Zahnzusatzversicherung erst bei Bedarf abschließen

Immer wieder hört man, dass man Zahnzusatzversicherungen erst abschließen kann, wenn Bedarf besteht. In der Werbung sitzt jemand am Zahnarztstuhl und schließt per Smartphone eine derartige Versicherung ab. Welche Erfahrung habt ihr mit solchen Versicherungen gemacht?

Lohnt es sich wirklich so spät erst diese Versicherung abzuschließen oder zahlt man dann mit höheren Beiträgen so drauf, dass es sich absolut nicht lohnt? Wenn es für den Versicherten lohnenswert sein sollte, wie finanziert sich denn eine Versicherung, die bezahlt, wenn man gerade abgeschlossen hat, obwohl es ja schon absehbar war, dass was gemacht werden muss?

Das kommt ganz darauf an, was man benötigt. Eine gute Zahnzusatzversicherung, die man mit möglichst gesunden Zähnen abschließen kann, leistet in der Regel auch ordentlich für Dinge, die eben keine Kassenleistung sind. Aber da hat man dann eben Wartezeiten und das Gebiss darf nicht ruinös sein.

Die Versicherungen, die man sofort abschließen kann, obwohl bereits eine Behandlung angefangen worden ist, leisten in den meisten Fällen nur im Rahmen der Kassenleistung. Also gibt es beispielsweise dann bei Zahnersatz den Festzuschuss der Kasse und die Zusatzversicherung füllt den Betrag auf 100% auf. Was keine Kassenleistung, das zahlt man selbst. Außerdem sind die Beträge in den ersten Jahren gedeckelt. Man kann also nicht plötzlich beim Zahnarzt eine Versorgung im Wert eines Kleinwagens wählen und die Versicherung zahlt.

Eine Zahnzusatzversicherung lohnt nicht wirklich, denn du brauchst vor dem Abschluss gesunde Zähne. Das hat man in der Regel eigentlich nur in jungen Jahren. Und auch eigentlich erst im reiferen Lebensabschnitt benötigt man einen Zahnersatz. Spart man nun über die Jahre beispielsweise einen Betrag monatlich sich an hat man dann bei Bedarf auch eine kleine oder große Kapitalsumme.

Sind die Zähne schon kaputt hat man wohl nur geringe Optionen, denn welche Versicherung will schon gleich in Leistung gehen. Ich halte daher die Ansparvariante für eine sehr sinnvolle Möglichkeit.

Mein Vater hatte vor Jahren eine abgeschlossen. Damals hatte er noch keine Probleme mit den Zähnen. Der Versicherungsmakler hatte ihm damals jedoch geraten, sie trotzdem abzuschließen, da es bei vielen Versicherungen so ist, dass man erst eine gewisse Zeit zahlen muss, damit bestimmte Behandlungen übernommen werden. Das machen die schon mit Absicht so.

Stelle dir mal vor du schließt sowas ab und rufst am nächsten Tag die Versicherung an von wegen "Übrigens, ich bekomme heute eine aufwendige Behandlung in Höhe von 3000€ gemacht, ihr übernehmt ja dann oder?" Das wollen viele Versicherungen eben durch "Sperrfristen" verhindern. Heißt du zahlst z.b. Erstmal zwei Jahre brav deine Beiträge bevor eine bestimmte Behandlung übernommen wird.

Wie es mit Versicherungen immer so ist, für den einen lohnt es sich und für den anderen nicht. Auch eine Versicherung ist kein Wohltätigkeitsverein und muss Gewinne erzielen. Ich denke, dass es abhängig vom zu zahlenden Betrag ist, ob sich eine Versicherung lohnt abzuschließen, bzw. wirklich lohnend ist es natürlich nur, wenn der Schadensfall eintritt und das weiß man ja eben vorher nicht.

Ich selber habe mit 22 Jahren eine Zahnzusatzversicherung abgeschlossen und zahle monatlich ca 3,50 Euro. In meinem Fall finde ich das ganz schon lohnend, denn Zähne können echt sehr teuer werden. Bei den ganzen Angeboten muss man neben dem Preis natürlich auch die Versicherungsbedingungen im Auge behalten, die Unterschiede bei den gebotenen Leistungen können sehr groß sein.