Youtuber/Blogger als Beruf wird nicht geschätzt?
Ich schaue privat sehr gerne auf Blogs herum oder sehe mir Youtube Videos an und dementsprechend habe ich mich auch schon öfters über Kommentare gewundert, die dort getätigt wurden.
Eine Bekannte von mir hat mal eine Zeit lang gebloggt und das nur einmal die Woche. Damals habe ich allerdings schon mitbekommen, dass das für sie einen erheblichen Zusatzaufwand bedeutet, da sie für einen solchen Beitrag mindestens drei Stunden gebraucht hat.
Ich will mir also gar nicht vorstellen, wie viel Zeit solche Vollzeit Blogger / Youtuber in ihre Videos oder Einträge investieren, eine entsprechende Qualität natürlich vorausgesetzt. Aber man liest immer wieder, dass sowas als Beruf doch nur "Quark" ist und dass das alles keine richtige Arbeit sei, was ich eben nicht so sehe.
Wie sieht das bei euch aus? Denkt ihr auch, dass es sich dabei nicht um richtige Arbeit handelt? Habt ihr auch die Erfahrung gemacht, dass dieser "Beruf" nicht wertgeschätzt wird?
Bei der jungen Generation werden solche Berufe ja anerkannt. Ich denke, dass da teilweise einfach noch kein Umdenken stattgefunden hat und man das Internet immer noch ein bisschen verteufelt und nicht erwartet, dass man damit wirklich Geld verdienen kann. Selber finde ich solche Berufe sehr modern und auch sehr gut, der Zeitaufwand ist enorm und mir ist das auch durchaus bewusst. Zumal man ja auch kein sicheres Einkommen hat, weil man morgen schon wieder out sein kann. Das ist alles schwierig und das erkenne ich auch an.
Ich habe auf jeden Fall viel mehr Respekt vor einem Blogger oder "Youtuber", als vor einem mittelmäßigen Fernseh-"Promi". Die Leute haben nämlich ohne Unterstützung von außen etwas selbst aufgebaut, was eben auch mit viel Arbeit verbunden ist. Dass manche Leute diese Leistung nicht anerkennen, hat ja eigentlich nichts zu bedeuten. Die Fans sehen das ganz sicher anders, und im Prinzip kommt es ja nur darauf an.
Das ist sicher ein Problem der Generationen. Die heutigen Großeltern werden darin mit Sicherheit keinen echten Beruf sehen, selbst wenn das Enkelkind davon leben kann. Allerdings würde ich, obwohl ich zumindest selbst blogge, jedem jungen Menschen raten trotzdem eine Ausbildung zu absolvieren. Immerhin kann der Boom auch in ein paar Jahren wieder vorbei sein und dann ist es gut, wenn man bei Bewerbungen mit einem Facharbeiterbrief winken kann.
Und so wie selten ein Blogger oder eben Youtuber allein auf dieses Einkommen setzt, wird es auch in Zukunft besser sein, dass man seine Einnahmequellen streut. Im Internet kann es so schnell gehen, dass ein Verdienst wegbricht, so dass dann bei den anderen Quellen noch Geld sprudelt.
Ich selber finde, dass Youtuber an sich kein richtiger Hauptjob ist, sondern nur ein Nebenverdienst oder Nebenjob oder Hobby ist. Trotzdem sollte man das Hobby schätzen und nicht nach dem Äußeren gehen, sondern das Innere ist das Entscheidene/ Wichtige. Es ist richtig, dass Youtuber nicht richtig ernst genommen wird. Da geb ich dir Recht und das ist schade und traurig. Die Menschen wollen ja eigentlich nur ihr Hobby anderen Leuten teilen und Spaß haben.
Warum sollte Youtuber kein richtiger Hauptjob sein, wenn jemand davon leben kann, cryanDE? Muss ein Hauptjob dem Betroffenen keinen Spaß machen, damit es ein echter Job ist? Was zeichnet deiner Meinung nach denn einen echten Job aus?
Ich sehe einen Unterschied zwischen einem Beruf und einem Job. Ein Job ist für mich nichts, was Fähigkeiten erfordert, die man in jahrelanger Arbeit erlernen muss, also nichts, für das man ein Studium oder eine Ausbildung braucht.
Außerdem ist ein Job nicht unbedingt darauf angelegt, dass man ihn für eine lange Zeit ausübt und das trifft bei den Youtubern und den Bloggern sicher auch zu. Die werden sich zwangsläufig irgendwann eine andere Beschäftigung suchen müssen, denn irgendwann sind die für das Publikum einfach zu alt oder nicht mehr angesagt.
Aber die Grenzen sind da sicher fließend und der ein oder andere wird es wahrscheinlich auch schaffen in ein anderes Medium zu wechseln und aus seiner gesammelten Erfahrung dann wirklich einen Beruf machen können.
Die Arbeit, die man für ein Video oder auch nur für einen Blogbeitrag mit Bildern braucht unterschätze ich übrigens nicht, ich weiß, wie lange man für so etwas braucht und wie einfach das für Leute aussieht, die davon keine Ahnung haben. Ich schätze deshalb Leute, die so was als Hobby machen noch mehr als die, die Colaflaschen in die Kamera halten und davon dann ihre Miete bezahlen können.
@Cloudy Job als Bezeichnung für einen eher kurzfristigen Arbeitsplatz, der keine besonderen Qualifikationen erfordert, ist leider überholt. Heutzutage werden selbst Stellen für Führungskräfte als Job ausgeschrieben, in Jobbörsen angepriesen und es werden dann Jobinterviews geführt. Ich finde es immer wieder skurril, wenn ich das so schreiben muss, aber selbst sehr renommierte Unternehmen vergeben heute Jobs, auch wenn es einfach Umgangssprache ist und bleibt. Ich glaube, die finden das klingt hip und dynamisch.
Ich selbst schaue mir auch wahnsinnig gerne Youtuber an. Ob jetzt Lets Player oder andere ich finde das richtig toll. Am Liebsten schaue ich diese unterhaltsamen Videos die auch lustig aufgebaut sind. Mir gefällt das einfach. Wenn einem das Spaß macht und man eine breite Fangemeinde hat und somit Geld verdienen kann dann ist das doch toll. Dann hat man eben sein Hobby zum Beruf gemacht und man macht das was einem Spaß macht. Finde ich nichts verwerfliches dran.
Wenn man das eher als Nebenverdienst betreibt ist das eine Sache, aber Menschen, die so einen Blog als einzige Einnahmequelle betrachten begegne ich mit einer großen Portion Skepsis. Solche Menschen wirken auf mich irgendwie naiv und das kann ich nicht Ernst nehmen. Denn wie Punktedieb schon sagte, kann man heute "in" sein und morgen schon wieder "out", sodass die einzige Einnahmequelle wegbrechen würde und man dann quasi mit nichts dastehen würde.
Für mich ist dieser Job eben sehr unsicher und auch wenn ich zu der jungen Generation gehöre habe ich für Blogger wenig Verständnis, die das ganze hauptberuflich ohne Absicherung machen.
Ich finde es immer besser, wenn man noch ein zweites Standbein hat und eine weitere Qualifikation nachweisen kann, falls man mal mit dem Bloggen gegen eine Wand fährt und sich das ganze als Sackgasse herausstellt. Wie gesagt, kann es mit dem Ruhm jederzeit vorbei sein und dann sitzt man da mit nichts.
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