Zärtlichkeitsverbot, um die Beziehung zu retten?
In der Beziehung meiner Bekannten ist es derzeit zum Stocken gekommen. Routine kann man wohl besser sagen und das in jeglicher Hinsicht rundum die Berührungen, der Sexualität oder auch beim Zungenkuss. Die eine Seite kotzt das mehr an, und zwar meine Bekannte, während die andere Seite durchaus mal auf Intimität verzichten kann. Jetzt haben sie ein Experiment, um ein wenig die Zärtlichkeitslage zu stärken oder wieder anzunähern.
Folgendermaßen sieht das Experiment wohl aus. Die erste Woche sind keine Berührungen erlaubt. Die zweite Woche ist Küssen täglich eine Art Pflicht, was aber weder in Fummeln, Petting oder Geschlechtsverkehr ausufern darf. In der dritten Woche ist es dann gestattet, neben dem Küssen, sich auch intimer zu berühren, zu fummeln usw. Jedoch auf keinen Fall den Beischlaf zu vollführen. Die vierte Woche wäre dann der Beischlaf ebenso erlaubt.
Sinn ist es wohl, dass in den ersten 3 Wochen wieder die Lust zurückkommt, auch mehr zu wollen, wenn man es sozusagen nicht darf. Und wieder mehr Zuneigung, Zärtlichkeit und vielleicht auch Beischlaf untereinander in das Liebesleben einzubringen.
Von einem derartigen Experiment habe ich bisher nie etwas gehört und kann nicht die Resultate beurteilen. Doch ich würde gerne mal von Euch wissen, ob Ihr sowas ähnliches schon gemacht habt oder machen würdet und wie Ihr das Experiment seht?
Man muss ja sehen was für einen klappt und was nicht. Ich könnte mir das nun ehrlich gesagt nicht vorstellen. Wenn man aufeinander Lust hat, dann sollte man das doch ausleben und nicht einfach bis zur nächsten Woche warten, weil es dann erlaubt ist.
Wobei es schon sein kann, dass das sich dann steigert. Wobei ich mich frage, wie man sich das dann zukünftig vorstellt. Soll man dann immer 4 Wochen bis zum Beischlaf warten? Ich finde das ein bisschen zu strukturiert um wirklich etwas zu bringen, immerhin geht es hier ja auch um Emotionen.
Ich glaube statt ein Zärtlichkeitsverbot zu verhängen sollte man sich eher mehr Gemeinsamkeiten und mehr Nähe verordnen. So etwas würde bei mir eher funktionieren, als Abstand um dann wieder zueinander zu finden. Es kann aber nicht nur einen richtigen Weg geben und deswegen muss jedes Paar einen Weg für sich finden.
Man sagt für Topf gibt es einen Deckel und so gibt es für jede Art von Beziehungen auch die Richtige, ich sage mal Therapie, um sie wieder grade zurücken, wenn es mal ein Kriese gibt. In jeder Beziehung gibt es Höhen und Tiefen, in der einen mehr und in der andere weniger. Aber ich denke auch, dass wenn eine Situation schon so eingefahren ist, dass man so eine Therapie oder Experiment benötigt um sich wieder annähern zu können, dann liegt das Problem vielleicht wo ganz anders. Wenn ich das richtig verstehe, hat auch deine Bekannte ein richtiges Problem damit, auf die Nähe zum Partner verzichten zu müssen, während Er wohl wesentlich weniger Probleme damit hat, sogar darauf verzichten kann.
Ich denke dass man daran mal ansetzen sollte, und sich die Frage stellen sollte, warum er darauf verzichten kann. In der Regel gibt es dafür einen Grund. Ich habe nun auch schon das eine oder andere erlebt und von daher kann ich zumindest aus meiner Sicht her sagen, dass so eine Situation immer einen Grund hat. Es kann sein dass man sich einfach nur auseinander gelebt hat, es könnten Meinungsverschiedenheiten sein, die nicht ausgesprochen werden oder im schlimmsten aller Fälle sind die Gefühle einfach nicht mehr da. Auch die Möglichkeit einer anderen Frau sollte man in solchen Fällen niemals ganz außer Acht lassen, aber sowas sollte sich dann auch im Verhalten des Partners wiederzufinden sein.
Für mich wäre es in solchen Fällen erstmal wichtig mit dem Partner zu reden, bevor ich mich da irgendwelchen merkwürdigen Experimenten unterziehe, denn ein ehrliches und offenes Gespräch löst meist mehr als das Schweigen und Aussitzen. Aber das können leider die Wenigsten. Auch ich tue mir schwer damit offen über alles mit meiner Partnerin zu reden, aber wenn es dann doch zur Aussprache kommt, erkennt man sehr schnell, dass es so wesentlich einfacher ist Probleme anzugehen und aus dem Weg zu räumen.
Was soll das denn bringen? Ich kann mir durchaus vorstellen, dass es kurzfristig mehr Pepp in die Beziehung bringt und dazu führt, dass beide wieder richtig Lust auf sich haben. Auf lange Sicht wird das meiner Meinung nach aber nichts bringen. Von daher halte ich einfach nicht viel von dem Experiment, auch wenn ich es grundsätzlich sehr gut finde, dass das Paar ihr Problem erkannt hat und beide dazu bereit sind, an der Beziehung zu arbeiten. Das ist auf jeden Fall schon einmal ein großer Schritt in die richtige Richtung. Allerdings sollten sie sich dann doch lieber eine andere Strategie überlegen.
Wenn beide so lange nicht miteinander schlafen "dürfen" und es mit den Zärtlichkeiten auch sonst gezwungenermaßen sehr knapp ist, wird sich wahrscheinlich schon die Lust aufbauen. Zum einen gibt es den Reiz des Verbotenen, der den beiden möglicherweise Lust beschert und zum anderen ist es so, dass vier Wochen natürlich auch eine lange Zeit sind und die beiden dann vielleicht schon ohnehin längst Lust aufeinander hätten und sonst von selbst aus auch schon Zärtlichkeiten ausgetauscht hätten.
Wie soll es dann aber weitergehen, wenn die vier Wochen um sind? Ich kann mir vorstellen, dass sich dann nach ein paar Wochen schon wieder die gleiche Routine ergibt und dass Zärtlichkeiten dann auch wieder mau sind. Will man das Experiment denn dann wirklich alle paar Monate so durchziehen? Das kann ja auch nicht der Sinn der Sache sein und unter solchen Umständen macht eine Beziehung doch auch keinen Sinn.
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