Zeitliche Schwankungen bei täglicher Tabletteneinnahme?
Ich nehme in der Schwangerschaft und Stillzeit täglich ein Nahrungsergänzungsmittel in Form eines Kombi-Präparats ein und zusätzlich dann noch Magnesium. Das eine nehme ich immer morgens, das andere abends. Ich kann mir vorstellen, dass zeitliche Schwankungen bei der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln absolut egal sind, aber indem ich diese immer zur gleichen Zeit nehme, kann ich mir besser merken, dass ich sie eben einnehmen muss und kann so auch nicht durcheinander kommen.
Wann sind zeitliche Schwankungen bei der Einnahme von Tabletten, die man täglich einnehmen muss oder will egal und wann sollte man diese zur möglichst gleichen Zeit einnehmen? Wie handhabt ihr das selbst bei euch?
Die Frage stellt sich vielleicht nach der Galenik, also der Darreichungsform der Medikamente. Es gibt bei Nahrungsergänzungsmitteln auch solche, die eine Depotwirkung haben. Das heißt, der oder die Wirkstoffe werden nicht auf einen Schlag freigesetzt, sondern erst nach und nach. Beispielsweise durch eine Gelatine-Verkapselung oder dergleichen.
Was für bestimmte Medikamente sehr wichtig ist, gilt nicht ganz so streng bei den Nahrungsergänzungsmitteln. Ein Mittel zur Beeinflussung des Blutzuckerspiegels bedarf ganz bestimmt einer strengen Einnahmedisziplin, um den entsprechenden Wirkspiegel im Blut aufrecht zu erhalten. Deswegen sollen ja auch Tabletten, die man einmal einzunehmen vergessen hat nicht beim nächsten Mal in doppelter Dosierung eingenommen werden. Dadurch würde der Wirkspiegel zu stark schwanken, und das wird dann unter Umständen gefährlich. Die abrupten Schwankungen im Wirkspiegel sind dann schädlicher als der Absolutpegel.
Es gibt auch Medikamente, ich denke hier vor allem an cortisonhaltige Präparate, die können sehr ernsthafte Organschädigungen zur Folge haben und zum Beispiel ein Nebennierenrindenversagen bewirken, wenn sie nicht extrem genau nach Dosierungsvorschrift und Zeitplan eingenommen werden. Und oft ist es so, dass der Arzt eine Packung verschreibt, aber es bleiben immer Tabletten noch übrig, weil nicht genau die zur Therapie nötige Menge in der Verpackung abgezählt sein kann. Die überflüssigen Pillen gibt man dem Arzt zurück. Nimmt man mehr, schimpft der Arzt. Ist mir passiert. Dann hat er mir eindrücklich erklärt, wieso ich das in Zukunft gefälligst sein lassen sollte.
Aber bei Nahrungsergänzungsmitteln hätte ich eigentlich keine Bedenken. Allerdings bedeutet das kein Freifahrschein, alles Erdenkliche an Pillen, Pülverchen, Pasten und Bonbons massenhaft und wahllos in sich hineinzustopfen. Ich würde auf jeden Fall den Arzt davon informieren, welche Mittel ich da zusätzlich noch einnehme. Eventuell kollidieren die mit den anderen Medikamenten.
Man kann auch des Guten zuviel tun. Beispiel: Früher gehörte es zum Ritual, jeden Abend Sanostol°R oder irgendetwas lebertranhaltiges mit zugekniffener Nase von den besorgten Eltern widerwillig verabreicht zu bekommen. Heute ist die Ärzteschaft eher der Überzeugung, dass eine Überdosierung von D- und A-vitaminhaltigen Präparaten genau das Falsche ist.
Dann war also die Einnahme des eklig schmeckenden Lebertrans von früher für die Katz, und man hätte sich lieber etwas anderes ausdenken müssen, um die Jugend zu malträtieren?
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