Außerdem finde ich es im Sommer auch nicht prickelnd, wenn es im Sommer erst um null Uhr richtig dunkel ist. Das Licht kann man aussperren, den Lärm leider nicht. Und nur weil Sommerzeit ist, muss man eben nicht später zur Schule oder zur Arbeit.
Dazu empfinde ich Dunkelheit nicht sonderlich einschränkend. Ich gehe beispielsweise regelmäßig im Dunkeln ins Gelände und die Pferde stört das gar nicht. In bekanntem Gelände darf es durchaus schwer werden, das Rutschen und Klettern klappt, bei genug Mondlicht gehen auch Sprünge. Andere Aktivitäten funktionieren erst recht, weil es einfacher ist.
cooper75 hat geschrieben:Dazu empfinde ich Dunkelheit nicht sonderlich einschränkend. Ich gehe beispielsweise regelmäßig im Dunkeln ins Gelände und die Pferde stört das gar nicht.
Da sind wir deutlich unterschiedlich. Ich gehe zum Beispiel im Sommer sogar nach der Arbeit noch wandern, und im Dunkeln irgendwo auf einem Wanderweg herumzustolpern, das wäre nichts für mich. Ich bin tatsächlich außergewöhnlich "lichthungrig", offensichtlich deutlich mehr als die anderen Menschen. Denn im Gegensatz zur großen Mehrheit der Menschen tun mir die langen hellen Abende psychisch äußerst gut, und bei dauerhafter Winterzeit müsste ich mir konkrete Lebensänderungen überlegen. Derzeit wäre wohl eine Arbeitszeitreduktion die naheliegendste Strategie, um mit dauerhafter Winterzeit klarzukommen.
Lascar, ich stolpere nicht rum, ich sehe. Im Dunkeln bin ich absolut geländegängig oder auch in Seen schwimmfähig. Aber als erwachsener Mensch mit Kindern und Arbeit muss man eben sein Leben ziemlich umkrempeln. Da kommen die Pferde morgens vor der Arbeit dran und die Hunde am Abend nach der Familienzeit. Das ist die meiste Zeit im Dunkeln.
cooper75 hat geschrieben:Lascar, ich stolpere nicht rum, ich sehe. Im Dunkeln bin ich absolut geländegängig oder auch in Seen schwimmfähig.
So ist eben jeder Mensch anders. Ich selbst sehe im Dunkeln nicht besonders gut, und außerdem tut mir Tageshelligkeit am Abend auch psychisch ungemein gut. Aber da die große Mehrheit sich anscheinend eine Abschaffung der Sommerzeit zu wünschen scheint, muss ich mich eben darauf einstellen und mein Leben soweit umkrempeln, dass ich diese Veränderung in Zukunft auf andere Weise kompensieren kann. Als Alternative könnte ich auch in Richtung Westen oder Nordwesten ziehen, wo die Sonne abends ja auch später untergeht als hier in Bayern.
Man hat bei ständiger Winterzeit auch im Sommer und insbesondere im Frühling und Herbst eine deutlich frühere abendliche Dunkelheit und für Arbeitnehmer mit normalen Bürozeiten würde das deutlich weniger Tageslicht bedeuten als bisher. War es nicht so, dass es früher geheißen hat, es wäre gesund, sich täglich möglichst ein wenig bei Tageslicht im Freien zu bewegen? Dies Möglichkeit würde (für mich beispielsweise) deutlich verringert werden. Und ich selbst kriege tatsächlich depressive Phasen, wenn es abends früh dunkel wird.
Aber ich weiß natürlich, dass ich hier die absolute Ausnahme darstelle, daher muss ich eben mein Leben entsprechend anpassen, damit die große Mehrheit in Zukunft ihre begehrte dauerhafte Winterzeit bekommen kann. Wie gesagt: ein Vollzeit-Bürojob bei dauerhafter Winterzeit würde mir zu wenig Möglichkeiten für Aktivitäten bei Tageslicht bringen, daher ist wohl eine Arbeitszeitverringerung die am besten zu realisierende Lösung für mich.
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